Hilfe für die trauernde Katze

Copyright: Marion Friedl

Zwei Katzen sind durch dick und dünn gegangen, haben die Welt erobert und das Leben genossen. Doch dann stirbt eine Samtpfote und zurück bleibt eine einsame, trauernde Katze, die Hilfe braucht.

Jede Trauer braucht ihre Zeit

Trauernde Menschen brauchen Zeit bis sie den Verlust verarbeiten und damit umgehen können. Das ist auch bei Katzen so. Die trauernde Katze zieht sich zurück, wirkt teilnahmslos, sucht nach dem Partner, wartet auf ihn und jammert vielleicht. Das gehört zum Trauerprozess, aber es darf kein Dauerzustand werden.

Trost ist die falsche Hilfe

Trösten und locken Sie die trauernde Katze nicht und gestalten Sie die Tagesabläufe so normal wie möglich. Mit Trost und beruhigenden Gesten verstärken Sie das Trauerverhalten, denn dies übersetzt die Fellnase falsch: Frauchen lobt mein Verhalten, also ist es richtig und ich setze es fort. Hilfreich kann es sein, wenn Sie alles wegräumen, was an die verstorbene Katze erinnert und nach ihr riecht.

Ein Menü als Trauerhilfe

Es ist schwierig zu sagen, wie lange eine Trauer dauern darf, aber nach etwa einer Woche sollte man einen Versuch starten: Vielleicht leistet die Katze ja in der Küche Gesellschaft, wenn ein kleines Menü gekocht wird. Schon der Geruch könnte Mieze Lust auf ein Häppchen machen.

Düfte und Spielzeug wecken das Interesse

Das Spielzeug darf gerne mit dem Lieblingsduft der trauernden Katze punkten und z.B. nach Rose duften, zumal Rosenduft harmonisiert und stärkt. Auch ein neues Spielzeug kann aus der Trauer heraus reißen, zumal Katzen sehr neugierig sind. Das kann man sich zunutze machen und ein Spielzeug als Mitbringsel hervor zaubern.

Ein Karton lockt aus der Reserve

Katzen lieben Kartons. Packen Sie den nächsten Einkauf in einen Karton und es darf intensiv nach Gemüse und Obst riechen. Diese Düfte haften am Karton. Daheim packen Sie den Karton aus und stellen ihn in den Flur. Füllen Sie Bälle aus Altpapier mit Leckerlis und geben Sie diese in den Karton. Düfte, raschelndes Papier, toller Karton – das holt traurige Entdecker aus der Reserve.

Futterball und Nähe anbieten

Katzen sind nachtaktiv und wenn die Katze trauert, kann es nachts unruhig werden. Lassen Sie die Schlafzimmertür offen, damit Ihr Stubentiger Kontakt aufnehmen oder bei Ihnen kuscheln kann. Überreden Sie Ihren Liebling aber nicht dazu, sondern die trauernde Katze soll selbst entscheiden. Auch ein Futterball kann nachts oder allein in der Wohnung von der Trauer ablenken.

Nicht zu früh eine zweite Katze anschaffen

Schaffen Sie nicht zu früh ein neues Zweittier an. Erst muss die trauernde Katze  bereit für eine neue Freundschaft sein. Das Risiko ist groß, dass Ihre Katze den Platz ihres verstorbenen Freundes verteidigt und den Neuling abwehrt. Lassen Sie Monate oder ein Jahr vergehen und versuchen Sie es dann mit einer zweiten Katze, die erst mal für ein Probewochenende einzieht. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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