Frag Paulchen und Pepino: Ja, wo ist sie denn?

Copyright: Petra Kloiber

„Menschen sind komisch, Paulchen.“

„Ich weiß, Pepino. Was liegt diesmal an?“

„Die Frage: Ja, wo ist sie denn?“

„Häh?“

„Die suchen ein Riesending und keiner weiß, wo es ist, Paulchen.“

„Das wird ja immer schlimmer, Pepino. Wir müssen ja schon die Ostereier und die Brille für Frauchen finden. Was hat sie diesmal verloren?“

„Ausnahmsweise hat Frauchen nichts damit zu tun, Paulchen. Aber ich kann Dir nicht sagen, ob der Kanadier, der Deutsche oder der Russe das Ding verschlampt hat.“

„Boah, die Russen wieder. Die kriegen doch nix auf die Reihe. Haben sie einen Panzer verloren?“

„Nein, eine Turbo-Biene, Paulchen.“

„Cool! Eine Drohne weniger.“

„Nö. Das Teil bringt Gas vom Tiger zum Dackel, Paulchen. Haha, der war gut…“

„Was?“

„Gas aus Sibirien, sibirischer Tiger, Tiger im Tank…“

„Hör auf, Pepino. Das macht mich kirre. Und es kann keine Biene sein.“

„Ähm… Turbine vielleicht? Auf jeden Fall ist das Ding größer als unser Wohnzimmer und das haben die von Kanada nach Deutschland geschickt und eventuell weiter nach Russland, Paulchen.“

„Warum machen die denn so was, Pepino?“

„Die musste repariert werden, Paulchen.“

„In drei Ländern?“

„In Kanada und dann sollte die Biene wieder nach Russland, aber weil die Sankt Dingens im Weg waren…“

„Die was?“

„Die Heiligen, die den Russen ärgern.“

„Meinst Du die Sanktionen, Pepino?“

„Genau die waren im Weg, Paulchen. Deshalb musste der Kanadier die Biene nach Deutschland schicken und die Deutschen wollten sie den Russen schicken.“

„Da ist ja Flüsterpost einfacher. Hah! Wahrscheinlich ist die mit dem Billigticket in der Bahn unterwegs und das dauert dann, Pepino. “

„Hm, es weiß keiner, wo die Turbo-Biene steckt oder ob sie bei irgendwem angekommen ist oder ob sie schon eingebaut ist.“

„Der Russe wird doch wenigstens wissen, ob er das Ding eingebaut hat, Pepino.“

„Der lügt doch immer, Paulchen. Deshalb könnte es sein, dass die Tur… Schnurr… Biene nicht drin ist, obwohl sie drin ist. Jetzt sind alle hysterisch, weil der Russe den Hahn ganz zudrehen könnte.“

„Boah, das ist wie mit den Waffen, Pepino: Mal kann man keine finden, dann findet sich doch was und dann kommt das nie an, wo es hin soll.“

„Und wenn die so weiter machen, verlieren die auch noch den Krieg, Pepino.“

„Ich suche den aber nicht, Paulchen.“

„Sollen die doch selber suchen, Pepino.“

„Das wird schwierig, Paulchen. Die sehen ja nicht mal, was direkt vor ihrer Nase ist.“

„Nicht mal das?!“

„Naja, da steht ein Hund vor dem Menschen und der fragt: Ja, wo ist er denn?“

„Stimmt, das machen die. Verrückt, Pepino.“

„Oh! Psst! Da ist sie ja!“

„Häh? Wo ist sie denn? Da ist sie ja?“

„Die Biene Maja hängt in Deutschland fest, weil der Russe sie nicht rein lässt, Paulchen.“

„Mann, ist der doof.“

„Ich warte auf den Tag, an dem man uns einreden will, dass wir Karriere als Suchhunde machen könnten, Paulchen. Und wenn wir dann was finden, will es keiner mehr haben.“

„Das geht dann aber beim Stehohr rein und beim Kippohr wieder raus, Pepino.“

„Da mache ich mit, Paulchen.“

„Mit Hängeohren?“

„Im entscheidenden Moment lege ich die an, dann kommt der Blödsinn gar nicht erst im Gehörgang an, Paulchen.“

„Cool.“

„Und was ist jetzt mit der Turbine, Paulchen? Wahrscheinlich will der Russe die Biene nicht mehr, damit der Lügenzarewitsch eine Ausrede hat und mit dem Gas geizen kann.“

„Boah, irre! Egal wer sie hat, er soll sie zur Post bringen, damit das Ding endlich weg ist, Pepino.“

„Briefmarke drauf, weg ist die Biene. Geht uns nix mehr an. Gute Idee, Paulchen.“

„Und der Russe soll sein mickriges Gasgepinkel behalten, Pepino. Das ist so wenig, dass man fragt: Ja, wo ist es denn? Gut, dass Frauchen einen Ofen gekauft hat.“

„Hoffentlich kommt der am Dienstag an, Paulchen. Und zwar mit Munition, äh Pellets.“

„Friert Dich bei der Hitze, Pepino?“

„Nein, aber was, wenn der Ofen nach Kanada oder Russland geschickt wird…?!“

„Ein Alptraum!“

„Naja, den Ofen müssten sie finden, Paulchen. Der ist knallrot.“

„Immerhin. Lass uns jetzt Frauchen suchen, Pepino.“

„Wohin wurde die verschickt, Paulchen?“

„Ins Büro und wir verschicken sie jetzt zum Leckerli-Schrank, Pepino…“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Petra Kloiber     

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

1 comment Categories: Paulchen + Pepino Schlagwörter:

One thought on “Frag Paulchen und Pepino: Ja, wo ist sie denn?

  1. Das habt ihr super recherchiert. Der Russe ist gar nicht so gemein wie alle sagen, denn das Gas fließt wieder nach Deutschland. Aber wollten nicht wir Deutsche, dass der Russe kein Gas mehr liefert. Jetzt hat er nicht liefern können weil das Ersatzteil blockiert war. Da war Geschrei groß, da verstehe einer die Welt.

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