Am Weltkatzentag wird Mieze untersucht

katze-rot3-mfHeute ist Weltkatzentag und ich finde, das ist ein guter Grund mal nachzusehen, ob der Stubentiger gesund und munter ist – am besten und als Präsent zum Weltkatzentag ganz nebenbei bei einer Verwöhn-Massage, beim Spielen und beim Kuscheln. Klar, ein Check up beim Tierarzt ist für jede Katze Pflicht – einmal pro Jahr ist Minimum. Aber Sie können zwischendrin auch selbst nach dem Rechten sehen.

Das können Sie beim eigenen Check up prüfen

  • Augen: Die Augen sollten sauber, gut geöffnet und klar sein. Tränende Augen und Verkrustungen können z.B. an einer Bindehautentzündung liegen. Das bedeutet: Ab zum Tierarzt. Vorübergehende Verkrustungen und Tränenflussflecken können Sie selbst beseitigen; es gibt gute Mittel für die Augenpflege. Wenn beim Sehtest Miezes Blick nicht den Bewegungen eines Spielzeugs folgt, können Sie dies genauer überprüfen, indem Sie ein Leckerli zwischen den Fingern vor den Katzenaugen hin und her bewegen und dabei den Abstand zur Katze nach und nach vergrößern. So testen Sie, ob die Katze das Häppchen mit ihren Augen gar nicht verfolgt oder erst ab einer gewissen Distanz nicht mehr wahrnimmt. Teilen Sie Ihre Beobachtungen dem Tierarzt mit.
  • Ohren: Katzenohren sollten sauber und frei von Ungeziefern sein. Zur pflegenden Reinigung gibt es praktischerweise auch Universal-Pflegemittel für Ohren, Haut und Pfoten. Wenn es aus Miezes Ohr käsig riecht, könnte eine Ohrenentzündung vorliegen – erst recht, wenn die Katze häufig an den Ohren kratzt oder reibt. Den Hörtest machen Sie am besten aus unterschiedlichen Richtungen und beobachten Sie dabei, ob sich das zur Geräuschquelle gerichtete Ohr bewegt. Das Spiel der Ohren sollten Sie auch beobachten, wenn Sie in gerader Linie hinter der Katze stehen. Als Geräusch können Sie z.B. ein Glöckchen läuten oder mit dem Finger schnippen. Beginnen Sie mit einem leisen Geräusch, dessen Lautstärke Sie beim zweiten Versuch steigern. Reagiert die Katze nicht oder erst bei einem lauteren Geräusch sollte der Tierarzt genauer nachschauen.
  • Nase: Ist das Näschen verklebt oder sehen Sie klaren oder gelben Ausfluss? Dann sollten Sie auf jeden Fall zum Tierarzt gehen. Wenn Sie einen kleinen Kratzer sehen sollten, heilt der meist von selbst wieder, aber Sie können die Scharte natürlich sauber halten. Eincremen der Nase entfällt, denn das würde die Katze ablecken. Den Geruchssinn testen Sie mit einem Stück Käse, das Ihre Katze finden soll.
  • Maul und Zähne: Schauen Sie nach, ob Zahnfleisch und Schleimhäute oben und unten sowie die Zunge gut aussehen oder ob Verletzungen, Pusteln, Rötungen oder Schwellungen vorliegen. Die Zähne sollten keine braunen Beläge haben und natürlich komplett und in gutem Zustand sein. Unterstützende Zahnpflege kann nie schaden. Geruch aus dem Maul deutet auf Zahn- oder auch Magenprobleme hin. Lassen Sie dies vom Tierarzt überprüfen und er kann auch den braunen Zahnstein entfernen, damit kein Karies entsteht und Mieze keine Zahnschmerzen bekommt.
