Nicht selten sind es die Kinder, die sich ein Haustier wünschen und so lange hartnäckig nachfragen, bis das Haustier einzieht. Schwierig wird der Wunsch nach einem Tier allerdings, wenn es ein Pony sein soll. Der Pony-Kauf sollte gut überlegt sein, denn so ein Vierbeiner braucht Platz, der Zeitaufwand ist groß und es ist kein billiges Vergnügen. Außerdem: Ponys können nur begrenzt Last tragen und wenn das Kind größer und schwerer wird, kann es eines Tages nicht mehr geritten werden und dann taucht die Frage auf: Was nun?
Ich rate eher dazu, eine Reitbeteiligung zu suchen. Das Kind sollte natürlich schon vorher Stallluft geschnuppert haben, Kontakt zu Ponys gehabt haben und es muss natürlich auch das Reiten unter professioneller Anleitung eines Reitlehrers lernen. Ob füttern, tränken, striegeln, Hufe auskratzen, misten, das Anlegen und die Nutzung von Sattel, Halfter und Co., die korrekte eigene Ausrüstung – auch das gehört zur Pferdehaltung und zum Hobby Reiten dazu und es muss erlernt und geübt werden.
Das Pony und der Unterhalt sind nicht billig
Die Preise für Ponys variieren je nach Ausbildungsstand und Rasse des Pferdes zwischen 1.500 und 5.000 Euro. Und nach dem Pony-Kauf braucht das Pferdchen einen Stall. Die wenigsten Menschen haben einen Stall zur Verfügung, also müssen sie eine Box anmieten oder Miete für einen Platz im Offenstall bezahlen. Je nach Lage (Stadt ist oft teuerer als Land) und je nach Umfang der Eigenleistungen kann die monatliche Miete inklusive Strom, Wasser, Stroh und Heu zwischen 150 und 400 Euro betragen.
Doch dabei bleibt es meist nicht: Für Zusatzfutter kommen ebenso weitere Kosten hinzu wie für den Hufschmied, der alle acht bis zwölf Wochen anrückt und jedes Mal mit etwa 100 Euro bezahlt werden muss. Auch der Tierarzt muss bezahlt werden: Für zwei Hausbesuche im Jahr, Impfungen und Wurmkuren sollte man etwa 200 Euro einkalkulieren. Wird das Pony krank, erhöhen sich natürlich die Tierarztkosten und auch die Medikamente müssen bezahlt werden. Werden die Medikamente vom Betreiber der Pferdepension verabreicht, muss auch da mit einem Aufpreis zur Stallmiete gerechnet werden. Ebenso für dessen Mithilfe beim Besuch des Hufschmieds oder des Tierarztes. Teilweise können auch Nutzungsgebühren für die Reithalle oder den Reitplatz dazukommen. Und bitte nicht vergessen: Die Haftpflichtversicherung fürs Pony kann mit mindestens 50 Euro pro Monat zu Buche schlagen.
Die Ausrüstung für Kind und Pony kostet viel Geld
Da haben sich bereits eine ganze Menge Ausgaben summiert. Aber wer ein Pony reiten will, braucht auch die richtige Ausrüstung für sich und das Pony. Das kann bis zu 1.500 Euro kosten. Für den Reitunterricht muss natürlich nochmal in die Tasche gegriffen werden. Sparen kann man beispielsweise durch Gruppenunterricht statt Einzel-Unterricht und die Stallmiete kann eventuell durch Eigenleistungen (z.B. misten, füttern, Pferde- und Stallpflege etc.) reduziert werden. Aber das kostet wiederum Zeit und zwar nicht zu knapp: Eineinhalb Stunden können da schon veranschlagt werden – und dann ist das Kind noch nicht geritten.
Eine Reitbeteiligung hat Vorteile
Betrachtet man all die Kosten und den Zeitaufwand, dann spricht meines Erachtens schon viel für eine Reitbeteiligung als Alternative zum Pony-Kauf. Da kümmern sich zwei oder mehr Leute um das Pferd, können mit dem Pferd ausreiten und sich die Kosten teilen. Reitbeteiligungen können schon ab 50 Euro pro Monat zu haben sein, aber auch mal 150 Euro und mehr monatlich kosten. Gerade bei Ponys sollte auch daran gedacht werden, dass das Kind eines Tages zu groß und zu schwer für das Pony werden könnte. Wie schön, wenn dann bei einer Reitbeteiligung vielleicht noch kleinere Geschwister da sind, die später auf dem Rücken des Ponys ihre Freude haben können. Eine Faustregel geht davon aus, dass der Reiter nicht schwerer sein darf als etwa 10 bis 15 % des Pferdegewichts. Ein Shetlandpony wiegt etwa 230 Kilo; ein Deutsches Reitpony bringt etwa 350 Kilo auf die Waage. Text/Foto: Marion Friedl