Im Supersommer mehr im Schatten und auf den kühlen Fliesen gelegen, als sich bewegt? Und jetzt hat Bello ein Speckröllchen angesetzt? Das ruft nach einer Hundediät. Aber das bedeutet nicht, dass der Vierbeiner hungern und auf Genuss verzichten muss. Abspecken geht auch anders.
Übergewicht macht krank und kostet Lebenszeit
Übergewicht ist schädlich, denn es lastet auf den Gelenken und Knochen. Außerdem können z.B. Diabetes und Herzprobleme drohen. Nicht zuletzt kostet jedes Pfund zu viel auch Lebenszeit. Das heißt: Der Speck muss weg. Das klappt mit einer Hundediät und mit Bewegung.
Häppchen vom Menschentisch sind tabu
Fangen wir bei der Ernährung an: Generell tabu sind Häppchen vom Menschentisch, denn die machen dick und Gewürze schaden der Darmflora. Süßes, wie z.B. Kuchen oder Eis, sorgt zudem für Karies und womöglich Diabetes.
Es darf nicht zu viel im Napf landen
Doch auch beim Hundefutter gilt es einiges zu beachten: Zu allererst muss die Futtermenge kritisch unter die Lupe genommen werden. Wieviel landet wirklich im Fressnapf? Schon die angegebene Futtermenge auf der Verpackung ist in der Regel recht großzügig und man kann für die Hundediät ruhigen Gewissens 10 % abziehen.
Augen auf beim Futterkauf
Halten Sie beim Einkauf die Augen nach einem Diätfutter offen. Wer für die Fellnase selber kocht, darf zu leichtem Geflügel, Fisch oder Lamm greifen. Vielleicht sollte auch generell das Futter umgestellt werden: Achten Sie darauf, dass Sie z.B. Ihrem älteren und nicht mehr so aktiven Hund ein Seniorenfutter mit weniger Fettanteil füttern und nicht mehr das normale Futter für aktive, erwachsene Hunde.
Mehrere Portionen haben Vorteile
Während einer Diät sollten Hungerattacken vermieden werden. Deshalb empfiehlt es sich, die tägliche Futtermenge nicht als eine große Portion zu verabreichen, sondern auf drei Rationen morgens, mittags und abends aufzuteilen. Mehrere Rationen haben einen weiteren Vorteil bei der Hundediät: Der Bauch ist nicht so voll und dann fällt Bewegung leichter und der Hund ist nicht so müde und schlapp.
Ersatz für verhängnisvolle Leckerlis
Nicht zuletzt sind – leider – die Leckerlis echte Dickmacher. Aber es gibt Alternativen. Möglichkeit 1: Der Hund bekommt zwar Leckerlis, aber nicht mehr so viele und die Menge wird von der täglichen Futterration abgezogen. Möglichkeit 2: Die Leckerlis werden durch Kauartikel ersetzt. Die haben weniger Kalorien und der Hund ist länger damit beschäftigt als mit einem Leckerli, das er im Eiltempo verschlingt. Möglichkeit 3: Es gibt ganz andere Leckerlis: Mal ein Gurkenschnitz, ein kleines Möhrchen, eine süße Himbeere oder ein Apfelstückchen – die Natur bietet gesunde Alternativen an.
Schonende Bewegung bei Übergewicht
Ganz oben auf der To Do-Liste steht natürlich Gassi gehen. Aber das reicht bei einer Hundediät meist nicht aus. Ist der Hund sehr übergewichtig und hat eine schlechte Kondition, dann reicht es für den Anfang, wenn er über flache Holzbretter schreitet, die quer vor ihm in größeren Abständen auf dem Boden liegen. Er darf auch gemütlich um einen weit gesteckten Slalom bzw. um Alleebäume spazieren. Nach und nach kann die Herausforderung gesteigert werden – aber langsam und an der Kondition und Gesundheit des Hundes orientiert. Wer alt ist, Herzproblme hat oder leicht aus der Puste kommt, kann eben nicht so viel leisten.
Gefahren vermeiden
Bei Übergewicht eignen sich auch sportliche Aktivitäten, die schonend zu Knochen und Gelenken sind. Vorzugsweise strampeln sich die Hunde dann im Wasser ab. Tipp: Stark beansprucht und gefährdet wird der Bewegungsapparat bei Sprüngen (z.B. Frisbee), Treppenläufen, Apportieren mit aprubtem Stopp sowie beim Jogging und bei Radtouren.
Gassi gehen mit Fun und mehr Bewegung
Viele Bewegungen können beim täglichen Spaziergang eingebaut werden: Gemeinsam balancieren Sie mit Ihrem Hund über einen Baumstamm. An einer Parkbank robbt der Hund unten durch und Sie stützen sich für Dehnübungen an der Bank ab. Ein Ball-Spiel auf der Wiese macht ebenso Spaß, wie Wassertreten im Bach oder ein Versteckspiel hinter Baumstämmen.
Futter und Bewegung kombinieren
Übrigens: Futter und Bewegung können auch kombiniert werden, wenn z.B. das Futter mit der Nase gesucht werden muss (z.B. im Garten verstecken, als Belohnung bei der Hundeerziehung geben) oder beides bei einem Futterspiel kombiniert wird (z.B. Futterdummy apportieren, Trockenfutter in Zeitungsbällen suchen oder den Futterball schubsen und leeren). Da sage noch mal einer, dass eine Hundediät keinen Spaß macht…
Achtung: Nicht zu schnell abnehmen!
Es wäre schädlich, wenn der Hund schnell abnehmen würde. Alles braucht Zeit – das gilt auch für eine gesunde, erfolgreiche Hundediät. Mit dem Mix aus richtiger Ernährung, geeigneter Bewegung und genug Zeit sollte das Abspecken gelingen. Zwei bis drei mal pro Woche darf der Vierbeiner auf die Waage, um den Erfolg der Hundediät zu kontrollieren. Tipp: Auch Hundebegegnungen können beim Abnehmen helfen, denn spielende, laufende und miteinander agierende Hunde sind automatisch und gern in Bewegung. Text/Foto: Marion Friedl