Frag Paulchen und Pepino: Sind hungrige Hunde schlecht gelaunt?

Copyright: Petra Kloiber

„Ich wusste es. Ich wusste es immer…“

„Unglaublich! Paulchen weiß etwas!“

„Spotte nur, Pepino. Aber ich bin so schlau wie eine Studie.“

„Das kann nicht sein, Paulchen.“

„Oh doch, Pepino. In Großbritannien haben sie heraus gefunden, dass hungrige Menschen nicht nur Hunger haben, sondern auch noch schlecht gelaunt sind.“

„Hm, das erklärt einiges, Paulchen. Wir sollten Frauchen Futter abgeben, wenn sie schimpft.“

„Häh?! Die Studie gilt bestimmt auch für Hunde. Ich bin oft mies drauf, wenn ich Hunger habe, Pepino.“

„Klar, Du hast ja auch dauernd Hunger, Paulchen.“

„Nicht dauernd, aber oft.“

„Stimmt, zwischendrin bist Du immer gut drauf, Paulchen.“

„Und was sagt uns das? Wir bekommen zu wenig Futter, Pepino.“

„Warum sprichst Du in der Mehrzahl, Paulchen? Ich lasse immer etwas im Napf übrig für Dich oder Du klaust mir Futter.“

„Du bekommst genug Futter, Pepino.“

„Woher willst Du das wissen, Paulchen?“

„Du bist nie schlecht gelaunt, also bist Du nie hungrig, Pepino.“

„Ich sollte mein Verhalten ändern…“

„Hast Du was gesagt, Pepino?“

„Nö, Paulchen. Was sagt die Studie eigentlich noch?“

„Beim Hungergefühl verliert man Zucker und das sagt dem Gehirn, dass Nachschub nötig ist. Oder so…“

„Aha, Unterzuckerung also.“

„Sag ich doch, Pepino. Hah! Das ist genial!“

„Was?“

„Wir müssten mehr Kuhuhuchen bekommen. Da ist Zucker drin, Pepino.“

„Hör auf zu sabbern, Paulchen. Und beim Wort Kuchen musst Du nicht heulen, wie ein hungriger Wolf.“

„Siehst Du, Pepino: Sogar hungrige Wölfe sind schlecht drauf und heulen, wenn sie keinen Kuhuhuchen bekommen.“

„Wölfe kennen gar keinen Kuchen, Paulchen. Aber wir kennen Kuchen und wir mögen Kuchen und Kuchen macht uns glücklich.“

„Du sagst es, Pepino. Fast wunschlos glücklich.“

„Blöd nur, dass Frauchen so selten was vom Kuchen abgibt. Eher nie.“

„Wir sollten ihre Nase auf die Studie stupsen, Pepino.“

„Wenn wir das schon tun, dann sollten wir auch eine Lösung ausarbeiten, Paulchen.“

„Ist doch ganz einfach, Pepino. Wir werden noch miesepetriger, wenn wir Hunger haben.“

„Dicke Luft. Hoffentlich zieht Frauchen nicht aus, Paulchen.“

„Warum sollte sie, Pepino? Wir verlangen nicht mal Miete von ihr.“

„Nur Kuchen…“

„Und Futter. Und Leckerlis. Und Hunde-Eis. Wenn schon, denn schon, Pepino.“

„Ich werde platzen bei so viel Gute-Laune-Fressi, Paulchen.“

„Kein Problem.“

„Was?! Dir würde es nichts ausmachen, wenn ich platze?!“

„Doch, schon irgendwie. Aber ich fresse einfach das, was Dich zum Platzen bringen würde. Problem gelöst, Pepino.“

„Du bist ein wirklich guter Freund, Paulchen. Aber Du frisst mir nichts weg, wenn ich noch Hunger habe. Dann werde ich sauer.“

„Logisch. Wer will schon mit einem übel gelaunten Pepino zusammen wohnen? Wir halten uns streng an die Studie. Ich spüre den Hunger schon.“

„Ich auch. Lass uns nachsehen, ob Frauchen Kuchen gekauft hat, Paulchen.“ Text: Marion Friedl / Foto: Petra Kloiber    

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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