Am Sonntag, 28. Oktober, werden die Uhren um eine Stunde zurück auf die Winterzeit umgestellt. Und in der dunklen Jahreszeit passieren stets viele Wildunfälle. In diesem Jahr könnte das Risiko noch steigen, denn der Supersommer hat dafür gesorgt, dass es besonders viele Eicheln gibt. Liegen die am Straßenrand oder direkt auf der Fahrbahn, dann lockt das hungrige oder sammelnde Tiere in die Gefahrenzone.
Alle 2,5 Minuten kracht es
Laut Deutscher Wildtier Stiftung kommt es in der dunklen Jahreszeit alle 2,5 Minuten zu einem Wildunfall. Die Wildunfälle ereignen sich so häufig weil der starke Berufsverkehr in der Dämmerung stattfindet und zeitgleich Rehe, Wildschweine und Co. besonders aktiv sind. Passiert trotz vorsichtiger Fahrweise ein Wildfunfall, dann sollten Sie den Unfallort nicht verlassen, weil dies Fahrerflucht wäre. Zudem müssen für die Versicherung die Schäden am Fahrzeug von der Polizei festgestellt werden.
Verletzte Tiere müssen erlöst werden
Außerdem braucht das verletzte Tier womöglich Hilfe – und wenn es der Gnadenschuss ist, der weitere Qualen verhindert. Unter Schock stehen verletzte Tiere häufig noch einmal auf und flüchten in den Wald, brechen dort zusammen und sterben dann qualvoll und mit großen Schmerzen. Deshalb muss es rasch gefunden und erlöst werden. Für Wildunfälle ist die Polzei und der Jäger zuständig. Da man ja meist nicht weiß, wer der Jäger ist, muss die Polizei benachrichtigt werden.
Abstand zum verletzten Tier halten
Wenn das verletzte Tier liegen bleibt, rät Andreas Kinser: „Gehen Sie auf keinen Fall zu dem verletzten und noch lebenden Wildtier. Wenn Wildtiere einem Menschen wehrlos gegenüber stehen, bedeutet das für sie qualvolle Todesangst.“ Außerdem könnten auch Sie in Gefahr geraten: Stellen Sie sich mal vor, der mächtige Keiler steht nach dem Schock auf und gibt kopflos Gas – äußerst unangenehm, wenn Sie dann dem etwa 100 Kilo schweren Wildschwein im Weg stehen.
Beim Unfall die Nerven behalten!
Übrigens: Wenn ein Wildtier vor Ihr Auto läuft, dann müssen Sie die Nerven behalten! Reflexartig versuchen wir dem Hindernis auszuweichen, doch dadurch können Wildunfälle noch gefährlicher für Sie werden. Bremsen Sie ab und halten Sie geradeaus Kurs auf das Hindernis. Ein frontaler Aufprall ist meist weniger gefährlich.
Wenn „tote“ Tiere im Kofferraum erwachen…
Noch etwas: Tote Tiere darf man nicht mit nach Hause nehmen, denn das wäre strafbare Wilderei. Und es passieren die unglaublichsten Dinge: Es ist „schon häufig vorgekommen, dass ein angefahrenes Tier nach dem Schock des Zusammenpralls im Kofferraum wieder erwacht ist“, so Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Und das will man wirklich nicht erleben, oder? Vor allem, weil das Tier leidet, Panik und Schmerzen hat und man es nicht selbst schnell und routiniert von den Qualen befreien kann. Text/Foto: Marion Friedl