Freitag der 13. – keine Panik bei Kimba
Copyright: Marion Friedl

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Hallo – ich bin’s, Euer Kimba. Heute ist Freitag der 13. Das muss ein besonderer Tag sein – obwohl es nicht der 13. Oktober ist, denn am 13. Oktober habe ich Geburtstag. Jetzt ist aber der 13. Mai und weil auch noch Freitag ist, kann alles Mögliche passieren. Auch Dinge, die nicht gut sind. Sagt Frauchen. Sie nennt das Aberglaube. Freitag, der 13. kann das Unglück anziehen. Das gibt zu denken – aber: Bis jetzt läuft’s.

Erfolgreiche Jagd im Supermarkt-Revier

Wahrscheinlich war Frauchen gestern schon vorbeugend im 13er-Fieber. Sie ist auf die Jagd gegangen. Supermarkt nennt sie ihr Revier und sie hat gestern befürchtet, dass es im Supermarkt-Revier heute total viele Jagdkonkurrenten gibt und die Beute knapp werden könnte. Und sie war erfolgreich: Kühlschrank voll, Futter im Hundeschrank – keine Panik mehr vor Freitag, dem 13.

Kein Geist und ein heiler Spiegel

Die Nacht war ruhig. Sogar nach Mitternacht, wo ja schon der 13. los gegangen ist. Kein Hausgeist, kein Gewitter, kein Alptraum. Ich bin nicht aus dem Bett gefallen (ich meine natürlich mein Hundebett – ehrlich!) und Frauchen hat durchgeschlafen. Am morgen habe ich genau aufgepasst, damit nichts passiert: Ich habe Frauchen ins Bad begleitet und inständig gehofft, dass der Spiegel ganz bleibt, wenn sie rein schaut. Das war jetzt nicht nett von mir? Blödsinn, sogar Frauchen sagt vor dem Spiegel manchmal: „Huch, das bin ja ich!“ und dann wirft sie das Handtuch auf mich drauf und freut sich, dass „der Spiegel nicht vor Schreck über mein Knittergesicht geplatzt ist“. Das hätte nämlich Unglück gebracht. Warum das Handtuch auf mir landet, weiß ich nicht, aber offensichtlich bin ich dann weg, weil Frauchen mich mit dem Ruf „Wo ist denn der Kimba?“ sucht.

Bis jetzt lief alles rund

Aber egal – ich wollte nicht über das Handtuch schreiben. Frauchen sagt, am Freitag, dem 13. können manche Dinge nicht so rund laufen wie sonst. Die Kaffeemaschine lief ganz normal und das ist sehr gut. Mit Kaffee stehen die Chancen gut, dass Frauchen den ganzen Tag lang gut drauf ist. Das ist also schon mal rund gelaufen. Mich traf auch kein Unglück: Es gab Frühstück und aus dem silbernen Ding da oben kam frisches Wasser raus. Ist mir lieber als Kaffee.

Keine schwarze Katze in Sicht

Es gibt übrigens Unglücksbringer. Schwarze Katzen zum Beispiel. Also habe ich gleich mein Garten-Revier kontrolliert und es war alles sauber: Keine schwarze Katze. Gar keine Katze. Das ist super, denn egal welche Farbe: Ich mag sie nicht, diese Katzen… Und in meinem Garten schon gar nicht…

Lotto am 14. muss klappen, weil am 13. nix schief gehen kann

Keine Katzen-Invasion also. Schafe wären mir recht. Aber Frauchen sagt, die passen nicht in unseren Garten rein. Ich finde: Eins hätte Platz, aber wahrscheinlich wollen die immer mehrere sein und Frauchen sagt „da brauchen wir einen Resthof und dafür müssen wir im Lotto gewinnen.“ Lotto: Kann diese Woche nicht schief gehen. Ich muss nämlich immer am Samstag Pfoten drücken und nicht am Freitag. Also werden die wichtigen Zahlen auch nicht am Freitag, dem 13. gezogen. Und: Frauchen hat längst mit dem Internet verhandelt und einen Dauerschein rausgeschunden. Das bedeutet: Sie kann heute am Freitag, dem 13. nicht vergessen, den Lottoschein abzugeben und das Internet kann die Zahlen heute nicht verpfuschen, weil schon alles im Netz ist. Kapiert? Freitag der 13. kann uns mal (gerne haben) und ich kriege meine Schafe – Sie wissen schon: Kein Lotto am Freitag, dem 13., sondern am Samstag, den 14. und der 14. ist nicht der 13. und weil er kein 13. ist, kann kein Mist passieren. Blöd ist nur Frauchens Bescheidenheit: Bei 30 Millionen im Jackpot super Aussichten für meine Schafe, aber sie sagt: Eine reicht. Ich würde alles nehmen – wer weiß, wann es wieder etwas gibt. Alte Hundeweisheit: Alles auffressen, um zu überleben. Muss ich ihr noch beibringen.

Salz und Raben sind gefährlich

Sieht man vom Wetter ab (Regen, kalt, scheußlich) ist der Freitag der 13. gut los gegangen. Jetzt hoffe ich, dass heute nichts Schlimmes mehr passiert. Mittag gibt es Tortellini – da muss Salz ins heiße Wasser und wehe Frauchen schüttet das Salzbüchserl aus. Das soll Unglück bringen. Im Notfall kennt Frauchen aber einen Trick, um den Unglücksbann wieder zu lösen: Eine Prise Salz über die Schulter nach hinten schnippen. Okay, wenn’s hilft und solange ich das Zeug nicht abkriege, soll’s mir recht sein. Aber eigentlich laufe ich sowieso nicht in der Schusslinie herum. Ich muss mich am Fenster auf die Lauer legen und aufpassen, dass kein Unglücksrabe landet. Wenn doch, werde ich vom Hütehund zum Jagdhund und verjage den Raben.

Ich schaffe das auch ohne toi, toi, toi

Die Rabenjagd schaffe ich auch ohne „Toi, Toi, Toi“ von Frauchen. Das sagt sie nämlich bestimmt nicht, weil sie es nicht mag, wenn ich jage. Am Freitag, den 13. wahrscheinlich erst recht nicht, weil ja alles Mögliche passieren kann. Hundekopf gegen Baum, Pfote im Erdloch verstaucht oder irgend so ein Hundemist, den keiner braucht. Aber wozu gibt es Schutzengel? Da ist doch bestimmt einer für mich dabei, der aufpasst, dass mir am Freitag, den 13. nichts Schlimmes passiert.

Aberglaube ist Menschenkram

Was sagen Sie? Ich bin abergläubisch? Nö, das ist Menschenkram. Damit habe ich nichts zu tun. Ich bin ein Hund – mutig, schlau und immer mit allen vier Pfoten auf dem Boden der Tatsachen (auch am Freitag, dem 13.). Text: Kimba / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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