Das liebt die Katze im Frühling

Copyright: Gerald Förtsch

Endlich Frühling! Das macht sogar müde Stubentiger wieder munter. Nichts wie raus, lautet das Motto für die Katze im Frühling – und Freigänger sind nun wieder öfter und länger auf Tour. Der Frühling bringt Mieze schöne Momente, aber auch Gefahren. Und was ist mit reinen Wohnungskatzen? Die brauchen Ersatz für den Freigang.

Der Frühling kitzelt die Energien wach

Die Sonnenstrahlen locken die Samtpfote hinter dem Ofen hervor. Das gemütliche Winterplätzchen tauschen Katzen im Frühling liebend gerne ein gegen abwechslungsreiche Streifgänge, Mäusejagd und Kontakt zu Artgenossen. Bemerkbar macht sich die Frühlingslust bei Katzen an einer wachsenden Unruhe. Die Fellnase läuft umher, maunzt, will hinaus und ist voller Lebensenergie und Unternehmungslust. Wohl dem, der nun eine Katzenklappe hat, damit der Liebling jederzeit rein und raus kann.

Zeit für die Katzenhochzeit

Die Unruhe hat aber nicht nur etwas mit dem schönen Frühlingswetter zu tun. Nein, da regen sich auch echte Frühlingsgefühle. Katzen im Frühling halten nämlich Ausschau nach einem Date. Die Kater riechen meilenweit, wenn eine hübsche Katzendame paarungsbereit ist. Für die Liebe laufen Kater kilometerweit und nicht selten ist es nicht nur ein Kater, der um die Gunst des Katzenmädels buhlt. Dann wird bei der Katzenhochzeit gesungen, gefaucht, geprügelt und wer gewinnt, darf die Holde beglücken und abschließend mit einem Nackenbiss aus dem Liebesdienst entlassen.

Veränderungen bei den Hormonen

Macht das Katzen glücklich? Vielleicht, aber vielleicht ist es auch das Glückshormon Serotonin. Das wird bei der Katze im Frühling wieder vermehrt ausgeschüttet. Die Folge: Die Katzen werden wieder munterer, zumal das Schlafhormon Melatonin auf sparsamerer Flamme läuft. Sie werden deshalb aktiver und obendrein sind sie  einfach gut gelaunt.

Jagd und Kampf im Katzenrevier

Mit zunehmender Wachheit und Aktivität wird das Katzenrevier unsicher gemacht. Besser gesagt sind es zwei Reviere: Das näher am Zuhause gelegene Revier ist für den sicheren Schlaf, das Futter von Frauchen und gegebenenfalls für die Aufzucht der Jungen reserviert. Das weitere, umliegende Revier ist das sogenannte Streifrevier: Hier wird gejagt, gespielt, beobachtet, erkundet und auch mal ein Sozialkontakt gepflegt. Allerdings müssen sich dafür die Katzen gut verstehen. Ist es  ein unwillkommener Eindringling, dann wird ums Revier gekämpft. Das kann so rabiat sein, dass die Streithähne Biss- und Kratzwunden einstecken müssen. Tja, nicht immer ist es für die Katze im Frühling eben eine friedliche Zeit der Leichtigkeit.

Giftige Pflanzen im Garten und unterwegs

Freigängern könnte im Frühling aber auch Gefahr drohen. Schuld sind blühende,  aber giftige Schönheiten im Garten und unterwegs. Wird an giftigen Pflanzen geknabbert, dann kann das bestenfalls mit Bauchweh, aber schlimmstenfalls mit schweren Vergiftungen oder gar dem Tod enden. Ob Gartenpflanze, Topfpflanze oder Schnittblumen in der Frühlingvase – Augen auf, liebe Katzenbesitzer. Giftig sind Frühlingsblumen, wie unter anderem Tulpen, Narzissen, Krokusse,  Traubenhyazinthen, Hyazinthen, Maiglöckchen und Lilien. Bieten Sie deshalb daheim Katzengras an, um vom Blumenappetit abzulenken und kontrollieren Sie Ihren Garten und die Wohnung auf giftige Gefahren. Übrigens: Auch bei der Gartenarbeit lauert Gefahr durch Dünger, Pestizide etc. Besser darauf verzichten.

Angebote für Wohnungskatzen

Kann die Katze im Frühling nicht hinaus an die frische Luft, weil sie eine reine Wohnungskatze ist, dann muss Ersatz her. Jagdspiele, Bewegungsspiele, Katzengras, Kratzangebote und Klettermöglichkeiten gehören dazu. Auch das Katzenbett darf nun der warmen Jahreszeit angepasst werden: Weg mit wärmendem Teddyfell und her mit kühlerer Baumwolle. Weil zum Frühjahr auch der Fellwechsel gehört, sollte eine Bürste im Haus sein, um Mieze bei der Fellpflege zu unterstützen.

Frühlingsluft mit Grenzen

Vielleicht kann ja ein Balkon mit einem Katzennetz zum gesicherten Open-Air-Paradies für die Katze im Frühling werden. Ein Ausguck am Fenster, der zugleich zum Sonnenbad einlädt, ist ebenfalls bei Katzen beliebt. Achtung: Gekippte Fenster lassen zwar die Frühlingsluft herein, aber sie können auch zur tödlichen Gefahr werden, wenn die Katze versucht, rauszukommen und im Fensterspalt eingeklemmt wird. Auch zufallende Türen durch einen Luftzug sind gefährlich. Es gibt aber Türstopper und Sicherheitsgitter für gekippte Fenster.

Die Natur ins Haus holen

Super, wenn genug Platz vorhanden ist, um für die Katze im Frühling und auch zu anderen Jahreszeiten die Natur ins Haus oder auf den Balkon zu holen: Ein plätschernder Zimmerbrunnen lädt zum Trinken und zum Spiel mit den Wassertropfen ein. Erde, Steine, Moos etc. kann in niedrigen Kartons zu einem Pfoten-Fühlparcours aneinander gereiht werden. Ungiftig sind übrigens Gänseblümchen, die in so einem Parcours verstreut werden können. Ein dicker Ast oder ein Teil vom Baumstamm kann eine natürliche Kratzmöglichkeit sein. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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