Das hilft gegen Katzen-Kämpfe

Copyright: Gerrald Förtsch

Manchmal fliegen die Fetzen, doch ständige Katzen-Kämpfe nerven und stressen Mensch und Tiere. Doch es gibt hilfreiche Tipps, wenn es dauernd Zoff gibt.

Was kann Kämpfe auslösen?

Es gibt viele Gründe für Katzen-Kämpfe und man sollte stets die Ursache herausfinden, um sie zu beseitigen und um möglichst gezielt vorgehen zu können:

 

 

  • Rangordnung
  • Futterneid
  • Eifersucht
  • Revierstreitigkeiten
  • Sexualtrieb
  • Stress
  • Platzmangel
  • Eigentum
  • Langeweile
  • Trauer
  • Krankheit
  • Alter

Diese Tipps helfen, wenn Katzen-Kämpfe überhand nehmen

  • Rangordnungskämpfe: Nicht zu früh eingreifen. Wird die Hierarchie wegen einer Unterbrechung nicht festgelegt, geht der Kampf um den Chef-Posten in absehbarer Zeit von vorne los. Der Mensch sollte sich erst einmischen, wenn es gefährlich wird.
  • Futterneid: Feste Fütterungszeiten und Abstand zwischen den Fressplätzen kann helfen. Teilweise ist eine räumliche Trennung während der Fütterung nötig. Futterreste sollten nicht im Napf liegen bleiben.
  • Eifersucht: Kein Tier beim Streicheln/Kuscheln bevorzugen. Mit den Tieren gleichzeitig spielen. Keine Nähe zwischen den Tieren erzwingen, aber auch niemanden separieren. Stattdessen sollten streitende Tiere mit Distanz in einem Raum behutsam zusammengeführt werden. Alles mit Geduld und zeit, mit Beschäftigung für beide und mit gezielter Lenkung der Aufmerksamkeit auf das Spiel und weg vom Kontrahenten.
  • Reviere: Türen geöffnet halten. Freiräume für Sprints etc. schaffen. Mehrere Kratz- und Kletterangebote machen. Ein Catwalk mit Brettern in unterschiedlichen Höhen an der Wand kann das Platzangebot erweitern und Fluchtwege bescheren.
  • Sexualtrieb: Das beste Mittel gegen sexuell motivierte Katzen-Kämpfe ist die Kastration aller Tiere. Auch das Markieren und Lärmen kann sich dadurch reduzieren.
  • Stress: Stress wird durch Beschäftigung, Bewegung und Beseitigung von Auslösern für die Kämpfe abgebaut. Achtung: Laserpointer steigern den Frust bei Katzen, weil sie den roten Punkt jagen, aber ihre Beute nie zu fassen bekommen. Pheromone, Aromatherapie, Bach-Blüten und Wellness-Massagen können Stress lindern.
  • Platzmangel: Bei Platzmangel hilft nur ein Plus an Platz: Vielleicht kann der Balkon mit einem Sicherheitsnetz einbezogen werden, ein Zimmer zusätzlich angeboten werden oder ein Catwalk (sh. Reviere) für mehr Bewegungsraum sorgen.
  • Eigentum: Alles meins! Das denken Katzen häufig. Deshalb sollte jede Katze ihr Spielzeug, ihren Liegeplatz, ihren Ausguck, ihre Höhle und ihren Kratzbaum haben. Alles mit Distanz zu den Habseligkeiten der anderen Fellnase. Bei den Katzenklos gilt die Faustregel: Ein Klo mehr als Katzen in der Wohnung leben.
  • Langeweile: Mindestens 45 bis 60 Minuten sollte der Mensch täglich mit seinen Katzen spielen. Intelligenzspiele können Katzen fordern. Mit Jagdspielen kann das Selbstbewusstsein der unterlegenen Katze gestärkt werden. Auch ohne das Spiel mit dem Menschen brauchen Katzen Abwechslung mit Spielzeug, wie etwa dem Futterball. Katzen beobachten gerne von erhöhten Plätzen (z.B. am Fenster). Drängt die Katze ins Freie, sollte über Freigang oder übers Gassi-Gehen an der Leine nachgedacht werden. Mitbringsel aus dem Wald oder ein Karton mit Zeitungsbällen können neugierig machen. Agility für Katzen (Slalom zwischen Putzeimern, Balance auf der Sofalehne, Sprung vom Schrank auf den Stuhl etc.) powert aus.
  • Trauer: Wichtig ist, dass die Katze genug Zeit zum Trauern hat, bevor ein Neuzugang einzieht. Trösten verstärkt Trauer. Stattdessen sollte ein gewohnter Tagesablauf herrschen und für Ablenkung gesorgt werden. Hilfreich ist es, wenn eine neue Katze von einem Außenstehenden und nicht von der Bezugsperson ins Haus gebracht wird. Die Katzen sollten sich langsam kennenlernen und anfangs mit Sicht- und Duftkontakt voneinander getrennt sein.
  • Krankheit: Kranke Katzen brauchen nicht nur medizinische Behandlung, sondern auch ungestörte Rückzugsräume und Fluchtwege, falls sie einem Streit ausweichen müssen. Sie dürfen nicht in die Ecke gedrängt werden oder irgendwo festsitzen und sie müssen dem Kontrahenten ausweichen können, um keine Katzen-Kämpfe zu provozieren.
  • Alter: Für alte Katzen gilt das Gleiche wie für kranke Tiere. Bei Neuzugängen sollte der Altersunterschied zur älteren Katze nicht zu groß sein. Generell wird eine Vergesellschaftung mit Zunahme des Alters immer schwieriger, denn eine Katze will ihre älteren Rechte und ihre liebgewonnenen Menschen, Plätze, Angewohnheiten, Tagesabläufe und Rituale nicht teilen, abgeben oder ändern. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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