Der Kraftort Berge punktet mit Mystik und mehr
Copyright: Marion Friedl

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Die Berge sind immer für Überraschungen gut, sie ragen von der Leben spendenden Mutter Erde empor zur friedlichen Leichtigkeit des blauen Himmels, vereinen sich auch mal mit den mächtigen Kräften der Wetterklapriolen, bieten Herausforderungen, Natur pur und oft bietet der Kraftort Berge auch ein gehöriges Quantum Mystik. Manchmal sorgt nicht nur das Abendrot für faszinierende „glühende Berge“, sondern es lodern echte Feuer: Heute beispielsweise ist Sonnenwende und die Tage werden wieder kürzer. Traditionell werden da Sonnwendfeuer entzündet und wenn ein Berg in der Nähe ist und es erlaubt ist, dann lodern diese Feuer auch mal in luftiger Höhe.

Schamanen ehren die Natur und ihren heiligen Berg

Vielleicht liegt es ja an den Sagen und Legenden, dass die Berge eine ganz besondere Anziehungskraft haben. So ist der Untersberg (sh. Foto) im bayerischen Berchtesgadener Land der heilige Berg der Schamanen. Ihrem heiligen Berg begegnen die Alpenschmanen aber mit Respekt – sie halten Abstand und nutzen den gegenüber liegenden Johannishögl für Rituale. Energiekreis, Kräuterkunde, schamanische Lieder, Trommelklänge und der achtsame Umgang mit der Natur stehen im Mittelpunkt dieser Treffen.

Der Untersberg ist Mysterium und Wetterprohet zugleich

Um den Untersberg ranken sich allerlei Legenden: Einen Dohlenfriedhof soll es dort geben, einen Dom aus Eis ebenso, manche berichten von Zwergen als Hüter eines Schatzes im Berg und einst soll im Berg eine mysteriöse Hochzeit stattgefunden haben, bei der die Hochzeitsgesellschaft in einen hundertjährigen Schlaf gefallen sein soll. Oder wie wäre es damit: Kaiser Karl der Große machte ebenfalls ein Nickerchen im Untersberg und dabei ist sein Bart so sehr gewachsen, dass er sieben mal den Tisch umrundet hat. Und: Der Untersberg ist der Hausberg der Freilassinger und zugleich Wetterprophet: Die Leute schauen einfach aus dem Fenster und wissen wie das Wetter wird: „Hat er einen Sabel, wird es miserabel. Hat er einen Hut, wird das Wetter gut.“ So einfach ist das mit dem Wetter also.

Mächtige Naturschauspiele und geheimnisvolle Hexen

Das Wetter ist es auch, das für manche Überraschungen in den Bergen sorgt. Blitzschnell kann es sich ändern und für Bergsteiger und Wanderer aus einem strahlenden Sommertag ein gefährliches Abenteuer im Gewitter machen. Potzblitz, aber auch: Wer einmal einen Wetterumschwung in den Bergen miterlebt hat, der weiß, wieviel Kraft und Energie in diesen Naturschauspielen steckt. Mystisch geht es auch auf dem Brocken im Harz zu. Dort sollen sich ja Hexen tummeln und vor allem in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai sind sie sehr aktiv. Dann treiben es die Hexen bunt da oben – und heutzutage tun sie es mitsamt Touristen. Schon im 17. Jahrhundert sollen sich im Harz Hexen aus Deutschland versammelt haben und den Hexenzauber auf dem Brocken kennt eigentlich jedes Kind seit den Geschichten von Bibi Bocksberg, denn der Brocken wird auch Blocksberg genannt.

Augen auf im Kraftort Berge

Zwei Beispiele, die zeigen, dass der Kraftort Berge mit viel Mystik punkten kann. Wer diesen Kraftort aufsucht, sollte die Augen aufhalten: Dohlen könnten schwarze Botschafter sein, das Wandern über Stock und Stein und das Klettern in den schroffen Felswänden hält fit, stärkt und hält Herausforderungen für das Selbstvertrauen bereit, die es mit Vorsicht, Können und bitte mit der richtigen Ausrüstung und den passenden Schuhen zu meistern gilt.

