Gute Nachrichten von Paulchen und Pepino: Todesmutige Retter und ein grandioses Schauspiel

Copyright: Marion Friedl

„Bäh!“

„Was soll das, Paulchen? Warum streckst Du mir die Zunge raus?“

„Wie lang ist die Zunge wohl, Pepino?“

„Wenn sie noch wächst, dann könnte ein Ameisenbär neidisch werden, Paulchen.“

„Cool. Ich sollte Zoey Konkurrenz machen, Pepino.“

„Wer ist Zoey?“

„Das ist eine Labrador-Schäferhündin, Pepino. Die ist zum Verlieben schön…“

„Ist ja gut, Paulchen. Willst Du von ihr einen Zungenkuss?“

„Unbedingt, Pepino. Ihre Zunge ist 12,5 Zentimeter lang.“

„Noch ein Möchtegern-Ameisenbär?“

„Mit der langen Zuinge ist Zoey im Guinessbuch der Weltrekorde gelandet, Pepino.“

„Ich wüsste gar nicht, wo ich so eine lange Zunge parken sollte, Paulchen.“

„Hihi, Dir rutscht ja schon Deine Mini-Zunge beim Schlafen aus dem Mäulchen, Pepino.“

„Das wüsste ich, Paulchen.“

„Ich sage Dir, Du machst Sachen im Schlaf, Pepino…“

„Blödsinn, Paulchen. Hast Du noch eine gute Nachricht?“

„Oh ja, und die kommt aus Thailand, Pepino. Dort hat sich ein Flughörnchen in einer Küche rumgetrieben und einen Besen umgestoßen. Es hat wohl Schimpfe befürchtet und vorsorglich ein super Schauspiel hingelegt.“

„Was hat es getan, Paulchen?“

„Es hat den Besenstiel angehoben, einen Purzelbaum gemacht und blieb unter dem Besen liegen. Mit den Pfoten hat es die Lage des Stiels korrigiert und dann – schwupp – war es platt und stellte sich tot.“

„Toll! Kam es ins Rekordebuch, Paulchen?“

„Nein, aber es wurde gefilmt und rate mal, wie oft das Video auf Twitter angeklickt wurde, Pepino.“

„Hm, 100 mal, 1000 mal?“

„Pah! Satte 22 Millionen mal, Pepino.“

„Wau!  Ich werfe mich unter einen Besenstiel, damit ich so viele Klicks auf Facebook bekomme, Paulchen.“

„Ich mache mit, Pepino. Ich will auch viral gehen.“

„Igitt. Lass das mit dem Virus. Das ist ungesund und Du könntest mich anstecken, Paulchen.“

„Viral bedeutet, dass es durch das gesamte Facebook-.Universum kriecht, Pepino.“

„Igitt. Dann werden ja alle unsere Freunde krank, Paulchen.“

„Vergiss es, Pepino… Was ist mit Deiner guten Nachricht?“

„Naja, die ist gut und schlecht zugleich, Paulchen. Schnief…“

„Oweia. Hast Du Dich im Schlaf auf die Zunge gebissen, Pepino?“

„Haha, sehr witzig… In der Ukraine wurde ein Staudamm gesprengt und 18 Milliarden Kubikmeter Wasser haben Häuser, Straßen und Felder überflutet, Paulchen.“

„Die armen Menschen, Pepino. Ich habe gehört, dass da sogar Munition und Minen mitgeschwemmt wurden. Saugefährlich ist das…“

„Stimmt und im Wasser sind viele Tiere gestorben. Allein die Massen tote Fische, Paulchen.“

„Bestimmt hat es auch Haustiere und Tiere auf Bauernhöfen getroffen, Pepino.“

„Schnief… Aber es gibt auch eine gute Nachricht, Paulchen.“

„Die brauche ich jetzt auch, Pepino.“

„Ukranische Tierschützer, Soldaten, Rettungskräfte und Privatpersonen retten alles, was lebt. Sie holen die Menschen aus den überschwemmten Gebieten raus und retten auch Hunde, Katzen und sogar Hühner.“

„Cool, dass sie auch an die Tiere denken, Pepino.“

„Und das, obwohl sie bei den Rettungseinsätzen von den Russen beschossen werden, Paulchen.“

„Boah, das ist so was von gemein!“

„Du sagst es, Paulchen. Wir sollten den todesmutigen Lebensrettern Danke sagen.“

„Das lesen die bestimmt nicht, Pepino.“

„Egal, wir tun es trotzdem, Paulchen. Danke, dass Ihr niemanden vergesst, egal wie viele Beine das Lebewesen in Not hat.“

„Genau! Danke, dass Ihr Euer Leben für andere riskiert. Ich würde Euch gerne ein Leckerli dafür schenken, aber es gibt im Internet keine Leckerlischublade.“

„Immer noch dieses leidige Problem, dass man nicht artgerecht teilen kann im Internet, Paulchen. Wann sich das mal ändert?“

„Das wäre mal eine gute Nachricht. Wir lösen das Problem anders, Pepino: Wir mampfen ein Danke-Leckerli und denken dabei an die tapferen Retter. Slava Ukraini! Text/Foto: Marion Friedl

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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