Auch Kaninchen, Meerschweinchen und Co. müssen manchmal auf Reisen gehen – mal ist es ein Urlaub und mal nur eine kurze Fahrt zum Tierarzt. Sicher und bequem untergebracht ist das Haustier in einer Transportbox. Doch welche soll man kaufen? Das sind meine Favoriten bei den Transportboxen für Nager.
Platz 1: Eine Box mit sinnvollen Extras
Platz Eins spendiere ich der Catit Transportbox White Tiger Voyageur White. Das ist eine komfortable Box mit sinnvollen Extras. Die Box ist aus stabilem Kunststoff, der robust und leicht zu reinigen ist. Praktisch: Das Oberteil kann mit Clips am Unterteil leicht und sicher zusammen gefügt bzw. auseinander genommen werden. Das ermöglicht eine platzsparende Lagerung der Box. Top-Extra ist die Ausstattung mit einem Wasser- und einem Futternapf, wobei eine zu befestigende Trinkflasche besser gewesen wäre, weil Wasser nicht auslaufen oder verschmutzt werden kann. Ein echtes Highlight befindet sich in der Unterschale: Pinkelt das Nagetier vor lauter Aufregung in die Box, fängt eine Rinne den Urin auf und die Liegefläche bleibt sauber und trocken. Pluspunkte bekommt auch die Gittertür aus stabilem Metall und mit Sicherheitsverschluss. Sowohl durch das Gitter als auch durch die Lüftungslöcher an den Seiten und im Dach kommt genug Luft, die zirkulieren kann und das Risiko eines Hitzestaus mindert. Die Box halt einen Tragegriff und ist erhältlich in weiß oder schwarz mit dezentem Tigerstreifen auf der Seite. Bitte beim Kauf bedenken: Schwarz zieht Wärme an, deshalb rate ich zur weißen Transportbox. Mit etwa 17 Euro ist die Transportbox (L 48 x B 32 x H 28 cm) trotz Extras sehr preisgünstig.
Platz 2: Eine robuste Transportbox ohne Schnick-Schnack
Auf den zweiten Platz habe ich wieder eine robuste Transportbox gewählt, die den Namen Clipper trägt und ebenfalls aus leicht zu reinigendem Kunststoff ist. Auch hier gefallen mir die Metalltür und das Deckengitter aus Metall, der Sicherheits-Schnappverschluss für die Tür und die Teilbarkeit von Ober- und Unterschale. Dank Gitter oben und vorne sowie seitlichen Schlitzen ist für genug Belüftung gesorgt. Den zweiten Platz bekam die Box in ansprechendem Beige-Bordeaux-Farbenmix, weil die sinnvollen Extras (Näpfe, Rinne) fehlen und der Preis mit etwa 25 Euro höher ist als für die erstplatzierte Transportbox . Auch die Box Clipper ist leicht zu reinigen und hat einen Tragegriff. Zur Auswahl stehen gleich zwei Größen (L 55 x B 33 x H 32 cm und L 57 x B 37 x H 36 cm).
Platz 3: Eine Box, an der geknabbert werden könnte
Mein Platz Drei gehört der Nobby Transportbox Avior. Auch hier fehlen Näpfe und Urinrinne. Zwar ist reihum mit Belüftungsschlitzen für eine sehr gute Belüftung gesorgt und es ist eine Befestigung für den Sicherheitsgurt vorgesehen. Statt des Utensilienfachs hätte man jedoch an die für den Transport wichtigen Wassser-/Futterbehälter denken sollen (vor allem Wasser sollte ja stets zur Verfügung stehen). Nicht so stabil wie Metall ist die Ausführung der beiden aufklappbaren Gitteröffnungen aus Kunststoff. Mit der einzigen erhältlichen Größe von L 57 x B 39 x H 40 cm ist die graue Box auch relativ sperrig und groß. Mit etwa 15 Euro ist dies von meinen drei Siegern jedoch die günstigste Transportbox für Nager. Bedenkt man aber, dass die Box auf Platz Eins nur etwa zwei Euro mehr kostet und dafür auch mehr bietet, nimmt man die geringfügigen Mehrkosten wohl gerne in Kauf.
