Gute Nachrichten von Paulchen und Pepino: Königlich und abenteuerlich

Copyright: Marion Friedl

„Der englische König hat nicht nur einen Vogel, Pepino.“

„Ein bisschen mehr Respekt, Paulchen!“

„Er lässt sie gerade königlich zählen, Pepino.“

„Viel Spaß. Piepmätze halten nie ruhig, Paulchen. Irgendeiner fehlt immer.“

„Ich rede von majestätischen Schwänen, Pepino. König Charles schickt seine Untertanen mit Ruderbooten auf die Themse, damit sie all seine Schwäne zählen.“

„Cooler Job, wenn man nicht nass wird, Paulchen.“

„Eine Woche lang Schwäne zählen… Da wird man doch kirre, Pepino.“

„Wahrscheinlich schaut der King auch im Tower nach dem Rechten, Paulchen.“

„Was ist da, Pepino?“

„Da wohnen seine Raben, Paulchen.“

„Der hat echt viele Vögel, Pepino.“

„Die Raben sind so königlich, dass sie einen einen Leibwächter haben, Paulchen. Der passt auf, dass sie dableiben.“

„Häh?“

„Wenn die Raben wegfliegen, ist es vorbei mit König und Co., Paulchen. Nix mehr Palast, Krone und Bling Bling.“

„Verrückt…“

„Ich erzähl Dir noch was Verrücktes, Paulchen. Die Hündin Bella hat drei Monate auf einem Katamaran im Ozean überlebt. Sie hat Fisch gefuttert und Regenwasser getrunken.“

„Drei Monate Miezekatzenkost?! Ich wäre an Land gegangen, Pepino.“

„Nicht, wenn der Sturm die Elektronik abmurkst und nix mehr schippert, Paulchen.“

„Das ist saublöd gelaufen, Pepino. Warum war die eigentlich auf dem Meer?“

„Ach so, ihr Herrchen war auch dabei. Der hat die Fische geangelt, Paulchen.“

„Immerhin. Kreuzfahrt mit Personal.“

„Sie wurden zufällig von einer Hubschrauberbesatzung entdeckt und gerettet.“

„Cool. Endlich ein Steak ohne Schaukelei, Pepino.“

„Sag mal, hast Du schon wieder Hunger, Paulchen?“

„Was heißt da schon wieder, Pepino? Ich habe immer Hunger.“

„Apropos Australien, Paulchen: Der Beutelwolf ist ausgestorben.“

„Keine toten Tiere bei den guten Nachrichten, Pepino!“

„Der ist schon 100 Jahre tot. Damals starb der letzte Beutelwolf… Schnief… in einem australischen Zoo an Unterkühlung.“

„Häh?“

„Die Menschen haben den Beutelwolf ausgerottet. Schnief…“

„Boah, hör auf, Pepino! Schnief. Warum heißt der so eigenartig?“

„Der sah aus wie ein Hund, hatte Streifen wie ein Tiger und einen Beutel wie ein Känguru, Paulchen.“

„Bist Du zu lange in der Sonne gelegen, Pepino? So ein Tier gibt es nicht.“

„Klar, ist ja ausgestorben. Aber Wissenschaftler tüfteln daran, dass er wieder lebt, Paulchen.“

„Unglaublich! Du solltest wirklich mal Deine Schnapszellen untersuchen lassen, Pepino.“

„Die heißen Synapsen und mit denen ist alles in Ordnung, Paulchen.“

„Okay, wir sind auch Mischlinge, aber so ein Mischling… Und dann auch noch ein Zombie. Du musst zugeben, dass das schräg klingt, Pepino.“

„Die haben irgendwo einen toten jungen Beutelwolf gefunden und eingefroren…“

„Auch das noch…“

„Jetzt schnippeln die an seiner DNA rum, klauen einer Beutelmaus ein Ei…“

„Das wird immer schräger, Pepino. Basteln die ein Wolfhundtigermauskänguru?“

„Keine Ahnung, was raus kommt. Geplant ist ein lebender Beutelwolf,  Paulchen.“

„Warum machen die so was, Pepino?“

„Damit er nicht ausgestorben ist, Paulchen.“

„Häh? Erst rotten sie ihn aus und dann bauen sie ihn wieder zusammen? Menschen sind manchmal gaga, Pepino.“

„Was den neuen Beutelwolf wohl erwartet, wenn er auferstanden ist, Paulchen?“

„Denk lieber nicht darüber nach, Pepino. Vielleicht sollten sie sich um die Tiere kümmern, die schon oder noch leben. Aber sie klauen Elefanten die Stoßzähne und killen Wölfe, weil sie Angst vor ihm haben.“

„Okay, streichen wir den Beutelwolf wieder raus aus den guten Nachrichten. Womöglich wird das nix mit dem Happy End, Paulchen.“

„Und ohne Happy End ist es keine gute Nachricht, Pepino.“

„Schnief… Der arme Beutelwolf. Ich hätte ihm die Auferstehung gegönnt, Paulchen.“

„Wir gönnen uns ein Leckerli-Honorar. Hey, Schniefnase: So ein Beutel wäre cool. Man könnte Leckerlis bunkern. Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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