Haben Sie am Wochenende schon was vor? Ich hätte da einen Tipp: Am 25. und 26. August findet die 22. Internationale Batnight statt. Auf über 200 Veranstaltungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) stehen bundesweit die Fledermäuse im Mittelpunkt. Informationen, Vorträge, Filme und natürlich Expeditionen mit hautnahen Beobachtungen stehen auf dem Programm.
Veranstaltungen in ganz Deutschland
Die Hauptveranstaltung findet am 25.8. um 17 Uhr im Mayener Grubenfeld in der Vulkaneifel (Rheinland-Pfalz) statt, denn dort überwintern rund 50.000 Fledermäuse. Damit ist das Grubenfeld das bedeutendste Winterquartier Mitteleuropas. Aber auch in anderen Bundesländern ist in der Batnight viel geboten. Ob Nord-, Süd-, Ost- oder Westdeutschland – einen kompletten Veranstaltungsplan gibt es auf der Internetseite des NABU.
Die Fledermäuse sind bedroht
Die 22. Internationale Batnight, die vom Europäischen Büro für Fledermausschutz Eurobats veranstaltet und in Deutschland vom NABU organisiert wird, soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam machen. Hierzulande sind vier Arten stark gefährdet; drei davon sind sogar vom Aussterben bedroht. Hinzu kommen zwölf weitere Arten, die gefährdet sind, auf der Vorwarnliste stehen oder mangels Daten nicht genau in ihrer Gefährdung einzuschätzen sind. Die vom Europäischen Büro für Fledermausschutz Eurobats veranstaltete Internationale Batnight soll darauf aufmerksam machen und zum Erhalt beitragen.
Wichtige Lebensräume verschwinden
Hauptursache für die Gefährdung der 25 heimischen Fledermaus-Arten ist der Verlust von Lebensräumen: Immer mehr alte Bäume verschwinden und mit ihnen verschwinden die Höhlen und Ritzen als Unterschlupf. Fugen und Spalten an Gebäuen werden wegsaniert. Pestizide zerstören die Nahrungsgrundlage (Insektensterben) und vergiften die Tiere über die Nahrungskette.
Quartiere werden wegsaniert
In der Stadt nutzen Fledermäuse beispielsweise Lüftungsschlitze in Mauern, Fugen an Gebäuden, Fassadenplatten, Rollladenkästen und Blechverkleidungen als Ersatz für natürliche Quartiere, wie Felsspalten oder abstehende Rinden. Aber es gibt ein Problem: „Die unbedachte Modernisierung von Fassaden und Dächern zerstört wichtige Fledermausquartiere. Deshalb müssen frühzeitig Ersatz- oder Erhaltungsmaßnahmen geplant und an gleicher Stelle umgesetzt werden“, sagt der NABU-Fledermausexperte Sebastian Kolberg.
Tipps für den fledermausfreundlichen Garten
Der Schutz der Fledermäuse beginnt übrigens auch direkt vor der Haustür im eigenen Garten. So können Sie den Jägern der Nacht helfen:
- In einem Fledermausbeet sollten nachtblühende, nektarreiche Bütenpflanzen wachsen (z.B. Leimkraut, Seifenkraut, Wegwarte).
- Fledermäuse mögen artenreiche Wiesen und heimische Gehölze (z.B. Holunder, Hundsrose).
- Wasser im Garten (z.B. ein Teich) lockt Insekten an.
- Bei der Gartenarbeit sollte auf Insektizide und andere Gifte verzichtet werden.
- Man kann Unterschlüpfe und Winterquartiere schaffen, z.B. Höhlen in alten Bäumen, Keller, Kartoffelmieten, Fledermauskästen aus dem Fachhandel an Bäumen oder am Giebel anbringen. Man kann die Kästen auch selber basteln.
Überraschungsgast in der Stube? Licht aus, Fenster auf!
Da sind doch einige Tipps dabei, die man ganz leicht und kostengünstig umsetzen kann, oder? Wenn sich bei so viel Gastfreundschaft dann im Garten Fledermäuse tummeln, kann man künftig jederzeit eine ganz individuelle Batnight mit den tierisch interessanten Nachbarn feiern. Das hat doch was! Übrigens: Man kann sich ja mal im Fenster – äh, in der Tür – irren: Sollte sich eine Fledermaus verfliegen und in der guten Stube landen – keine Panik! Machen Sie einfach alle Fenster auf und alle Lichter aus, verhalten Sie sich ruhig – dann findet die Fledermaus auch von selbst wieder hinaus in ihren Lebensraum. Text: Marion Friedl / Foto: NABU Eberhard Menz