Endlich Sommer, Sonne, Hitze! Doch was den Menschen freut, kann für Hunde tödlich sein – vor allem, wenn kein Schatten und kein Wasser da ist. Man kann nicht oft genug warnen. Ich tue das in diesem Beitrag auch – und ich erkläre auch, warum kaltes, frisches Trinkwasser so wichtig für die Hunde ist.
Hunde können sehr leicht und schnell einen Hitzschlag bekommen – vor allem, wenn sie im geparkten Auto sitzen und der Innenraum zum Backofen wird. Selbst bei bedecktem Himmel kann sich das Auto innen so erhitzen, dass es zur tödlichen Falle wird. Doch nicht nur da droht Lebensgefahr: Längere Spaziergänge bzw. Wanderungen oder Training in der Hitze, der Aufenthalt in der Sonne ohne Wasser und Schatten, der Sprung von der Hitze ins kalte Wasser – all das kann lebensgefährlich sein.
Wassermangel führt schnell zu Überhitzung und Hitzschlag
Sowohl unser Körper als auch der des Hundes besteht zu einem Großteil aus Wasser. Beim Hund sind es fast 60 Prozent. Und das wissen wir alle: Ohne Wasser überleben wir nicht lange. Ist es dann auch noch heiß, wird es besonders brenzlig. Allerdings: Bei Hunden kann das sehr viel schneller gravierende Folgen haben. Wir Menschen wehren uns gegen die Hitze, indem wir verstärkt schwitzen und dadurch den Körper abkühlen. Der Hund kann dies nur eingeschränkt tun: Hunde schwitzen vielleicht ein wenig an den Pfotenballen, aber wird es zu heiß, dann hilft nur eins: Hecheln und über die Zunge schwitzen. Dabei verdunstet Wasser aus dem Hundekörper, was bedeutet: Im Hundekörper muss genug Waser vorrätig sein. Aber schon 10 Prozent Wasserverlust kann fatale Folgen haben. Kann der Hund nicht nachtanken, wird er sterben, weil sein Köper überhitzt und er die Temperatur nicht mehr herunter fahren kann.
Bei Aktivität und Anstrengung steigt der Wasserbedarf
All das macht klar: Dem Hund sollte immer Trinkwasser zur Verfügung stehen – auch wenn es gar nicht so heiß ist. Denn auch Anstrengung und Aufregung geht zu Lasten des Wasserhaushaltes im Hundekörper und auch da reagiert der Hund mit Hecheln. Jeder Hundebesitzer kennt das: Es ist kühler Herbst und selber fröstelt man, aber in der Hundeschule kommt der Hund plötzlich ins Hecheln. Das ist ein Zeichen von Anstrengung und Stress – beides heizt dem Körper ein. Und das läuft wieder auf das Fazit hinaus: Jetzt braucht der Hund Wasser und eine Pause.
Absolutes Muss: Die Wasserflasche für unterwegs
Denken Sie immer daran, dass dies während der Autofahrt, beim Spaziergang, während des Trainings, beim sonnigen Picknick, bei unvorhergesehenen Stress-Situationen – also immer und überall – passieren kann. Gehen Sie deshalb nie ohne Wasserflasche aus dem Haus! Für den Fall der Fälle sollten Sie auch ein Stofftuch dabei haben: Das können Sie im Notfall nass machen und kühlend an den Pfoten, der Schnauze und auf dem Kopf auflegen.
Einfache Tests zeigen die Gefahr an
Wenn Sie überprüfen wollen, ob bei Ihrem Hund ein Wassermangel vorliegt, ziehen Sie am Rücken eine kleine Hautfalte hoch und lassen sie los. Im Normalfall müsste sich die Falte schnell wieder glatt anlegen. Bleibt sie aber stehen, dann ist Gefahr in Verzug. Die Alarmglocken sollten auch schrillen, wenn die Schleimhäute im Maul des Hundes trocken sind. Übrigens: Dehydrierte Hunde setzen weniger Urin und Kot ab.
Hätten Sie das gedacht? Ein Bernhardiner trinkt bis zu 7,5 Liter Wasser
Hunde brauchen also immer und überall Zugang zu frischem, sauberem Trinkwasser. Hunde, die Nassfutter schlemmen, nehmen über die Nahrung Feuchtigkeit auf und brauchen daher weniger als Hunde, die Trockenfutter fressen. Landet Feuchtfutter im Napf, dann reichen meist zirka 10 ml Wasser pro Kilo Körpergewicht zusätzlich zum Futter. Bei Trockenfutter können es bis zu 80 ml pro Kilo Gewicht sein. Ist der Hund auch noch aktiv (z.B. Spaziergang, Training etc.), klettert der Wasserbedarf auf bis zu 150 ml pro Kilo Körpergewicht. Sie meinen, das ist gar nicht so viel? Dann rechnen Sie mal um: Wenn Ihr Spitz 10 Kilo wiegt, sind das 1.500 ml – also 1,5 Liter Wasser. Ein Collie mit 30 Kilo schafft demnach 4,5 Liter und ein Bernhardiner mit 50 Kilo sage und schreibe 7,5 Liter Wasser. Nicht ohne, oder? Text/Foto: Marion Friedl