Haustiere halten uns gesund

Copyright: Gerald Förtsch

Haustiere sind als Gesundheitsexperten tierisch gut drauf. Schlapp und lustlos? Der Hund hält uns auf Trab und bringt uns an die frische Luft. Die Gelenke zwicken?  Beim Streichen der Katze wird es gleich ein wenig besser. Unruhig und vergesslich? Fische wirken einfach beruhigend.

Warnende und liebevolle Therapeuten

Tiere tun uns einfach gut und sie sagen auf ihre Art Krankheiten den Kampf an. Hunde warnen zum Beispiel, wenn der Zuckerspiegel in den Keller geht und sie riechen sogar Krebserkrankungen. Andere tierisch gute Gesundheitshelfer kümmern sich als Therapie-Tiere liebevoll und gut ausgebildet um Senioren,  verhaltensauffällige Kinder, Behinderte, Suchtkranke und Demenzpatienten. Wau, das ist viel.

Hunde helfen beim Flirten und kämpfen gegen den Burn Out

Der Hund vertreibt die Einsamkeit, denn er hört zu, liebt Streicheleinheiten und tröstet mit der Zunge und der Pfote. An der Technischen Universität Dresden wurde herausgefunden, dass Hunde bei Ballspielen die Motorik trainieren, bei Demenz allein durch das Streicheln gut tun, zurückgezogen lebende Menschen rauslocken und Kindern bei der Konzentration helfen können.

Außerdem müssen Hunde täglich raus. Dann nimmt der Vierbeiner seinen Zweibeiner mit und lässt ihm keine Wahl, wenn er keine Pfütze in der Stube haben will. Gemeinsam wird an der frischen Luft das Immunsystem gestärkt. Im Freien werden die Gedanken durchgelüftet und der Burn Out wird erst mal ausgebremst, denn Gassi gehen ist auch Erholung und Entspannung. Begegnungen unterwegs führen aus der Isolation oder verhindern sie schon vorher. Manche Fellnasen helfen sogar beim Flirten, weil Gespräche leichter fallen. Was ist das denn für ein hübscher Hund und wie heißt er denn? Das ist doch mal ein guter Anfang beim Flirten. Wer braucht da eine Partneragentur?

Katzen beruhigen schnurrend und verwöhnen die Gelenke

Nicht nur der Hund gibt jedem Tag eine Struktur und bewahrt vor dem Nichtstun und der Resignation. Keine Lust aufzustehen? Das stößt bei Katzen auf taube Ohren. Auch sie wollen Futter, Pflege, Beschäftigung und ein sauberes Katzenklo.

Die Samtpfote nimmt aber nicht nur, sie gibt auch. Dem Menschen spendiert sie ein  beruhigendes Schnurren und wohlige Körperwärme, die zwickende Gelenke verwöhnt. Die Katze ist ebenfalls ein guter Gesellschafter und Zuhörer. Sie mag  Streicheleinheiten und spielt gerne. Dann haben Grübelei oder Traurigkeit erst mal Pause.

Kaninchen trainieren die Motorik

Auch Kaninchen sind tolle Therapeuten. Ob beim Kind oder Senior – das Streicheln schult die Motorik der Finger ebenso wie es das Füttern mit Möhrchen tut. Natürlich pocht auch das Kaninchen auf einen verlässlichen Tagesablauf, denn auch dieser Liebling will futtern, trinken, mag es sauber und liebt Abwechslung.

Pferde nehmen Ängste und pflegen Muskeln

Pferde machen beim therapeutischen Reiten Mut und der Reiter traut sich mit der Zeit immer mehr zu. Das lindert auch Ängste. Die Bewegungen des Pferdes zeigen außerdem eine positive Wirkung auf die Muskeln, das Gleichgewicht und bei  neurologisch bedingten Bewegungsproblemen.

Fische lindern Stress bei Demenz

Nicht mit jeden Haustier kann man kuscheln und trotzdem sind sie gute Gesundheitshelfer. Wer Fische beobachtet, wird automatisch entstresst und bei Demenz legen sie sich richtig ins Zeug: Die Menschen finden zur Ruhe, sind nicht so aggressiv, bekommen Appetit und sind interessierter an Gesellschaft.

Haustiere sind wichtige Vertraute

Generell haben Haustiere einen guten Ruf als Vertraute. Kinder erzählen Hund, Katze, Hamster und Co., was sie beschäftigt oder belastet. Auch Erwachsene laden Kummer ab und zwar direkt ins offene Ohr ihres Vierbeiners. Egal, ob Trauer, Depression, Trauma, Angst oder Aggression den Menschen plagt  – das Haustier entspannt, sorgt für Harmonie und ist als Vertrauenspartner verlässlich und absolut diskret. Das Tier mobbt niemanden und achtet nicht auf Status, Aussehen, Behinderungen oder geistige Defizite. Dieser tierisch gute Therapeut ist einfach nur für seinen Menschen da und verlangt dafür keine Bezahlung, aber eine gute und freundliche Behandlung. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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