Dirty Dancing macht Frauchen komisch

dirtyEhrlich: Ich mache mir Sorgen, denn mein Frauchen ist komisch. Gestern abend lief Dirty Dancing im Fernseher und ich war erst mal abgeschrieben. So richtig abgeschrieben. Bis sie plötzlich sagte: „Ich habe eine Wassermelone getragen“ – und das zeitgleich mit der Frau im Fim und während Frauchen Erdbeeren futterte. Ich dachte nur: Hey, das sind Erdbeeren, keine Melone! Besorgt sprang ich auf die Couch und überprüfte Frauchens Zustand: Kein Husten, Krächzen, Niesen, sie atmete normal und ihr Gesicht hat sich beim Hundeküsschen nicht heiß angefühlt. Aber woher wusste sie, was gesagt wird? Was faselte sie von Melone?

Frauchen kann hellsehen und kräht „Do you love me“

Keine Ahnung, aber ich behielt die Glotze genau im Auge. Nicht, dass die Frau raus oder Frauchen rein springt. Stattdessen das: Im Fernseher tanzen sie, Frauchen zuckt herum, wippt mit dem Kopf, trommelt auf den Oberschenkeln herum und kräht – sorry: singt – aus heiterem Himmel: „Do you love me!“ Es war schlimm. Okay, dass Frauchen hin und wieder singt und das nicht immer gut klingt, daran habe ich mich gewöhnt. Das ist auch kein Problem, weil ich weiß, dass Frauchen gut drauf ist, wenn sie singt. Aber urplötzlich und gleichzeitig mit dem Fernseher – das gab zu denken.

Tanzen? Nicht mit mir!

Ich bin deshalb vor dem Fernseher herum gelaufen und war beunruhigt. Sehr beunruhigt. Damit hatte ich Frauchens Aufmerksamkeit wieder: Sie fotografierte mich. Aber dann sagte sie etwas Unglaubliches: „Gefällt Dir das, Kimba? Du tanzt ja mit.“ Kaum hatte sie es gesagt, sprang sie auf und wollte mittanzen. Frauchen und tanzen – unvorstellbar! Sie hasst tanzen. Und jetzt wollte sie mit mir tanzen. Nicht mit mir! Ich will nicht auf Frauchen drauf springen und ich will nicht zwischen ihren Beinen durchlaufen. Schon gar nicht, wenn sie so schräg drauf ist.

Ich lasse mir nichts verbieten: Das ist mein Frauchen

Ich habe mich deshalb unter den Tisch verzogen und schielte mal zu Frauchen und mal zum Fernseher. Zunächst blieb es ruhig, aber dann schimpfte sie: „Pah, typisch Spießer!“ Ihr Ton war sehr abfällig und mir war klar: Ich habe keine Ahnung was ein Spießer ist, aber so was kommt mir nicht ins Haus. Und dann ging die Hellseherei wieder los: „Mein Baby gehört zu mir“, sagte sie und der Typ im Fernsehen sagte das selbe. Dann zappelte sie herum, deutete mit dem Zeigefinger auf den Fernseher, sagte gleichzeitig mit dem Typen „Ich lasse mir nichts verbieten!“ und schickte – ohne dem Typen im Fernsehen – ein „Jawohl!“ hinterher. Einerseits fand ich das spuky, aber mein Frauchen war wieder so wie sie ist: Ich lasse mir nichts verbieten, da spiel ich nicht mit – das kenne ich von ihr. Damit dürfte der Typ im Film okay gewesen sein. Zumindest kann das nicht der Spießer gewesen sein.

Hoffentlich wiederholen die Dirty Dancing nicht

Aber ehrlich: Ich war froh, als Frauchen sagte: „Oh, schon wieder vorbei.“ Super, dachte ich mir: Film vorbei, kann ich ja schlafen – und dann kommt schon wieder diese Melodie. Oh Gott, geht das wieder los? Nein, es folgte eine Dokumentation über diesen Typen, der so rebellisch wie mein Frauchen ist. Ihr gefiel die Doku, aber ich fand sie – bis auf die Pferde – langweilig. Hoffentlich wiederholen die dieses Dirty Dancing heute nicht, denn dann wird Frauchen wieder so komisch und ich weiß nicht, ob das gut ist. Text: Kimba / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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