Die Störche kehren zurück

storchDie einen sind in Deutschland schon gelandet, die anderen werden noch kommen: Die Störche kehren zurück aus ihren Winterquartieren in südlichen Gefilden. Dabei legen sie beachtliche Strecken zurück: Faulpelze lassen sich z.B. in Spanien oder Nordafrika nieder, Mittelstreckenflieger überqueren die Sahara und besuchen danach diverse afrikanische Länder im Osten, Westen und in der Mitte des Kontinents und Langstreckenflüge führen die Störche bis ins rund 10.000 Kilometer entfernte Südafrika. Am liebsten fliegen sie über Land, denn da können Sie Aufwinde nutzen, um kräftesparend und flügelschonend zu segeln.

Der Heimweg von Afrika: Happy Ends und ein Todesfall

Afrika ist nach wie vor ein Traumziel für Störche, die dem kalten Winter bei uns entfliehen. Der NABU hat sechs Weißstörche besendert und beobachtet seit einigen Jahren ihre Zuggewohnheiten. Im Internet erfährt man im NABU-Tagebuch und mittels einer Flugrouten-Karte einige Details über die Globetrotter, die ihren Heimweg nach Norddeutschland angetreten haben: Okay, Adele bevorzugte in diesem Winter die Ufer des Rio Manzanares im relativ nahen Spanien, aber Storch Michael zog es nach Afrika und er tummelte sich in Niger, Tschad und Nigeria. Storchendame Ronja war hin- und hergerissen zwischen Königspalast und Müllkippe von Rabat (Marokko). Gustav und Emma machten Winterrast im Süddafur und waren beim Rückflug für eine Überraschung gut: Während Gustav schnurstracks nach Deutschland flog, bog Emma ab und bereiste noch kurz den Südsudan sowie Uganda, Tansania und Kenia. Dann fiel ihr wohl Gustav wieder ein und sie machte sich auf den Weg zu ihm nach Pahlen. Trödlerin Adele machte sich recht spät auf den Weg nach Deutschland und fand in Bergenhusen einen neuen Partner – auch kein schlechtes Happy End. Während Ronja und Michael kurz nacheinander in Bargen ankamen, scheint Emma noch etwas zu bummeln. Laut NABU-Tagebuch befand sie sich am 31.3. noch in der Türkei und überlegt sich scheinbar immer noch, wann sie das Marmarameer überfliegen soll. Traurig die Geschichte von Astrid: Sie hatte früher gerne in Südafrika überwintert; doch in diesem Winter war der Südsudan ihre letzte Station, denn sie ist dort gestorben.

Zugvogel-Hilfe mit Patenschaften und Spenden

Der NABU bietet nicht nur ein nettes Storchentagebuch. Für Zugvögel können Patenschaften übernommen werden und mit Spenden zwischen 15 und 50 Euro kann die weitere Erforschung des Storchenzugs unterstützt werden. Eine gute Sache, wie ich finde, denn irgendwie will man doch wissen, wann die netten Langschnabler in der Sommerresidenz Deutschland ankommen, wohin sie im Herbst fliegen und was sie den Winter über so treiben. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*