Hilfe, meine Katze ist ein Tyrann

Copyright: Marion Friedl

Wenn Katzen schreien, unsauber und aggressiv werden oder an Zerstörungswut leiden, dann machen sie – wenn Erkrankungen und Schmerzen ausscheiden – auf  Missstände aufmerksam. Schreiende Katzen sind meist zu lange allein und  unterbeschäftigt. Abhilfe kann die längere Anwesenheit des Besitzers bringen oder  auch der Besuch eines Catsitters. Nötig sind auch mehr Spiel und Bewegung.

Der pinkelnde Tyrann

Bei Pinkelsünden wird die Katze gerne mal als Tyrann abgestempelt. Aber es ist Kommunikation, denn entweder markiert der Stubentiger das Revier oder die Fellnase teilt mit, dass ihr etwas nicht passt. Bei der Stubenunreinheit gibt es ein paar „Klassiker“: Wird plötzlich das Katzenklo verweigert, lehnt die Katze eine Veränderung ab: Streu, Klo mit anderer Gestaltung (z.B. Einstieg, mit/ohne Dach), Standort, tiefhängende Handtuchzipfel, gummierte Unterlage, Zitrus-Reiniger, zu selten gereinigt – die Ursachen sind vielfältig. Bei mehreren Katzen gilt übrigens die Regel: Eine Katzentoilette mehr als Tiere im Haus leben.

Wird vor oder an die Tür gepinkelt, ist das Protest gegen eine plötzlich verschlossene Tür. Die einfache Lösung: Tür auf und meist ist der Spuk vorbei. Mit Urin im Bett oder auf der Couch weist die Katze entweder auf zu viel oder auf zu wenig Nähe hin. Das Maß der Zuwendung muss also angepasst werden.

Der fauchende und kratzende Tyrann

Hoppla! Gerade lag sie friedlich auf dem Schoß und plötzlich kratzt und faucht die Katze? Das tut sie auch bei der Fellpflege? Es mag ja Miesepeter geben, die ihre Launen am Menschen auslassen. Aber es kann ganz einfach auch bedeuten: Ich habe genug. Und wenn die Katze das arg kratzbrüstig sagt, könnte es sein, dass man vorher einen dezenteren Hinweis übersehen und ignoriert hat.

Der zerstörende Tyrann

Zerstörungswut liegt oft an nicht artgerechter Haltung, zu wenig Zuwendung und Langeweile. Helfen können Abwechslung, Spielzeug, gemeinsame Spiele, Bewegung, mehr Zeit für die Katze, feste Futterzeiten, sauberes Klo, ein Rückzugsplatz, Kratz- und Kletterangebote. Insbesondere bei Mehrkatzenhaltung ist auch zu prüfen, ob die Wohnung groß genug ist.

Der freiheitsliebende Tyrann

Freigänger können mit all den geschilderten Tyranneien auf Stubenarrest reagieren: Am besten wird der Freigang wieder gewährt. Geht dies nicht, muss wenigstens etwas mehr Freiraum her (z.B. Katzennetz am Balkon, Gassi gehen), um das Problem zu lindern. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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