Gute und schlechte Spiele für Katzen

Copyright: Marion Friedl

Die Tage werden wieder kürzer, bald wird das Wetter schmuddelig und die Temperaturen kühl – aber deshalb muss es Mieze daheim nicht langweilig werden, denn es gibt Spiele für Stubenhocker und faule Freigänger. Doch es gibt gute und schlechte Spiele für Katzen. Die schlechtesten Ideen sind Laufräder, Laserpointer und Apps. Viel besser sind selbstgebastelte Spielzeuge, Schwimmtiere, Spiele fürs Köpfchen und Natur indoor.

Finger weg von diesen gefährlichen Spielen

Sehen wir uns erst mal die Spiele für Katzen an, von denen ich dringend abrate, weil sie gefährlich sind:

  • Plastiktüten rascheln verführerisch und man kann sich darin verstecken, aber es kann auch der Erstickungstod drohen.
  • Wollknäuel und Katze – ein beliebtes Motiv auf Bildern, aber verschluckte Fäden können sich im Darm verschlingen und ihn zuschnüren – das ist lebensgefährlich.
  • Leckerlis in Plastikflaschen – sieht spannend aus, aber wenn das Plastik splittert, können die scharfen Kanten und Spitzen Schnittverletzungen in Maul, Rachen, Magen und Darm verursachen. Auch die Pfoten und die Nase können beim Beschnuppern und Betatschen verletzt werden.
  • Laserpointer sind nicht nur frustrierend, weil die Katze den roten Punkt (also ihre Beute) nie richtig zu fassen kriegt. Das macht kirre und die Katze wird immer wilder und nervöser. Besonders gefährlich ist aber das Licht: Einmal nicht aufgepasst und mit dem Laserlicht das Auge getroffen – da kann Erblindung drohen.

Diese Spiele für Katzen sind nicht sinnvoll

Es gibt auch Spielzeug und Beschäftigungszubehör, das nicht gefährlich ist, aber auch nicht sinnvoll:

  • Laufräder für Katzen – ja, die gibt es leider tatsächlich. Die Bewegung im Laufrad ist ein stupides, monotones Laufen – immer mit der sich drehenden Laufradfläche vor der Nase. Sieht so Spaß aus? Nein – und obendrein kostet so ein Laufrad 450 Euro und mehr. Das Geld kann man sich wirklich sparen, denn ein Fitnesstraining macht mehr Spaß, wenn man einen Indoor-Parcours bastelt, spannende Jagdspiele anbietet und Kunststücke mit Bewegung einstudiert.
  • Auch beliebt: Spiele-Apps. Das ist nicht so gefährlich wie der Laserpointer, aber auch nicht schlauer. Die Katze jagt Punkten, Mäusen, Schmetterlingen oder was weiß ich nach – aber selbst wenn sie mit der Pfote drauf patscht, kann sie die Beute nicht fangen. Das frustriert, verärgert und die Katze wird hektisch, wild und nervös. Sie wird unentwegt versuchen ihre Technik zu verbessern, um zum Jagderfolg zu kommen – und wird jedes Mal enttäuscht.

Spiele aus dem Handel mit Spaßfaktor

Nun kommen wir endlich zum sinnvollen Spielen mit Spaßfaktor für Mieze und ihren Zweibeiner. Tolle Spiele für Katzen findet man natürlich im Handel:

Man soll sich nicht täuschen, aber die klassische Fellmaus, das Bällchen, der Kuschelsack, der Knistertunnel und die Spielangel sind immer noch die Katzenhits schlechthin. Aber alles wird irgendwann langweilig, wenn man zwischendrin nicht auch mal etwas Neues ausprobieren kann. Vielleicht ist es ja gerade das Fummelbrett, das Ihre Katze fasziniert oder ein kniffliges Intelligenzspiel, bei dem man Spiel, Aufgaben fürs Köpfchen und Fütterung miteinander verbinden kann oder auch ein Spieleset. Auch Aktiv-Spielzeuge, die sich dank Batteriebetrieb selbst bewegen, sind ein Abenteuer, das die Katze auf Trab bringt.