Eine Klappbox für Leichtgewichte gefällt nur bedingt
Als Alternative zu meinen drei Favoriten könnte gerade noch die Transportbox Capri durchgehen. Die ist ebenfalls aus Kunststoff und hat ringsum und oben Lüftungsschlitze – aber auch hier kann am Plastik genagt werden und obendrein kann die Box nur von oben mittels aufklappbarem Deckel geöffnet werden. Das Tier muss also hinein gehoben werden und kann nicht selbst in die Box einsteigen. Mit etwa 14 Euro ist die mit Tragegriff und Schultergurt ausgestattete Box günstig, aber sie bietet keinerlei Extras und mit 5 Kilo Belastbarkeit ist die Grenze beim Gewicht erreicht. Das heißt: Im Gegensatz zu den drei Favoriten können hier wirklich nur Leichtgewichte transportiert werden; in den anderen Boxen können auch mal Katzen oder kleine Hunde Platz nehmen.
Stoff-Tragetaschen haben ihre Nachteile
Wenig begeistert bin ich von jeglichen Stoff-Varianten – auch wenn sie mit Hartschalen ausgerüstet sind und der Stoff außen abwischbar ist. Stoff ist nun mal nicht so leicht zu reinigen wie Kunststoff und damit hapert es automatisch an der Hygiene – auch wenn z.B. die mit etwa 50 Euro recht teure Tragetasche Sandy mit Hartschale, sowie mit Wendepolster für Sommer und Winter und abtrennbarem Runddach punkten will. Die Tragetasche Freedom (etwa 35 Euro) ist ebenfalls von oben und unten zu öffnen und bietet statt Hartschale als Extra ein ausklappbares Netz-Freigehege, das mit Heringen in der Erde befestigt werden kann. Negativ bei beiden Taschen sind die Netze: Zwar kommt Luft durch, aber die Netze sind auch schnell durchgenagt – wohl auch deshalb wird bei der Tasche Sandy eine Sicherheitsleine mit Karabinerhaken mitgeliefert. Diese Tragetaschen stelle ich Ihnen vor, um zu zeigen, dass Extras, wie Wendebett oder Freigehege nicht zum schnellen Kauf verführen sollten. Mehr Wert sollte auf Hygiene, leichte Reinigung, Sicherheit, Robustheit und sinnvolle Extras gelegt werden, denn z.B. Wasser ist beim Transport meines Erachtens wichtiger als ein ausklappbares Freigehege. Übrigens: Taschen ohne stabile Schalen sind unhygienisch und zudem ziemlich schaukelig und wackelig. Auch Körbe aus Holzgeflecht taugen nicht für Nagetiere, denn an Holz wird genagt und Körbe sind nicht dicht.
Tipps rund um die Transportbox und die Reise
Hier noch ein paar Tipps rund um die Transportbox: Ihr Nagetier sollte die Box immer als etwas Angenehmes kennenlernen. Die Box sollte für den Gewöhnungszeitraum als gemütliche Kuschelhöhle und Versteckmöglichkeit aufgestellt werden. Belohnen Sie das Nagetier auch, wenn es die Transportbox auf eigene Faust erkundet. Für den Transport sollten Sie aus hygienischen Gründen keine Tücher, Decken oder Kissen verwenden, sondern saugfähiges und einfach zu entsorgendes Streu. Nach jedem Transport sollten Sie die Box mit heißem Wasser und Seife reinigen: Verwenden Sie bitte keine stark riechenden oder gar chemische Reinigungsmittel, die Nase und Schleimhäute reizen können. Dem Nagetier sollte während des Transports Wasser zur Verfügung stehen und ein bisschen Raufutter schadet nicht, sondern lenkt auch mal von ungewohnten Situatonen ab. Die Box muss während der Fahrt gesichert werden. Wollen Sie Verunreinigungen durch heraus fallendes Streu verhindern, stellen Sie die Box in einen niedrigen Deckel einer Pappschachtel. Bitte nie vergessen: Sonnenstrahlen und auch sommerliche Temperaturen bei bedecktem Himmel können das Auto zum tödlichen Backofen machen – deshalb das Tier niemals in der Box im Auto lassen, sondern mitnehmen an die frische Luft. Apropos frische Luft: Machen Sie bei längeren Fahrten alle zwei Stunden eine Pause, damit das Nagetier Frischluft tanken kann. Text/Foto: Marion Friedl
Toller Artikel, hat mir echt weitergeholfen!