Sommer ist die schönste Zeit im Jahr? Wenn es nicht brüllend heiß ist und auch mal Schatten oder kühles Nass in Sicht ist, dann freuen sich auch unsere Haustiere über den Sommer. Doch wer ist ein absoluter Sonnenanbeter und wer eher nicht?
Katzen mögen Sonne und Schatten
Dieser Frage hat sich der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) angenommen. Die Katze kommt prima klar mit hohen Temperaturen und nimmt auch mal gerne ein Sonnenbad. Als Freigänger können sich Samtpfoten jederzeit ein schattiges Plätzchen suchen. Wohnungskatzen kann es in der aufgeheizten Wohnung aber unangenehm warm werden.
ZZF-Präsident Norbert Holthenrich hat ein paar einfache Tipps für Stubentiger parat: „Morgens und abends sollten Tierhalter die Wohnung durchlüften und danach abdunkeln. Außerem mögen es Katzen, sich auf einem kühlen Bodenbelag, wie Fliesen, auszuruhen. Daher freuen sie sich darüber, wenn etwa die Tür zum Badezimmer offen bleibt.“ Natürlich brauchen Katzen auch genug frisches Trinkwasser – ein Trinkbrunnen, ein tropfender Wasserhahn oder die Jagd auf einen Korken im Katzenpool auf dem Balkon bzw. in einer Schüssel kann zum Trinken animieren. Ein dickes Fell sollte im Sommer regelmäßig gebürstet werden.
Hunde können bei Hitze in Gefahr geraten
Ähnliche Bedürfnisse haben Hunde: Sie sind auch mal Sonnenanbeter, aber sie brauchen im Garten auch Schattenplätze und freuen sich ebenfalls über kühle Rückzugsorte in der Wohnung, genug Trinkwasser und angenehme Fellpflege. Doch Hunde sind auch oft Begleiter im Auto. Da lauert eine tödlliche Gefahr auf sie, wie natürlich auch auf alle anderen Haustiere, die z.B. im Auto mitgenommen werden: Nicht nur in der Sonne heizt sich der Innenraum des Autos enorm auf – sogar im Schatten oder bei bedecktem Himmel kann es im Auto schnell zu heiß werden. Die Folge sind womöglich schwere Herz- und Kreislaufstörungen oder sogar der Tod, denn Hunde können nicht schwitzen und das Hecheln reicht bei Hitze nicht aus.
Das Gassi gehen sollte auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden gelegt werden. Bei Hitze kann es Hunden auch beim Training schnell zu heiß werden. Generell sollte die Wasserflasche unterwegs immer dabei sein. Abkühlung bieten auch Hundepools und Kühlmatten. Von Kühlwesten rate ich ab, denn die kann der Hund nicht selbstständig los werden, falls es ihm zu kalt wird.
Nager brauchen Schatten und mögen feuchten Sand
Nagetiere haben echte Schwierigkeiten mit hohen Temperaturen. Kaninchen und Meerschweinchen können weder schwitzen noch hecheln, um die Körpertemperatur runter zu fahren. Entsprechend anfällig sind sie für tödliche Hitzschläge. Kühle und schattige Plätze sowie genug Trinkwasser sind deshalb ein Muss.
Auch in der Wohnung sollte das Gehege an einem schattigen Platz stehen. Nicht vergessen: „Die Sonne wandert den Tag über. Das muss der Tierhalter bei der Auswahl des geeigneten Platzes immer im Hinterkopf haben“, so ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Im Open Air-Paradies können Bäume, Sträucher, Sonnensegel und Gehege-Abdeckungen Schatten spenden. Kleinsäuger mögen auch feuchten Sand oder kühle Fliesen.
Frischkost und keine Zugluft für gefiederte Freunde
Wellensittich und Co. sind keine Langzeit-Sonnenanbeter, auch wenn sie höhere Temperaturen ganz gut wegstecken. Mal Sonne tanken ja, aber sie vertragen keine stundenlangen Sonnenbäder. Die Voliere sollte deshalb im Schatten stehen. Ein feuchtes Tuch über der Voliere kann bei Hitze zusätzliche Kühlung bringen. Der Wellie braucht nicht nur Trinkwasser, sondern auch eine Badewanne zum Abkühlen. Obst und Gemüse erfrischen und liefern dem Körper Flüssigkeit. Achtung: Bei hohen Temperaturen verdirbt Frischkost schneller und sollte deshalb öfter ausgetauscht werden. Aufpassen müssen die Besitzer von Welli und Co. auch beim Lüften, denn Zugluft kann sie krank machen.
Landschildkröten sind echte Sonnenanbeter
Echte Sonnenanbeter sind die Landschildkröten. Sie stammen aus dem Mittelmeerraum und lieben den Sommer. Die wechselwarmen Tiere sind auf die Wärmezufuhr von außen sogar angewiesen. Vor allem in den Morgenstunden sonnen sie sich sozusagen warm und sie freuen sich über sonnige Plätze im Freigehege. Trotzdem brauchen auch Schildkröten schattige Bereiche und frisches Trinkwasser. Auf der Speisekarte dürfen gerne knackige Salatblätter stehen. Text/Foto: Marion Friedl