Gute Nachrichten von Paulchen und Pepino: Woche der wundersamen Tiere

Copyright: Marion Friedl

„Das war der Knaller der Woche, Paulchen: In Moers ist ein weißer Hirsch erschienen. Der ist heilig. Ein spiritueller Botschafter. Ein Krafttier…“

„Krieg Dich ein, Pepino. Das war bei einem Baumarkt. Der wollte sich bestimmt nur die Weihnachtsdeko anschauen oder in der Pflanzenabteilung mampfen.“

„Du könntest wirklich ein wenig ehrfürchtiger sein, Paulchen.“

„Und Du solltest nicht von Frauchen abschreiben, Pepino. Die hat in ihrem Blog Grenzenlose Seelenpfade über den weißen Wunderhirsch berichtet.“

„Na und? So was kommt nicht alle Tage vor… Egal, dann reiß mich mal mit Deiner guten Nachricht vom Hocker, Paulchen.“

„Ich habe auch einen Hirsch zu bieten, Pepino.“

„Noch ein weißer Hirsch?!“

„Nein, er war braun. Aber der hat in Amerika den Turbo eingelegt: Ab durch die Scheibe und rein in ein Restaurant.“

„Wau! Hat sich der arme Kerl verletzt, Paulchen?!“

„Gute Nachricht: Er blieb unverletzt und hat das Lokal, die Küche und das Lager unter die Hirschlupe genommen.“

„Hirschlupe?“

„Vergiss es, Pepino. Ich wollte nur kreativ schreiben.“

„Ach so…“

„Egal, der Hirsch hat den Restaurantbesitzer sogar zu einem Wildgericht inspiriert, Pepino.“

„Na, toll. Jetzt werden seine Artgenossen aufgegessen.“

„Klar, der Durchbrecher hat sich ja aus dem Staub gemacht, Pepino. Für ihn ist das ein Happy End.“

„Okay, die Geschichte war gut. Ich möchte Dich diese Woche mit einem Wombat beeindrucken, Paulchen.“

„Was ist das, Pepino?“

„Ein australisches Nagetier: Pummeliger Popo, knautschige Nase… Er hat Änlichkeit mit Dir, Paulchen.“

„Häh?!“

„Okay, er ist kleiner und hat braunes Fell.“

„Wie Du also, Pepino.“

„Ja, aber ich habe eine spitze Nase und keinen Pummelpopo, Paulchen.“

„Willst Du sagen, wir sind Nashörner, Pepino? Breitmaul- und Spitzmaulnashorn?“

„Die sind zu groß. Eher Breitmaul-und Spitzmaulhund, Paulchen.“

„Kann es sein, dass wir ein wenig abschweifen, Pepino?“

„Oh! Jetzt, wo Du es sagst… Zurück zum Wombat. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht und da ist es echt super, dass im Erlebnis-Zoo Hannover ein Wombat geboren wurde, Paulchen.“

„Da kann man was erleben… Ein Retter seiner Art. Cool.“

„Und er hat ein Geheimnis. Er verrät nicht, ob er ein Männlein oder ein Weiblein ist, Paulchen.“

„Also ist er ein Es, Pepino.“

„Naja, irgendwann können die Tierpfleger nachschauen. Aber zur Zeit will er nix mit Menschen zu tun haben, sondern nur mit seiner Mama im Gehege rumtappern, Paulchen.“

„Es ist garantiert ein Er, Pepino. Der Wombat ist schlauer als wir. Wir haben die Tierärztin an unsere Kronjuwelen rangelassen und deshalb müssen wir seit Jahren ohne rumlaufen.“

„So gesehen: Ich möchte mal als Wombat wiedergeboren werden Paulchen.“

„Ich auch, Pepino. Aber vorher habe ich noch eine gute Nachricht: In Rheinland-Pfalz war was los: Der Lahnsteiner Teich war inkontinent und hat irre viel Wasser verloren.“

„Oh, Überschwemmung mit Freischwimmern?“

„Nein, die Feuerwehr und das THW haben etwa 200 Karpfen und eine Wasserschildkröte gerettet, Pepino.“

„Wau! So eine Meldung hatten wir noch nie, Paulchen. Warum ist das Wasser aus dem Teich geflossen?“

„Da kniffeln die noch rum, Pepino. Naja, sie werden das schon rausfinden und das Leck stopfen. Eilt ja nicht: Die Karpfen sind in einer Fischzucht und die Schildkröte in einem Zoo untergekommen.“

„Für die Fische dürfte es ein Happy End auf Zeit sein, Paulchen. Ich sage nur: Silvester-Karpfen…“

„Musstest Du das jetzt sagen? Du hast meine gute Nachricht gecrasht, Pepino.“

„Heiliger Hirsch, inspirierender Hirsch, Geheimniskrämer-Wombat, Karpfen im Kurzzeit-Glück – diese Woche haben wir lauter wundersame Tiere, Paulchen. Zeit für meine Wunder-Mieze.“

„Was ist passiert, Pepino?“

„Genau genommen ist die Mieze ein Kater, Paulchen.“

„Gut, dass Du es erwähnst, Pepino. Wenigstens ist das Geschlecht klar.“

„Ist ja kein Wombat, Paulchen. Der Kater hat in San Antonio in den USA einen Techniker erschreckt, der an einem Mobilfunkmasten arbeiten wollte.“

„Hat der Kater ihn in schwindelnder Höhe angerufen, Pepino?“

„Nein, er ist ihm erschienen.“

„Häh? Wie kam der da rauf, Pepino?“

„Das hat er nicht verraten, Paulchen. Aber er hat es sich im Masten gemütlich gemacht. Und das anscheinend schon länger. Da lagen auch Tierknochen rum.“

„Natürlich sauber abgefieselt, oder?“

„Logisch. Katzen sind reinliche Tier, Paulchen. Die nagen auch Knochen blitzeblank  ab.“

„Wie ging es mit dem Handy-Kater weiter, Pepino?“

„Er wurde gerettet, Paulchen. Wobei meines Erachtens fraglich ist, ob er das überhaupt wollte.“

„Ich würde sagen: Man hat ihm wegen Eigenbedarf das Penthouse unterm Hintern weggeklaut, Pepino.“

„Blöd gelaufen, Paulchen. Und wenn man das so sieht, ist es vielleicht gar keine gute Nachricht.“

„Egal. Rufen wir Frauchen an und bitten um ein Entenleckerli ohne Knochen, Pepino?“

„Wir sollten das in einem persönlichen Gespräch klären. Frauchen kann das Entchen nicht durchs Handy rüber schieben, Paulchen.“

„Stimmt. Fraucheeen…!!!“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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