Wollmantel und Heu für Alpakas im Winter
Copyright: Marion Friedl

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So ein Wintermantel ist kein Leichtgewicht. Man ist zwar froh, dass man warm eingepackt ist, aber man sehnt sich auch danach, die schweren Klamotten im Frühjahr wieder ablegen zu können. Aber mal ehrlich: Jammern über schwere Winterklamotten ist schon irgendwie zimperlich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein Alpaka etwa sechs Kilo Winterfell mit sich herum trägt. Und die sind froh darüber, denn Alpaka-Wolle isoliert etwa drei mal besser als Schafswolle – nicht nur verarbeitet als edler Alpaka-Wintermantel für die Menschen, sondern logischerweise auch auf dem südamerikanischen Fellträger selbst.

Alpakas erobern unsere Heimat und unsere Herzen

Alpakas stecken die Winterzeit gut weg. Sie stammen ursprünglich aus den Anden und da kann es auch empfindlich kalt werden. Wegen ihrer dichten Wolle wurden vor rund 7.000 Jahren die Vicunca domestiziert und aus denen sind die Alpakas hervor gegangen. Inzwischen haben sie auch unsere Heimat und unsere Herzen erobert: Immer öfter sieht man Alpaka-Weiden, es gibt Trekking-Touren und Spaziergänge mit Alpakas und sie werden auch gerne in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Einmal im Jahr werden die Tiere geschoren – und das natürlich vor der schönen Jahreszeit, denn auch Alpakas legen gerne ihren Wollmantel ab.

Eine Heizung brauchen Alpakas im Winter nicht

Den Winter meistern Alpakas quasi mit links. Die Kälte macht ihnen nicht viel aus – aber einen trockenen Stall ohne Zugluft hätten sie schon sehr gern. Schließlich sind Alpakas keine Fans von ungesunder Nässe im dicken Fell und Zugluft kann auch krank machen. Aber eine Heizung brauchen sie deshalb noch lange nicht – höchstens für die Wasserleitungen, denn Alpakas haben auch im Winter Durst und vereiste Wasserleitungen sind da äußerst unpraktisch.

Das Winter-Menü besteht aus viel Heu

Genügsam sind Alpakas auch in punkto Speiseplan: Auch wenn sie ganzjährig Weidegang haben – im Winter mangelt es an frischem Gras. Deshalb steht für Alpakas im Winter mehr Heu auf der Speisekarte. Zusätzlich darf auch mal ein Mix aus Mineralstoffen gereicht werden – man gönnt sich ja sonst nichts. Ein Leckstein und für tragende Stuten oder Mütter mit säugenden Jungtieren etwas Luzerne machen das Gourmet-Glück perfekt. Kraftfutter kann mal schnabuliert werden, aber die Menge hält sich in Grenzen.

Das Dessert kann Bauchschmerzen verursachen

Mit dem Dessert allerdings wird es schwierig, denn wer einem Alpaka zum Beispiel gerne einen Apfel spendieren möchte, sollte sich das gut überlegen: So ein vermeintliches Leckerli kann üble Bauchschmerzen oder gar eine gefährliche Kolik verursachen. Und wer will das schon? Niemand, denn wer Alpakas hält, der wünscht ihnen ein langes Leben, das bis zu 20 Jahre dauern kann – und dafür muss man eben fit und gesund sein.

Mit der richtigen Ernährung und den optimalen Haltungsbedingungen – wozu übrigens auch Herdenhaltung, Klauenpflege und Gesundheitsvorsorge gehört – klappt es aber bestimmt mit der Lebenserwartung. Alpakas sind nicht nur nette, putzige Gesellen, sondern auch robuste und relativ anspruchslose Tiere. Nur ein wenig scheu, weil es nun mal Fluchttiere sind. Aber mit Geduld und Spucke kann man sich auch das Vertrauen der Tiere erarbeiten. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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