Hunde können beste Freunde werden

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Viele Hunde freuen sich über einen Kumpel an ihrer Seite, mit dem sie toben können. Für  eine Mehrhundehaltung sollte der Neuzugang sorgsam ausgewählt werden, damit die Hunde beste Freunde werden und ein friedliches, fröhliches Rudel entsteht.

Gemeinsam spielen, kuscheln und Blödsinn machen: Hunde sind Rudeltiere und leben gerne mit einem Spielgefährten zusammen. Ja, es dürfen sogar mehr Hunde sein, wenn genug Platz und Zeit vorhanden ist. Laut einer Studie im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) gab es 2021 in Deutschland 10,3 Millionen Hunde. Davon wurden etwa 8,4 Millionen Fellnasen alleine gehalten, 1,5 Millionen zu zweit und 0,4 Millionen Hunde hatten zwei oder mehr Partnertiere.

Damit es mit der Harmonie in der Hunde-WG klappt, spielen Rasse, Geschlecht, Größe, Alter und Charakter eine wichtige Rolle.

Nicht nur die Chemie muss stimmen

Mehrhundehalter leben gerne mit unterschiedlichen Rassen unter einem Dach. „Grundsätzlich lassen sich alle Hunderassen miteinander vergesellschaften. Das Temperament sowie die körperlichen Voraussetzungen der Hunde sollten jedoch zueinander passen“, sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). „Trifft ein temperamentvoller, spielfreudiger Hund, wie zum Beispiel der Boxer, auf einen kleinen, eher nicht so robusten Artgenossen, kann es leicht zu Spielunfällen kommen.“ Beispiele für Hunderassen, die bei  Größe und Temperament zueinander passen, sind beispielsweise Labrador Retriever, Dalmatiner, Collies und Windhunde.

Natürlich können sich auch ruhige Vierbeiner mit temperamentvollen Hunden und kleine Hunde mit großen Vierbeinern verstehen. Aber: „Bei einer solchen Kombination sollten Halter dem neuen Hunderudel besonders viel Aufmerksamkeit schenken und in der Gewöhnungsphase achtgeben, dass nichts passiert und sich keiner der Hunde gestresst fühlt“, rät Kopernik.

Besonders gesellig sind Meutehunde. „Der Beagle ist hier das Paradebeispiel für einen gutmütigen und äußerst sozialen Gefährten“, sagt der Experte.

Der Junge lernt vom Alten

Zieht ein neuer Hund ein, ist ein Altersunterschied von drei bis vier Jahren zum alteingesessenen Gefährten ideal. Außerdem sollte die Entwicklung des vorhandenen Hundes abgeschlossen sein. „Ältere Hunde strahlen meist so viel Souveränität aus, dass es wenig zu Konflikten im Zusammenleben mit dem jüngeren Artgenossen kommt. Wird es dem Senior zu viel, wird er seinen Unmut in Form von Bellen oder Knurren kundtun und so seine Grenzen aufzeigen“, verrät Kopernik. „Während ein jüngerer Hund den älteren Artgenossen unter Umständen fit und agil hält, wird ihn ein quirliger Welpe eher überfordern. Der Altersunterschied sollte daher nicht zu groß sein.“

Gleich und Gleich oder Rüde und Hündin?

Am harmonischsten leben ein Rüde und eine Hündin zusammen. Wer keinen Nachwuchs will, sollte die Tiere rechtzeitig kastrieren oder sterilisieren lassen.

Auch zwei Rüden können beste Freunde werden. „Zur Festlegung der Rangordnung neigen Rüden zwar zu kleineren Streitereien. Diese sind aber meist mehr Show als Kampf und daher harmlos“, so Kopernik.

Kniffliger ist es mit zwei Hündinnen. Dabei kann es laut Kopernik zu Konflikten kommen, die auch mal eskalieren können. Verletzungen sind dann nicht auszuschließen. Vor allem „Hündinnen, die im Alter nah beieinander liegen, neigen dazu, um die Rangordnung zu kämpfen. In einem solchen Fall müssen die Tiere dann dauerhaft getrennt werden“, so der Experte. Text/Foto: Marion Friedl

 

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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