  • Fell: Das Haarkleid sollte eigentlich glatt und glänzend sein und natürlich keine kahlen Stellen haben. Schuppen könnten auf eine trockene Haut hindeuten, was z.B. häufig im Winter in geheizten Räumen vorkommen kann. Stumpfes, struppiges Fell sowie starker Haarausfall (außer beim normalen Fellwechsel im Frühjahr) und auffälig häufiges bzw. langes Fellecken zeigt ebenfalls an, dass etwas nicht stimmen könnte. Manchmal helfen Fellpflegemittel oder Hausmittelchen, wie etwa Eigelb für mehr Glanz im Fell. Doch es könnten auch Futterergänzungsmittel nötig sein, um beispielsweise Fellpflege von innen zu betreiben oder ernährungsbedingte Mangelerscheinungen auszugleichen. Auf Nummer Sicher geht man mit einem Tierarztbesuch, denn wenn es Mieze gesundheitlich nicht gut geht, zeigt sich auch ihr Fell oft nicht von der schönsten Seite.
  • Pfoten: Sind die Pfotenballen schön glatt und geschmeidig? Zwickt etwas in den Zwischenräumen? Sind die Krallen zu lang oder spröde? Stören vielleicht Fellbüschel? Bei Letzterem hilft der Griff zur Schere. Zu lange Krallen müssen mit der Krallenzange gekürzt werden. Spröde, brüchige Krallen können auf eine Mangelernährung hindeuten und sollte mit einem Nahrungsergänzungsmittel ausgemerzt werden. Dreck, Pflanzenreste, Ungeziefer, Steinchen, Kleber, Holzspan, Stachel oder andere unschöne Dinge müssen aus den Zwischenräumen und von den Ballen entfernt werden. Sind die Pfoten rau oder rissig, hilft oft ein Pfotenbalsam weiter.
  • Po: Einen indiskreten Blick auf den Po sollte sich Ihre Katze auch mal gefallen lassen. So können Sie feststellen, ob der After sauber ist und auch Parasiten, Schwellungen, Rötungen oder Verletzungen im Afterbereich würden Ihnen auffallen. Haben Sie auch immer ein Auge auf den Kot: Bei Durchfall oder Verstopfung lautet vor allem bei länger anhaltenden Problemen die Devise: Ab zum Tierarzt. Achtung: Akuter, starker Durchfall kann auch auf eine Vergiftung hindeuten. Bei den Parasiten sollten Sie nicht nur auf Zecken, Flöhe, Läuse und Milben im Fell rund um den After achten, sondern auch auf Würmer im Kot (Katze und Kotprobe zum Tierarzt bringen, denn Würmer können lebensgefährlich sein). Gegen andere Parasiten helfen z.B. ein Spray. Der Tierarzt kennt Mittel gegen Juckreiz. Und damit das Ungezieferproblem nicht wieder passiert, gibt es z.B. eine Wurmkur und Vorsorge-Spot on gegen äußere Parasiten.
  • Ganzkörperkontrolle: Ungeziefer können sich überall auf der Katze tummeln. Prüfen Sie das mit einem Streicheln gegen den Strich und einem Blick auf die Haut. Die meisten Lästlinge sieht man mit bloßem Auge und sie müssen entfernt bzw. bekämpft werden. Winzige Plagegeister, wie etwa Grasmilben, können gut mit der Lupe gesichtet werden. Bei der Streichelmassage spüren Sie unter Ihren Fingern auch Schorf, nässende Ekzeme, allergische Pusteln oder auch innere Knoten, die umgehend vom Tierarzt überprüft werden müssen. Gut möglich, dass es eine harmlose Fett- oder Talgansammlung ist, aber es könnte auch ein Tumor sein. Beobachten Sie auch, ob Ihre Katze regelmäßig und problemlos urinieren kann, ob der Urin gelb und klar aussieht oder ob etwas nicht stimmt (z.B. rötlich, milchig, mit Gries). Harntröpfeln muss ebenfalls vom Tierarzt untersucht werden. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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