Alles Gute für den erholsamen Hundeschlaf

kreistretenMein Kimba ist soeben zehn Jahre alt geworden, doch wenn man es genau betrachtet, hat er eigentlich von seinen zehn Lebensjahren nur einen Bruchteil bewusst erlebt. Grund: Hunde verschlafen die meiste Zeit des Lebens. Das ist vielleicht schade, aber Tatsache, denn ein Hund bringt es täglich auf bis zu 16 Stunden Schlaf. Wer so viel schläft, sollte natürlich auch erholt aufwachen, deshalb lohnt sich auf die Geheimnisse von Hundeschlaf und Träume, sowie auf bequeme Ruhemöglichkeiten und unterstützende Naturmittel bei Schlafproblemen.

Hunde schlafen bis zu 16 Stunden lang

Bei bis zu 16 Stunden Schlaf ist der Hundeschlaf mal leicht, mal wird nur gedöst und es wird auch ausgiebig und tief geschlafen. Das Schlafbedürfnis variiert je nach Alter. Kommt ein Welpe auf die Welt, zieht es ihn sofort an die Milchbar und danach wird – na klar – erst mal ein Ründchen geschlafen. Je entdeckungsfreudiger Welpen werden, umso weniger schlafen sie. Das ändert sich wieder: Als junger Erwachsener powert sich der Hund richtig aus und ist danach bettreif. Das passiert ihm glatt mehrfach am Tag und nachts wird durchgeschlafen. Je älter der erwachsene Hund wird, umso müder wird er. Schon im besten Alter streckt er sich häufiger auf dem Liegekissen aus, verdrückt sich bei Besuch ins Hundebett, döst in der Sonne oder macht ein Nickerchen neben dem fernsehenden Menschen. Als Senior werden die Schlafzeiten noch länger und manchmal murrt der Hund sogar, wenn der Mensch meint, dass es auch mal genug ist mit Schlaf.

Einem dösenden Hund entgeht nichts

Dösende Hunde machen den Eindruck, als würden sie tagträumen oder als wären sie kurz vor dem Einnicken, weil es ihnen immer wieder die Augen zuzieht und sie dann wieder den Kopf heben, um einen wachen Eindruck zu machen. In diesem Dös-Zustand bekommen sie alles mit: Geräusche, Gerüche, Bewegungen, Berührungen – nichts entgeht ihnen.

Beim leichten Schlaf wird der Hund bequem

Auch beim leichten Hundeschlaf registrieren sie noch viel, aber sie sind nicht so schnell auf Zack wie beim Dösen. Dennoch: Sich unbemerkt aus dem Zimmer schleichen, ungehört mit Papier rascheln oder einen Leckerbissen allein genießen – das geht bei einem leicht schlafenden Hund nicht. Er hört auch, wenn sich ein Mensch oder ein Auto dem Haus nähert, aber er springt nicht wie ein dösender Hund gleich mit allen Vieren in die Luft, sondern er spitzt die Ohren, öffnet kurz die Augen und hebt – wenn es sein muss – den Kopf oder setzt sich aufmerksam auf.

Im Tiefschlaf taucht der Hund in die Traumwelt ab

Im Tiefschlaf wird aus dem Wachhund ein müder Krieger, der schon mal seinen Einsatz verpasst. Vor allem wenn auch noch ein toller Traum zum Tiefschlaf gehört. Eindeutige Anzeichen für traumhaften Schlaf: Der Atem wird hörbar tief, der Hund fiept, die Lefzen zucken und die Beine bewegen sich wie beim Laufen. Diese Laufbewegungen deuten darauf hin, dass der Hund von der Jagd oder der großen Freiheit beim Lauf über Feld und Flur träumt. Wird der Hund jetzt mit einer Berührung geweckt, dann versetzt ihm das einen gehörigen Schreck und er könnte schnappen. Das hat nichts mit Bösartigkeit zu tun, sondern mit der in freier Wildbahn lebenswichtigen Abwehr eines Feindes, den er überhört hat. Ich habe mir mal einen angenehmen Schabernack erlaubt, damit ein Jagd-Hundetraum in Erfüllung geht. Kimba fiepte, Beine und Lefzen zuckten und ich hielt ihm still ein Leckerli vor die Nase. Plötzlich witterte Kimba, schreckte auf, schnappte zu und hatte das Leckerli im Maul. Der verdutzte Blick sprach Bände und Kimba mampfte hocherfreut.

