Kamerunschafe sind genügsame Wiesenpfleger

kamerunschaf1-mfSie suchen einen Gärtner, der genügsam, freundlich und zuverlässig ist? Wie wäre es mit ein paar Kamerunschafen, denn die sind pflegeleicht, nett und immer gerne zur Stelle, wenn es etwas zu zupfen und zu rupfen gibt. Ideal also für die Hobbyhaltung, wenn Wiesen oder ein Obstgarten mit Gras gepflegt werden sollen. Auf dem Speiseplan dieser aus Afrika stammenden Wiesenpfleger stehen Gras und Blätter. Wenn diese Leibspeise mal rar wird, tun sie sich aber auch an Eicheln, Büschen, Disteln und Brennnesseln gütlich. Zwischendrin darf es auch mal leckeres Obst, wie etwa Birnen oder Äpfel geben. Tipp: Fremden gegenüber sind Kamerunschafe ein wenig zurückhaltend und zunächst skeptisch, aber sie tauen auf und werden zutraulicher, wenn man sie mit Leckereien dazu überredet.

Das Kamerunschaf ist robust und braucht keine Schur

Robust sind Kamerunschafe obendrein, denn äußerliche Ungeziefer und Krankheiten sind relativ selten – außer Magen-Darmwürmer, aber dagegen gibt es zwei mal jährlich eine Prophylaxe. Auch die Klauenpflege – vor allem bei weichem Untergrund – ist nur ein bis zwei mal jährlich fällig. Größter Pluspunkt der Kamerunschafe: Laut des bundesweit einzigen Vereins der Kamerunschafzüchter und –halter e.V. müssen die Tiere nicht geschoren werden, denn für den Winter bekommen sie zwar eine dichte Unterwolle, aber die werfen sie im Frühling selber ab.

Das Kamerunschaf schätzen inzwischen auch immer mehr professionelle Schafhalter, denn der Wollpreis für Schafswolle ist nicht hoch und es kann durchaus vorkommen, dass die Schur teurer ist als die Wolle Einnahmen beschert. Und weil wir gerade bei den herkömmlichen, wolligen Schäfchen und den professionellen Schafhaltern sind: Wussten Sie, dass es laut Statstik in Neuseeland nur 4,47 Millionen Einwohner, aber 31,3 Millionen Schafe gibt? In Deutschland sind es etw 82 Millionen Einwohner und nur 1,57 Millionen Schafe.

Nur im Winter muss gefüttert werden

Doch zurück zum Kamerunschaf ohne Wolle: Wie Martin Hülsmann auf seiner Internetseite über Kamerunschafe schreibt, brauchen die Tiere im Sommer kein Zusatzfutter, sondern ihnen reicht die Weide, ein Salzleckstein und Wasser. Im Winter aber muss Heu und Kraftfutter spendiert werden. Weil Kamerunschafe weniger mit der Kälte Probleme haben als mit Hitze, brauchen sie bei Freilandhaltung das ganze Jahr über einen trockenen Unterstand ohne Zugluft.

Die Preise für Kamerunschafe sind erschwinglich

Die Preise für ein Lamm liegen laut Martin Hülsmann bei etwa 20 bis 25 Euro, ein Mutterschaf kann mit 45 bis 65 Euro zu Buche schlagen und ein zuchtreifer Bock kostet etwa 40 bis 70 Euro. Wer Nachwuchs haben will – kein Problem: Eigentlich könnten Kamerunschafe sogar zwei mal im Jahr Jungtiere bekommen, aber verträglicher für das Muttertier ist eine einzige Geburt pro Jahr. Es kommt nämlich häufig vor, dass Zwillinge geboren werden und ein Jungtier bleibt etwa ein Jahr bei der Mutter und da käme eine zweite Geburt zeitlich in die Quere. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

No comments yet Categories: Sonstige Tiere Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*