Giftiges Futter für Meerschweinchen
Copyright: Marion Friedl

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Wenn das Meerschweinchen fit und gesund sein soll, darf es nicht alles fressen. Augen auf bei der Frischkost, denn Gemüse, Kräuter, Obst, Zweige und Blätter können es in sich haben. So mancher vermeintliche Leckerbissen ist schwer verdaulich und kann gesundheitliche Probleme bereiten oder die Frischkost entpuppt sich gar als giftiges Futter und das kostet gar das Leben.

Gemüse ist nicht immer gesund

Gemüse und Salat können wertvolle Vitamine und Mineralien liefern, Möhrchen sind bekanntlich gut für die Sehkraft und Fenchel kann bei Blähungen kleine Wunder bewirken. Aber: Nicht alle Gemüsesorten sind so gesund.

Finger weg heißt es beispielsweise bei folgenden Gemüsesorten:

  • Auberginen (enthalten den giftigen, krebserregenden Stoff Solanin)
  • Zwiebelgewächse/Knoblauch (giftige Substanzen greifen die roten Blutkörperchen an)
  • Hülsenfrüchte, wie z.B. Linsen, Bohnen, Erbsen (Blähungen, Krämpfe)
  • Avocado (enthält den lebensgefährichen Giftstoff Persin, der von Menschen vertragen wird, aber nicht von Tieren)
  • Kohl (zu viel Kohl kann Durchfall und Blähungen verursachen)
  • Kartoffeln (die Stärke ist schwer verdaulich; rohe/unreife Kartoffeln enthalten den krebserregenden Giftstoff Solanin)
  • Grüne Paprika (enthalten den krebserregenden Giftstoff Solanin)
  • Grüne Tomaten (enthalten giftiges, krebserregendes Solanin)
  • Pepperoni (Schärfe reizt Rachen und Magen, verursacht Atemnot und Kreislaufstörungen)
  • Pilze ( unverdaulich, Durchfall, Erbrechen, Zittern, Krämpfe – es gibt auch giftige/tödliche Pilze)

Obst sparsam dosieren

Weniger ist mehr, lautet die Devise beim Obst, denn es enthält Zucker und kann gären. Aber man kann Obst als Belohnungsleckerli einsetzen, denn was es selten gibt, ist heiß begehrt.

Allerdings sollten diese Obstsorten nicht im Meerschweinchenmagen landen:

  • Exoten, wie z.B. Mango, Papaya etc. (schwere Verdauungsprobleme)
  • Steinobst, wie z.B. Kirsche, Aprikose etc. (die Kombi Blausäure, Zucker und Wasser führt oft zu Durchfall)
  • Rhabarber (der hohe Gehalt von Oxalsäure kann z.B. Nieren- und Harnsteinbildung, Harnvergiftung und Niereninsuffizienz verursachen)
  • Weintrauben/Rosinen (Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen)
  • Nüsse (Verstopfungen, enthalten viel dick machendes Fett)

In Kräutern und Pflanzen kann Gift lauern

Kräuter sind gesund – eine Pauschalaussage, die so nicht ganz richtig ist. Zwar gibt es bei den Kräutern gute Gesundheitshelfer, aber nicht alle Kräuter sind harmlos. Im Gegenteil: Einige sind hochgiftig und das bedeutet Lebensgefahr. Das gilt auch für einige Pflanzen, die sich in Haus und Garten finden.

Diese giftigen Kräuter und Pflanzen sind tabu:

  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Aronstab
  • Bärenklau
  • Buchs
  • Buschwindröschen
  • Christdorn
  • Efeu
  • Eibe
  • Eisenhut
  • Farn
  • Fingerhut
  • Flieder
  • Geranie
  • Ginster
  • Goldregen
  • Hahnenfuß
  • Herbszeitlose
  • Holunder
  • Lilie
  • Lupine
  • Maiglöckchen
  • Narzisse
  • Osterglocke
  • Primel
  • Schneeglöckchen
  • Stechapfel
  • Thuje/Zeder/Lebensbaum
  • Tollkirsche
  • Wacholder

Knabberspaß kann alles andere als harmlos sein

Knabbern ist für das Gebiss wichtig. Aber der Knabberspaß fürs Meerli sollte auch gesund sein. Auf keinen Fall sollte das Nagevergnügen giftig sein und zu ernsten Gesundheitsproblemen führen oder gar tödlich enden. Das Gift kann in den Ästen und in den Blättern stecken.

Augen auf bei folgenden giftigen Zweigen und Blättern:

  • Eibe (giftig)
  • Eiche (kann zu Durchfall und Koliken führen)
  • Steinobstbäume, wie Kirsche, Pfirsich, Aprikose etc. (giftige Blausäure)
  • Thuje/Zeder/Lebensbaum (giftig)

So wird das Meerli richtig gefüttert

Generell sollten Meerschweinchen natürlich nur frische Kost erhalten, die frei von Schimmel und Keimen ist und auch nicht gärt. Küchenabfälle gehören somit nicht zur artgerechten Ernährung. Gras sollte nur gezupft werden, wenn es vor der Nase des Meerschweinchens sprießt und wächst. Der frische Rasenschnitt ist keine gute Futteridee, denn Rasenschnitt kann ebenfalls gären.

Hauptnahrungsmittel ist Heu, das Meerschweinchen täglich in großzügiger Menge mampfen dürfen und weil Heu trocken ist, muss natürlich immer genug Wasser zum Trinken vorhanden sein. Frischfutter – also z.B. Kräuter, Gemüse, Salat, Gras – wird ebenfalls täglich benötigt, aber um die richtige Menge zu finden, muss der Vierbeiner erst mal auf die Waage: Etwa zehn Prozent des Körpergewichts darf als Frischfuttermenge angeboten werden. Obst ist in geringen Mengen in Ordnung – einmal pro Woche reicht völlig oder man spendiert mal ein kleines Häppchen zwischendurch als Belohnungsleckerli. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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