Größtes Artensterben seit dem Ende der Dinos
Copyright: Marion Friedl

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Schon gewusst? Es gibt einen traurigen Rekord: Laut Tierschutzorganisation WWF findet derzeit das „größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier“ statt und schuld ist der Mensch: Wilderei, Jagd auf Fleisch, Elfenbeinhandel, Trophäenjagd, der Glaube an medizinische Kräfte im Nashorn-Pulver und schrumpfende Lebensräume, weil der Mensch sich ausbreitet und die Weltbevölkerung wächst. Jetzt ist sogar die Giraffe auf der Roten Liste bedrohter Arten gelandet und hat von der Weltnaturschutzunion IUCN den Status „gefährdet“ erhalten.

Sogar die Giraffe ist jetzt eine gefährdete Art

Die Zahlen lassen erschrecken: Die Giraffenpopulation ist weltweit um 40 Prozent gesunken. In den letzten 30 Jahren ist der Bestand dieser eleganten Tiere vor allem in Ost- und Zentralafrika dramatisch gesunken: Gab es 1985 noch 163.000 Giraffen, so wurden 2015 nur noch 97.000 Giraffen gezählt. Das größte Landsäugetiere der Welt ist eine verlockende Beute, denn wer groß ist, liefert leider auch viel Fleisch. Die Landwirtschaft nimmt den Tieren ebenso Lebensraum wie die Ausdehnung von Städten und Dörfern, was auch am Bevölkerungswachstum liegt.

Das Nashorn stirbt für zweifelhafte Wunderkräfte

Auch das Nashorn trägt etwas mit sich herum, das Menschen haben wollen: Das Horn. Vor allem in der asiatischen Medizin werden dem Horn wahre Wunderkräfte zugeschrieben – ein Glaube an medizinische Kräfte, der auch dem Spitzmaulnashorn zu schaffen macht. Allein 2013 wurden in Afrika 1004 Nashörner getötet. 1960 zählte man noch rund 70.000 Spitzmaulnashörner; 2012 waren es nur noch gut 5.050 Tiere. Trauriger Status auf der Roten Liste: Vom Aussterben bedroht.

Der Elefant trägt den Tod mit sich herum

Die Stoßzähne sind das wertvollste und zugleich tödlichste Gut des Elefanten – und die Menschen sind hinter diesem gewinnbringenden Elfenbein seit langem her. Deshalb gilt der afrikanische Elefant als gefährdet. Der Blick auf die Zahlen macht klar, warum das so ist: 1976 gab es in Afrika 109.419 Elefanten und 2013 zogen nur noch 13.084 graue Rieen durch die Savannen. Das ist eine Reduzierung um satte 85 Prozent.

Die Zahl der Löwen könnte sich halbieren

So schwer es auch zu glauben ist: Sogar der König der Tiere ist in einigen Regionen Afrikas vom Aussterben bedroht. In West-Afrika leben nur noch rund 500 Löwen; in ganz Afrika liegt der Bestand bei etwa 23.000 bis 35.000 Löwen. Der WWF rechnet damit, dass in den nächsten 20 Jahren weitere 50 Prozent der Löwen in Ost-, Zentral- und West-Afrika verschwinden werden.

24.307 Arten weltweit stehen auf der Roten Liste

Sie haben es sicher gemerkt: Dies sind alarmierende Nachrichten nur aus Afrika und es sind noch längst nicht alle Hiobsbotschaften vom afrikanischen Kontinent. Aber allein dieser Blick zeigt den Ernst der Lage, denn die Welt besteht nicht nur aus Afrika und das Artensterben findet rund um den Globus statt. Und das ist leider gewaltig: Von 85.604 untersuchten Tier- und Pflanzenarten landeten 24.307 Arten als bedroht auf der aktuellen Roten Liste des IUCN. Ein Ende dieser traurigen Rekordzahlen ist leider nicht absehbar. Neben dem bedrohlichen Faktor Mensch haben die Tiere mit vielen weiteren Herausforderungen zu kämpfen, wie etwa Klimawandel und weniger Beutetiere. Es ist höchste Zeit, den Tieren zu helfen und die Waffen niederzulegen. Das wäre doch mal ein echt guter Vorsatz für 2017, denn was für die Biene gilt, trifft auch auf die anderen Tiere zu: Erst stirbt das Tier, dann der Mensch. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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