Vorhang auf für die Tiere des Jahres 2017
Copyright: NABU Peter Kühn

Copyright: NABU Peter Kühn

Alljährlich werden von verschiedenen Organisationen die Tiere des Jahres gekürt und für 2017 stehen die Titelträger fest – einer von ihnen ist der Waldkauz (Foto). Die Kür der Tiere des Jahres 2017 soll auf positive Entwicklungen oder auch auf Gefährdungen aufmerksam machen.

Dem Waldkauz geht es gut, die Haselmaus hat Sorgen

Der Waldkauz hat da Glück: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) verlieh ihm den Titel Vogel des Jahres 2017 aus erfreulichem Grund: Laut Atlas deutscher Brutvogelarten ist der Bestand langfristig stabil, denn es gibt schätzungsweise 43.000 bis 75.000 Brutpaare in Deutschland.

Anders geht es der Haselmaus, die von der Deutschen Wildtierstiftung zum Wildtier des Jahres 2017 ernannt wurde. Der gerade mal daumengroße Nager ist nachtaktiv und in den vergangenen Jahren ist der Bestand zurück gegangen. Haselmäuse brauchen Vielfalt auf dem Speiseplan und artenreiche Wälder, doch Mischwälder sind längst nicht überall in ausreichender Menge zu finden.

Die Blindschleiche und die Flunder

Kriechtier des Jahres 2017 wurde dank der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde ein Tier, das einen völlig falschen Namen trägt: Die Blindschleiche. Gut, irgendwie schleicht sie herum, aber sie hat keine Beine. Blind ist sie eigentlich auch nicht und wer sie sieht, nennt sie manchmal Schlange, obwohl die Blindschleiche eine Echse ist. Ihre Zahl geht zwar vielerorts zurück, aber immerhin gilt sie noch als ungefährdet.

Der Deutsche Angelfischerverband kürte die Flunder zum Fisch des Jahres 2017. Sie hat sozusagen einen Botschafterjob, denn sie soll darauf aufmerksam machen, dass Meere und Flüsse untrennbare Lebensräume sind und die Fische Wanderhilfen, wie etwa Wehre, brauchen.

Rare Goldene Acht und mehr Gottesanbeterinnen

Gelb und mit einer 8 auf der Unterseite des Flügels – das sind die Auffälligkeiten der Goldenen Acht. In einigen Bundesländern muss man viel Glück haben, um diesen Schmetterling zu sichten, denn es gibt immer weniger Klee und damit auch immer weniger Nahrung für die Goldene Acht, die von der BUND NRW Naturschutzstiftung zum Schmetterling des Jahres 2017 ernannt wurde.

Die Gottesanbeterin hingegen hat sich in den vergangenen Jahren stärker ausgebreitet und ergatterte jetzt dank BFA Entomologie im NABU den Titel Insekt des Jahre 2017. Ihrem Image konnte auch eine kleine schlechte Angewohnheit nicht schaden: Nach der Paarung frisst sie das Männchen auf.

Modischer Schick bei Biene und Spinne

Modisch immer schick angezogen ist die Knautien-Sandbiene, die vom Arbeitskreis Wildbienen-Kataster zur Wildbiene des Jahres 2017 gekürt wurde. Sie hat nämlich rote Hosen an. Die Knautien-Sandbiene soll als Stellvertreterin darauf aufmerksam machen, dass es die Wildbienen immer schwerer haben, Nahrung zu finden.

Mit gerade mal 16 mm Größe passt die Spaltenkreuzspinne locker in jede Ritze. Das von der Arachnologischen Gesellschaft zur Spinne des Jahres 2017 gewählte Tier ist beipielsweise in Häusern, Fensterbänken, Zäunen, alten Bäumen und Totholz zu finden. Auf dem Rücken trägt sie eine Zeichnung, die an ein Eichenblatt erinnert.

Drei Enten haben einen großen Auftritt

Zu guter Letzt hat die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen gleich drei Entenarten zu gefährdeten Nutztierrassen des Jahres 2017 erklärt: Die aufrecht gehende Deutsche Pekingente, die legefreudige Orpingtonente und die besonders flugtüchtige Warzenente. Alle drei Entenrassen können übrigens vom 20. bis 29.1.2017 auf der Messe „Grüne Woche“ in Berlin besucht werden. Text: Marion Friedl / Foto: NABU Peter Kühn

Das könnte Sie auch interessieren: Die Tiere des Jahres 2016

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*