Ausgezeichnet: Naturgarten für die Artenvielfalt

Copyright: Marion Friedl

Naturnahes Gärtnern hilft der Artenvielfalt, denn davon profitieren Insekten, Vögel  und kleine Säugetiere. Das bayerische Landwirtschaftsministerium und der Landesverband Gartenbau Bayern, haben nun die Aktion „Ausgezeichneter Naturgarten“ gestartet. Die bayernweit erste Auszeichnung ging an Gabriele und Martin Stadler aus Hinterschmiding (Landkreis Freyung-Grafenau). Sie erhielten die Plakette „Ausgezeichneter Naturgarten“.

Gärten werden für Tiere immer wichtiger

Familie Stadler hatte sich am Pilotprojekt der Landesvereinigung Gartenbau in Niederbayern beteiligt. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber lobte deren Naturgarten als „ein Musterbeispiel dafür, wie ein Mehr an Natur in unseren Haus- und Kleingärten möglich ist.“ Die neue Prämierung naturnaher Gärten soll ein Anreiz sein, das Gartenland Bayern für Pflanzen, Tiere und Menschen noch attraktiver zu machen. Gärten werden laut Ministerin Kaniber als Naturerlebnis-Orte und als Rückzugsorte für Tiere immer wichtiger.

Prämierung als Anerkennung und Verpflichtung

Die Prämierung würdigt die besonders umweltschonende Bewirtschaftung und die Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt. Sie ist allerdings auch Verpflichtung, denn die Plakette verlangt von den Gartenbesitzern, dass sie nur organische Dünger und biologische Pflanzenschutzmittel einsetzen, Torf vermeiden und mit Sträuchern, Hecken, Blumen oder Kräutern Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere schaffen.

Bewerber für 2019 gesucht

Nach dem Startschuss in Niederbayern sollen im kommenden Jahr weitere Gartenzertifizierungen in ganz Bayern angeboten werden. Wer sich 2019 mit seinem Naturgarten bewerben will, kann sich beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege, den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen, der Bayerischen Gartenakademie, der Kreisfachberatung an den Landratsämtern und den Grünordnern an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forst in Augsburg, Fürth, Kitzingen und Landshut informieren.

Ich sage Behörden: Thujen sind gar nicht so schlecht

Ich habe ja bereits über das naturnahe Gärtnern als Chance für die Arten berichtet und ich befürworte Aktionen, die dazu ermuntern – am besten inklusive Bäumchen, Strauch, Blumen- oder Kräuter-Set als Motivation.

Allerdings sollten sich Behörden auch an die eigene Nase fassen. Beispiel Thujen-Hecken – die sind in Bayern oft als grüne Mauern verpönt und teilweise gibt es Vorschriften, welche Hecken/Gehölze gepflanzt werden dürfen. Bevorzugt werden Hecken, die im Winter kahl werden. Abgesehen davon, dass dann auch der Sichtschutz für den Menschen weg ist, bieten kahle Hecken im Winter keinen Schutz für Tiere. Und in dichten Thujen nisten in der schönen Jahreszeit z.B. Amseln und in der kalten Jahreszeit bietet sie Vögeln Unterschlupf vor Sturm, Regen und Schnee. Wer dann noch einen Laubhaufen unter den ganzjährig grünen Zweigen der Hecke anlegt, der bietet auch Igeln ein geschütztes Herbst- und Winterquartier. Übrigens: Auch Spinnen, Käfer und andere Insekten tummeln sich in Thujen-Hecken. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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