Spaß und Bewegung: Indoor-Parcours selbst gemacht

Sportliche Spiele für Katzen halten fit. Bauen Sie doch mal einen Indoor-Parcours auf: Eine Decke über den Stuhl gelegt und fertig ist der Tunnel. Der Slalom führt um leere, aufgereihte Putzeimer herum. Auf der Sofalehne kann der Balance-Akt stattfinden. Beim Lauf über die Klaviertasten macht Mieze Musik. Danach wird der Kratzbaum erobert und von dort springt der Stubentiger auf Ihren Rücken und weiter geht es auf dem Boden hin zu einem Katzensessel oder umgestülpten Karton als Podest für die abschließende Siegerpose. Bitte die Medaille nicht vergessen – es darf gerne eine leckere Belohnung sein.

Billige Attraktionen für Wasser-Fans

Nicht alle Katzen sind wasserscheu. Wenn Ihre Samtpfote Wasser liebt, dann gibt es auch hier Ideen, die einfach zu bewerkstelligen sind: Den Wasserhahn einfach mal nicht ganz zu drehen, damit der Vierbeiner die Tropfen fangen kann. In einem Pool oder einer größeren Schüssel kann man ebenfalls für ein lustiges Wasserspiel sorgen: Wasser einfüllen, schwimmendes Kunststofftier in die Mitte setzen und die Katzen angeln lassen. Sie könnnen auch Korken verwenden, sollten dann aber aufpassen, dass die Katze den Korken nicht zerbeißt und kleine Korkteile verschluckt.

Spannende Jagd im Pappburg-Labyrinth

Der Postbote hat Ihnen ein großes Paket gebracht? Super! Mit Kartons kann man viel anstellen: Man kann daraus Entdeckerburgen bauen. Ein großzügiges Eingangstor hinein schnitzen und innen mit weiteren Pappteilen (den verschließbaren Seitenteilen) Wände einbauen, damit ein Labyrinth entsteht. Dann die Pappkiste mit dem Boden nach oben hinstellen und Mieze das Labyrinth erkunden lassen. Prima ist es natürlich, wenn sie im Labyrinth eine Fellmaus oder ein Leckerli findet. Das Leckerli ist die Belohnung und die Fellmaus irgendwie auch, denn die haben Sie natürlich an einer Schnur befestigt und wenn Sie daran ziehen, dann bewegt sich der Fell-Bewohner im Labyrinth. Suchen, jagen, erobern – das sind spannende Spiele für Katzen.

Aktiv im Bällebad und beim Lumpenspiel

Ein Bällebad aus Zeitungspapier ist auch prima geeignet für einen Karton. Zerknüllen Sie das Papier zu Bällen, befüllen Sie damit einen Karton, verstecken Sie in den Bällen Leckerlis und lassen Sie dann Ihre Katze im Bällebad auf Futterjagd gehen. Ebenfalls kostengünstig ist das Lumpenspiel: Eine Schnur an einem Putzlumpen befestigen, daran ziehen und schon kann die Samtpfote Jagd auf den Lumpen machen.

Der Balkon wird zum Natur-Event

Wer einen Balkon hat, kann auch den für den Katzenspaß einbeziehen, wenn man ihn mit einem Katzennetz absichert. Draußen ist dann bestimmt Platz für ein Naturparadies: Brunnen als Wasserspiel, Kartons mit Laub, Steinen, Moos, Sand etc. befüllen und als Erkundungsparcours für die Katze freigeben. Wenn Sie Federn sammeln, können Sie daraus ein Windspiel basteln, das den Jagdtrieb weckt. Alternative: Lassen Sie einen Papierflieger durch die Lüfte segeln. Ein dickerer Ast oder auch das Stück eines Baumstamms kann als natürliches Kratz- und Kletterobjekt dienen. Eine Liegefläche mit gemütlichem Kissen wird zum Beobachtungsposten und natürlich findet sich auch eine Hängematte zum Chillen oder eine Kuschelhöhle bzw. ein Katzenhaus als Versteck und Rückzugsort auf dem Balkon.

Spielen fördert das Miteinander

Das waren eine Menge Spiele für Katzen, oder? Ich glaube, da wird es keinem so schnell langweilig. Nicht vergessen: Katzen lieben es, wenn der Mensch mitspielt, denn gemeinsam macht es noch mehr Spaß. Außerdem stärkt das gemeinsame Spiel das soziale Band zwischen Mensch und Tier. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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