Yoga mit Hund auf der Alm

Mit Hund wird man wohl keine Steilwände erklimmen. Stattdessen ist eine Wanderung auf zwei Beinen und vier Pfoten reizvoll und ein gutes Training für das vertrauensolle Miteinander, denn auch beim Wandern auf Wegen muss man aufeinander achten und vielleicht auch mal krummen Dackelbeinen einen leichteren Weg zeigen oder den kleinen Hund über ein Hindernis heben. Die Vegetation ändert sich je nach Höhenlage: Weiter unten grünt und blüht es und die Kühe weiden auf den saftigen Almen. Man darf gerne im Kraftort Wiese, über den ich bereits berichtet habe, gemeinsam mit dem Hund die warme Energie des Sonnenlichts tanken, zumal Sonnenstrahlen auch das Glückshormon verwöhnen. Probieren Sie doch mal aus, ob Ihr Hund sogar beim Open Air-Yoga mitmacht. Schließlich gibt es ja die Übung gestreckter Hund: Stützen Sie am Boden Ihren Körper mit den Unterarmen und den Unterbeinen ab, damit Ihr Rücken eine Brücke bildet. Dann gehen Sie mit dem Oberkörper nach unten und dehnen ihn gleichzeitig mit erhobenem Kopf nach vorne. Den Po strecken Sie in die Luft, indem Sie Ihre Beine aufrichten und strecken. Das tut dem Rücken gut, sorgt für innere Balance und Frieden. Sie brauchen eine Yoga-Vorführung? Kein Problem: Ihr Hund ist der beste Lehrmeister und absolviert sein Stretching bevorzugt gerne nach einem Nickerchen.

Mit Pfoten und Beinen kneippen im Bach

In den Bergen gibt es auch Wälder, die erden, Schatten spenden und frische Energie schenken. Mehr über den Kraftort Wald habe ich ja schon in einem früheren Beitrag geschrieben. Auch über den Kraftort Wasser habe ich geschrieben und den kann man in den Bergen beispielsweise als Bergsee erleben, der allerdings recht kalt sein kann. Aber für ein anregendes Fuß- oder Pfotenbad kann der See gut genutzt werden. Ein plätschernder Bach ist ebenso kalt und kann Beine und Pfoten à la Kneipp-Kur gut tun.

Barfuß auf Lichtungen und Wiesen entschleunigen

Auf Lichtungen und Wiesen dürfen Sie gerne mal das feste Schuhwerk ablegen und barfuß durch das Grün gehen. Sie werden unter den Sohlen und Zehen das Leben der Erde spüren, die Frische von Luft und Gras genießen, vielleicht werden auch Kindheitserinnerungen wach und Sie fangen an nostalgisch zu schwelgen. Lassen Sie sich Zeit dafür und gehen Sie langsam – aber lassen Sie dabei Ihren Hund nicht aus dem Auge. Nicht dass er vor lauter Langsamkeit auf dumme Ideen kommt…

Verärgern Sie nicht die Bergwesen!

Mitbringsel vom Berg sind natürlich schön als Deko zu Hause oder auch als Überraschung für Mieze, Meerschweinchen und Co. Aber Achtung: Rupfen Sie nicht alles aus, denn viele Pflanzen sind geschützt und würden im tiefen Tal auch gar nicht gedeihen, denn da gehören sie nicht hin. Respektieren Sie auch in luftiger Höhe das Leben jeglicher Art und gehen Sie rücksichtsvoll mit der Natur um, die den Pflanzen und Tieren vorbehalten sein sollte. Finger weg von Edelweiß, Enzian und Almenrausch und Brotzeit-Müll wieder mitnehmen – wer weiß: Sünder ereilt vielleicht der Zorn von Hexen oder anderen mystischen Bergwesen… Übrigens: Denen sollte es auch vorbehalten sein, Feuer zu machen, denn schnell und überraschend kommt in den Bergen Wind auf und sorgt dann womöglich für einen unschönen Funkenzauber, der zum Beispiel den schönen Bergwald und damit einen wichtigen Lebensraum vernichten könnte.

Der Zauber von Holz und Steinen für Mensch, Mieze und Co.

Ohne Sorge zugreifen dürfen Sie stattdessen bei verlassen da liegenden Wurzelstöcken oder besonders geformten Altholz, das Sie unterwegs finden – ein Blickfang im Wohnzimmer, ein erdender Wanderstock, eine Inspiration für Holzkünstler, ein Klettervergnügen für die Katze und eine natürliche Hürde bzw. ein Versteck für Meerschweinchen oder Kaninchen. Oder Sie finden im Bach anmutig geformte Steine – glatt geschliffen von der Kraft des Wassers und das Wasser hat dem Stein auch seine Kräfte eingeschliffen. Steine können Sie als Talisman oder Rednerstein nutzen, Sie können Steinen Ihre Wünsche anvertrauen oder auch einen Kraftspruch darauf verewigen. Meditatives Bemalen der Steine, kann zudem Ihre Fantasie anregen und der Entspannung dienen. Die Gedanken verselbständigen sich und plötzlich ist der Alltag weit fort und Sie reisen beim Malen zu Ihrem inneren Ich. Ob bemalt oder natürlich schön – auch im Katzen-Heim und im Nagergehege oder in der Vogelvoliere machen sich Steine gut und geben dort ihre Energien an das Tier ab. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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