Diabetes-Warnhunde können Leben retten

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Mit einer weltweit größten Studie haben Wissenschaftler bewiesen: Es kann sinnvoll sein, Diabetikern ausgebildete Diabetes-Warnhunde zur Seite zu stellen. Ihr hochsensibler Geruchssinn nimmt wahr, wenn der Blutzuckerspiegel entgleist. Kommt das bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 vor, kann das lebensgefährlich sein.

Warnhunde verbessern die Lebensqualität

Wie der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) weiter mitteilt, ist Diabetes mellitus Typ 1 eine unheilbare Autoimmunerkrankung, die schon bei Kindern du Jugendlichen auftritt. Patienten können nur lernen, damit zu leben – und Diabetes-Warnhunde können ihnen beistehen, mehr Sicherheit vermitteln und sie im Notfall lebensrettend unterstützen.

„Diabetes-Warnhunde sind bekannt dafür, dass sie die Lebensqualität ihrer Halter mit Diabetes Typ 1 verbessern“, sagt Dr. Nicola J. Rooney on der Universität Bristol, die gemeinsam mit ihren Kollegen im Fachblatt „Plos One“ über die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie schreibt.

Studie prüfte über 4000 Fälle

Eine groß angelegte Studie der Wissenschaftler bestätigte dies. Dabei wurden die Gesundheitsakten von 27 Diabetikern, die mindestens drei Jahre lang mit Warnhunden zusammenlebten, ausgewertet. Die speziell ausgebildeten Hunde hatten gelernt, bei ihren Haltern Anzeichen von Unter- oder Überzuckerung zu melden und drohende Stoffwechselentgleisungen anzuzeigen. Die Wissenschaftler prüften über 4000 Fälle, in denen der Hund Alarm geschlagen hatte und der Patient daraufhin seinen Blutzuckerspiegel überprüft hatte.

Warnhunde lagen mit ihrem Alarm in 83 % der Fälle richtig

„Unsere Stichproben zeigen, dass die Sensibilität der Hunde gegenüber Blutzuckerentgleisungen besser ist als frühere Studien angenommen haben“, so Dr. Nicola J. Rooney. Im Schnitt zeigten die in Diabetes-Warnhunde in 83 % aller Fälle korrekt an, wenn der Blutzucker vom Normalbereich abwich. „Vier Hunden gelang es sogar, in 100 % der Fälle korrekt anzuzeigen“, so die Wissenschaftler.

Trefferquote hängt auch von Bindung und Motivation ab

Damit der Hund seine Arbeit gut erledigen kann, spielt auch die Bindung zwischen Halter und Vierbeiner eine große Rolle. Es ist wichtig, dass die Fellnase seinen Menschen so viel wie möglich begleiten darf. Die Trefferquote ist auch eng mit der zeit verbunden, die sich Mensch und Tier kennen. Ein ruhiger Tagesablauf und ein nicht zu turbulenter Haushalt scheinen die Fähigkeiten des Hundes ebenfalls zu stärken.

Nicht zuletzt braucht ein Warnhund immer wieder positive Bestärkung. Laut Dr. Rooney zeigten viele Hund die Entgleisungen des Zuckerspiegels besser an, je stärker sie motiviert – also belohnt – wurden. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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