Naturmittel gegen Schlafprobleme und Alpträume

Es gibt aber auch Hunde, die Probleme mit dem Einschlafen haben, häufig aufwachen oder gar nicht zur Ruhe kommen. Manche Hunde kommen nach einem Traum auch ängstlich zum Besitzer – als hätten sie einen Alptraum gehabt. Am besten hilft man dem Hund dann mit einem freundlichen „Alles gut, schlaf weiter“. Tröstendes Gesäusel und beruhigendes Streicheln verstärkt Ängste. Bei Schlafproblemen gibt es auch natürliche Helfer: Die Aromatherapie setzt bei Schlaflosigkeit unter anderem auf Düfte, wie Geranie, Kamille, Lavendel, Melisse, Rose oder Sandelholz. Dabei sind Kamille, Lavendel, Rose und Sandelholz auch hilfreich bei Alpträumen. Als Bach-Blüten kommen in Frage bei Schlaflosigkeit Agrimony, Aspen oder Red Chestnut; bei Alpträumen Aspen, Cherry Plum, Mimulus, Rock Rose, Star of Bethlehem oder White Chestnut sowie bei unruhigem Schlaf Scleranthus. Auch Schüßler-Salze sind natürliche Helfer, wie etwa die Salze Nr. 5 und 7 bei Schlaflosigkeit sowie die Salze Nr. 5, 7 und 11 bei nächtlicher Unruhe.

Ob Decke, Kissen oder Bett – die Schlafbedingungen müssen stimmen

Nicht zuletzt müssen für einen erholsamen Hundeschlaf die Ruhe- und Schlafbedingungen stimmen. Hunde brauchen ruhige Rückzugsräume und einen Ruheplatz in der Nähe seiner Menschen. Hier genügt meist eine etwas dickere Liegedecke oder ein Liegekissen mit weicher Füllung oder körperanpassender Kügelchenfüllung. Nachts sollte der Hund ein Wohlfühl-Bett in ruhiger, dunkler Umgebung haben. Sehr wohl fühlen sich Hunde in Schlafhöhlen, die ihnen eine Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Vor allem Hunde mit langem Rücken freuen sich über ein Bett mit stützender Lehne und kügelchengefülltem Kissen oder auch über Orthopädie-Sofas und Orthopädie-Betten als Vorbeugung und bei bestehenden Rückenproblemen. Besonders die kleinen Hunde mögen weiche Kuschelbetten mit Kissen. Hat der Hund Nackenprobleme, kann ein Kopfkissen von Vorteil sein; manche Hunde behelfen sich da mit einem Plüschtier oder einer zusammengekratzten Decke. In der kalten Jahreszeit sollte der Hund auf einem wärmenden Bettbezug und im Sommer auf einem kühlen Baumwollbezug ruhen. Es kommt auch auf die Hygiene an: Deshalb ist es praktisch, wenn das Bett ein herausnehmbares Kissen und einen waschbaren Bezug hat. Wichtig: Der Schlaf- und Liegeplatz sollte keine Zugluft abbekommen, trocken und warm sein. Kalte Böden sind ungesund, deshalb besser eine Alternative suchen oder im Notfall eine isolierende Unterlage unter das Bett oder Kissen legen. Ob Decke, Kissen oder Bett – es sollte so groß sein, dass sich der Hund bequem ausstrecken und umdrehen kann. Piekende Teile, wie etwa ausgebrochene Rattanstäbe am Flechtkorb, können den erholsamen Schlaf stören. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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