Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke! Auch die Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt davor, lebende Tiere an Weihnachten zu verschenken. Anfangs ist die Freude über den tierisch netten Mitbewohner vielleicht groß, doch leider werden Tiere im Alltag oft schnell zur Belastung. Deshalb bitte kein Tierkauf zu Weihnachten!
Tiere werden oft schnell zur Last
Werden Tiere zur Last, landen viele von ihnen im Tierheim oder sogar ausgesetzt auf der Straße. Dann platzen die Tierheime aus allen Nähten und die trotz einer möglichen Strafe von bis zu zwei Jahren Haft (wegen Tierquälerei) ausgesetzten Tiere geraten nicht selten in Lebensgefahr.
Anschaffung eines Haustiers gründlich planen
Die Heimtierexpertin Sarah Ross von Vier Pfoten macht deutlich: „Die Anschaffung eines Haustiers will gründlich geplant sein. Ich muss mir überlegen, ob es zu meiner Familiensituation und zum Lebensstil passt, ob ich die Kosten für Tierarzt, Futter und Pflege langfristig aufbringen kann. Außerdem ist es längerfristig auch wichtig, ob ich das Tier in den Urlaub mitnehmen oder eine Betreuung in dieser Zeit organisieren kann.“ Abgeklärt werden müsse vor dem Tierkauf auch, ob in der Familie eine Tier-Allergie besteht. Wer sich für ein Tier entscheidet, geht eine Bindung und Verantwortung ein, die bei vielen Tierarten 15 Jahre und länger dauern kann.
Ein Plüschtier als Anregung für den Familienrat
Ich habe eine Idee als Alternative zum Tierkauf zu Weihnachten: Ein Plüschtier als Anregung für den Familienrat. Bei diesem Gespräch zum Thema Haustierkauf dürfen alle mitreden und Wünsche oder auch Bedenken äußern. Es muss gemeinsam erörtert werden, welches Tier zur Familie passt und man muss dabei auch berücksichtigen, ob das Tier gemütlich, lebhaft, groß oder klein sein soll – und wenn man selbst nicht weiter weiß, dann kann z.B. ein Tierpsychologe mit der richtigen Beratung weiter helfen. Ein Gutschein für eine professionelle Beratung wäre auch ein sinnvolles Geschenk.
Tiere nicht aus Mitleid kaufen
Steht die Entscheidung fest, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, um das Haustier ins traute Heim zu holen: Im Tierheim warten viele Vierbeiner auf ein neues Zuhause. Die Organisation Vier Pfoten warnt davor, Tiere aus Mitleid zu kaufen. Man solle sich laut Sarah Ross von Vier Pfoten beim Tierkauf nicht auf Schnäppchen im Internet oder in Zeitungsinseraten einlassen. „Hinter vielen Sonderangeboten, insbesondere für Rassewelpen, verbirgt sich oftmals illegaler Welpenhandel“, erklärt Sarah Ross. „Diese Tiere stammen häufig von Zuchtfarmen mit furchtbaren Haltungsbedingungen und leiden oft unter Krankheiten.“
Profi-Hilfe beim Tierkauf
Trotzdem: Von Privat oder vom Züchter können natürlich liebenswerte und gesunde Tiere stammen. Wer sicher sein will, kann einen Profi um Begleitung und Hilfe beim Kaufbesuch bitten (z.B. Tierheilpraktikter, Tierpsychologe).
Patenschaft als Alternative zum Tierkauf
Wer übrigens noch ein Geschenk für Weihnachten sucht: Vier Pfoten bietet Tierpatenschaften an. Ob Streunerhund oder auch wilde Tiere, wie z.B. Bären, Löwen oder Orang-Utans – sie alle brauchen eine Chance für ein artgerechtes Leben. Tierpaten erhalten von Vier Pfoten eine Patenschaftsurkunde und regelmäßige Informationen über ihre Schützlinge und die Projekte. Text/Foto: Marion Friedl