Gefährliche Ostern müssen nicht sein

Copyright: Marion Friedl

Aus fröhlichen Ostern werden schnell gefährliche Ostern für Haustiere, wenn man nicht aufpasst. Sogar im Osternest lauern kritische Gesundheitsgefahren.

Giftige Schokolade

Schokolade ist kein harmloses Naschwerk für Tiere: Glimpflich läuft es ab, wenn die Fellnase weiße Schokolade erwischt hat. Bei Vollmilch- und vor allem bei Bitterschokolade sieht das schon anders aus: Die Kakaobohne – und damit auch die Schokolade – enthält giftiges Theobromin, das Hunde und Katzen nicht abbauen  können. Dann schweben sie womöglich in Lebensgefahr: Katzen sind schon bei 200 Milligramm pro Kilo Körpergewicht betroffen, bei Hunden sind 250 bis 500 Milligramm pro Kilo Körpergewicht kritisch. Hat der Vierbeiner süße Ostereier oder den Osterhasen gefressen, sind es gefährliche Ostern und der Schokodieb muss sofort in die Tierklinik.

Bei einer Schokoladenvergiftung gibt es folgende Symptome:

  • Zittern
  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Unruhe
  • Durchfall
  • Großer Durst
  • Erhöhte Körperwärme
  • Herzprobleme
  • Schneller Puls

Vorsicht bei Alkohol

Die Oster-Süßigkeiten haben es oft auch tückisch in sich: Oft ist Alkohol im Osterei  und der hat natürlich nichts im Haustier zu suchen. Dann fährt der Vierbeiner im Rausch Karussell. Die Folge sind Übelkeit und Erbrechen. Miese Laune kann auch dabei sein, denn wenn der Schädel brummt und der Magen rebelliert, ist das  Osterfest alles andere als fröhlich. Abgesehen davon ist Schokolade und Co. ohnehin ungesund, denn Süßigkeiten verursachen Übergewicht, Karies und Diabetes.

Gefährliche Ostern mit jedem Häppchen

Tabu sind auch Häppchen vom Esstisch: Zwar werden Hund und Katze mit einem Ei fertig, aber Gewürze am Braten schädigen die Darmflora. Auch klar: Jedes spendierte Häppchen macht dick. Nicht selten kommt es zu Verstopfung oder Durchfall. Generell macht natürlich jedes spendierte Häppchen dick.

Übrigens: Auch auf Milchprodukte wird oft mit Durchfall reagiert. Also Mäulchen und Pfoten weg von Sahne, Creme, Käse, Eis, Pudding, Quark und Joghurt. Allenfalls bei Verstopfung kann ein Käsestück oder ein wenig Joghurt helfen, dass es im Darm besser rutscht.

Harmloser Plüschhase? Von wegen!

Sogar der niedliche Plüschhase kann böse zuschlagen: Verschluckte Glasaugen machen im Magen und Darmtrakt ernste Probleme. Draht im Stofftier kann Verletzungen in Maul, Rachen, Speiseröhre, Magen und Darm anrichten. Gefährlich ist ein Stich mit dem Draht auch für Augen, Nase und Pfoten. Damit es keine gefährlichen Ostern werden: Gut aufpassen, wenn der Vierbeiner sich das Plüschtier schnappt.

Fäden bedeuten Lebensgefahr

Ist das Osternest mit Wollfäden gepolstert, kann auch das gefährliche Ostern bedeuten. Fäden, die sich verschlingen, können den Darm zuschnüren. Aber auch Papiergras mit scharfen Kanten im Osternest birgt eine Gefahr: Es kann innere Schnittverletzungen zufügen. Im Ernstfall muss das Haustier zum Tierarzt oder in die Tierklinik.

Brandgefahr vermeiden

Ostern kann auch brandgefährlich sein: Eine brennende Osterkerze wird womöglich mit dem wedelnden Schwanz oder einem waghalsigen Katzensprung umgestoßen. Fell gerät leicht in Brand und heißes Wachs verursacht ebenfalls Verbrennungen. Eine gute Alternative sind LED-Kerzen. Bei Feuer im Kamin oder Grill kann es zum Funkenflug kommen und das Fell kann dabei getroffen werden. Deshalb sollte immer ein Eimer Wasser griffbereit sein.

Tiergerechte Präsente

Ein tiergerechtes Ostergeschenk ist spezielles Spielzeug für Haustiere. Auch artgerechtes Futter und Leckerlis verursachen kein gefährliches Ostern. Beim Einkauf sollte stets daran gedacht werden: Glas und Plastik können splittern. Metall kann verletzen, ein quietschendes Teil im Spielzeug kann verschluckt werden. Deshalb: Nichts unbeaufsichtigt herum stehen lassen, wachsam bleiben und verbotene Leckerbissen wegräumen. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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