Eine Hitzewelle löst die nächste ab und dazwischen ist es auch nicht gerade kühl. So ist der Sommer 2022 und der kann ein krankes oder altes Hundeherz ganz schön belasten. Deshalb muss man den Vierbeiner genau beobachten und bei Symptomen rasch handeln.
Symptome verstärken sich bei Hitze
Vermehrtes Hecheln, Husten, Müdigkeit und Appetitlosigkeit können Anzeichen dafür sein, dass mit dem Hundeherz etwas nicht stimmt. An heißen Tagen können sich die Symptome verstärken.
Schonende Gassirunden und gesunde Ernährung
Ist bereits eine Herzerkrankung diagnostiziert, kann die Lebenserwartung und -qualität des Vierbeiners mit vielen Möglichkeiten verbessert werden. Im heißen Sommer sollte es der Hund nicht übertreiben. Gemäßigte Bewegung in den kühleren Morgen- und Abendstunden kann den Hundealltag angenehmer machen und die Gassirunde darf auch kürzer ausfallen. Natürlich sollte das Hundeherz mit vom Tierarzt verordneten Medikamenten entlastet und gestärkt werden. Egal, ob alt oder herzkrank – die Medikamente müssen regelmäßig verabreicht werden. Aber auch eine Ernährung, die zum Hund und seinem Herz passt, ist wichtig.
Atemtagebuch für den kranken Hund
Der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) empfiehlt außerdem ein Atemtagebuch des Hundes, um ein Fortschreiten der Krankheit zu kontrollieren. Hierzu wird die Atemfrequenz beim ruhenden Hund wöchentlich zur gleichen Tageszeit gemessen. Die Aufzeichnungen helfen dem Tierarzt bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen – ergänzend zu den aktuellen Befunden – den Verlauf der Krankheit einzuschätzen und die Therapie anzupassen.
Das ältere und kranke Hundeherz ist besonders hitzeempfindlich
Ältere und herzkranke Hunde sind besonders hitzeempfindlich. Die Durchblutung von Gehirn und anderen Organen lässt bei ihnen nach, so der BfT. Wegen der Hitze macht oft auch der Kreislauf schlapp. Hitze belastet das geschädigte Herz besonders und es kann zu Ohnmachtsanfällen, einem Kollaps oder einem Lungenödem kommen. Die Wasseransammlungen in der Lunge führen zu Atemnot und einer weiteren Schädigung der Organe durch den Sauerstoffmangel. Und am Ende gibt das schwache Herz auf.
Baden ohne Temperaturschock und Erfrischung aus der Flasche
Bietet sich beim Gassi gehen eine Badegelegenheit, darf der Hund gerne in einen Bach oder einen See gehen, Aber Achtung: Alles langsam und nach einer ersten Abfrischung per Hand, damit sich der Hundekörper auf die kühlere Wassertemperatur einstellen kann und keinen Temperaturschock bekommt. Ist keine Badegelegenheit vorhanden, kann der Hund auch mit Wasser aus einer Flasche abgespritzt oder mit feuchten Tüchern abgerieben werden, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Apropos Flasche: Frisches kühles Wasser in einer Thermosflasche sollte man für den Hund immer dabei haben. Das gilt für den Spaziergang ebenso wie für Autofahrten. Ob der Hund im Auto mit muss, sollte ohnehin sorgfältig abgewogen werden. Denn im heißen Sommer ist jeder Hund im kühlen Zuhause besser aufgehoben als im Backofen Auto.
Erste Hilfe beim Hitzschlag
Hohe Sommertemperaturen können auch zu einem Hitzschlag führen. Bei Hunden mit Herzproblemen ist das ein zusätzliches Risiko. Typische Symptome eines Hitzschlags sind laut BfT Herzrasen, stark gerötete Zunge, Apathie und Erbrechen. Bei einem Hitzschlag muss schnell gehandelt werden! Der Hund muss sofort in den Schatten. Dort muss der Hund mit lauwarmem Wasser (nicht eiskalt!) beginnend an den Pfoten hin zur Körpermitte gekühlt werden. Ist er bei Bewusstsein, muss er sofort etwas trinken. Nach der Ersten Hilfe geht es so schnell wie möglich zum Tierarzt. Übrigens: Hitzehilfe können alle Tiere brauchen – in Haus, Stall und in der Natur. Text/Foto: Marion Friedl