Copyright: Marion Friedl

„Die gute Zwischennachricht des Tages lautet: Noch ist nichts Schlimmes passiert, Paulchen.“

„Häh?“

„Heute ist Freitag, der 13., Paulchen.“

„Also, keine Nachrichten über schwarze Katzen oder Spinnen am Morgen, Pepino!“

„Besser ist das, Paulchen.“

„Ich starte die guten Nachrichten mit einem Wunder, Pepino.“

„Wau! Wunder sind immer gut, Paulchen.“

„Dieses Wunder ist ungefähr so gut wie die Schwangerschaft von Maria ohne Schnackseln, Pepino.“

„Wurde Jesus wiedergeboren, Paulchen?!“

„Im Zoo in Halle kam ein Vikunja auf die Welt, Pepino.“

„Ein was?“

„Das ist ein kleines Kamel. So was Ähnliches wie ein Alpaka, Pepino.“

„Und das ist ein Wunder, Paulchen?“

„Und wie, Pepino. Papahengst Sorpresa ist nämlich unfruchtbar.“

„Du verscheißerst mich, Paulchen.“

„Da haben alle gestaunt, Pepino. Die dachten: Da passiert nix und dann zeigt der,  dass er ein toller Hegst ist.“

„Du hast Recht, Paulchen. Das ist fast wie bei Maria. Da kann ich nicht mithalten.“

„Macht nichts, Pepino. Was hast Du gefunden?“

„In Australien konnten Menschen drei Tage lang nicht aufs eigene Klo gehen, Paulchen.“

„Lass mich raten: Es war mal wieder was im Klo, was da nicht hingehört, Pepino.“

„Genau, Paulchen. Eine Python steckte so fest, dass der Schlangenretter drei Tage brauchte, bis er die Schlange aus dem Klo ziehen konnte.“

„Vielleicht hätte er die Spülung betätigen sollen, Pepino.“

„Dann wäre die abgesoffen, Paulchen.“

„Oder empor geschnellt, um den Kopf über Wasser zu halten, Pepino.“

„Vielleicht hat sich die Python ja vorher so vollgefressen, dass es drei Tage gedauert hat, bis sie wieder schlank genug für die Rettung war, Paulchen.“

„Erinnere mich, dass ich nicht zu viel fresse, Pepino. Ich habe auch eine gute Nachricht aus Australien.“

„Das ist ja ein Hotspot der guten Nachrichten, Paulchen.“

„Ein Papagei steckte in einem…“

„Nicht schon wieder im Klo, Paulchen.“

„Fast, Pepino. Der Vogel steckte in einem Abflussrohr fest.“

„Was wollte er da drin, Paulchen?“

„Der schräge Vogel wollte dort ein Nest bauen, Pepino.“

„Igitt. Ich möchte nicht im Abfluss wohnen, Paulchen. Es ist auch keine gute Kinderstube.“

„Die Rettung dauerte nicht so lange wie bei der Python. Handwerker schnitten das Rohr auf und holten den Papagei raus. Der hatte einen Schock und saumäßig Durst, Pepino.“

„Im Klo wäre Wasser gewesen. Egal. Ich habe noch eine Nachricht aus den USA, Paulchen.“

„Mal wieder ein Stier im Cabrio unterwegs gewesen, Pepino?“

„Nein, ein Pitbull-Mix kam mit zwei Jahren ins Tierheim und saß vier Jahre lang im Hundeknast, Paulchen.“

„Armer Kerl.“

„Der war so schüchtern, dass er immer übersehen wurde, Paulchen. Aber dann kam eine Frau und wollte nur den Hund haben, der am meisten Hilfe brauchte.“

„Cool! Das war dann wohl die Chance für… Wie heißt der Hund eigentlich, Pepino?“

„Coco bekam mit sechs Jahren ein Zuhause. Ist das nicht schön, Paulchen?“

„Unsere guten Nachrichten dürften dem 13er-Freitag die Tour vermasselt haben, Pepino.  Wenn jetzt noch genug Leckerlis da sind, ist das ein super Tag.“

„Denk dran, Paulchen: Spring nicht nach der Leckerlisause ins Klo. Das ist kein Pool.“

„Gut, dass Frauchen immer den Klodeckel zumacht, Pepino. Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl