So nehmen dicke Katzen erfolgreich ab
Copyright: Marion Friedl

Copyright: Marion Friedl

Man startet ja mit guten Vorsätzen ins neue Jahr und bei den Menschen steht da oft das Abspecken auf dem Plan. Die Pfunde sollen purzeln. Manchmal setzen sich diese kleinen Fettpölsterchen aber auch an Miezes hübschen Katzenkörper an: Mehr kuscheln als Freigang bei nassem und kaltem Wetter, öfter mal ein Leckerli abkassiert zwischen den Jahren und die Festtage mit Katzendinner gekrönt – das hinterlässt manchmal Spuren. Oder vielleicht war der Stubentiger schon immer ein wenig pummelig und das soll sich jetzt endich ändern. Aber wie? Mit Diät und Bewegung.

Null-Diät ist tabu und eine Mahlzeit weniger ist nicht schlau

Eine radikale Null-Diät sollte immer – also auch für sehr dicke Katzen – tabu sein. Das ist ungesund und absolut kein Katzenvergnügen. Auch nicht schlau: Eine Mahlzeit einfach streichen. FDH (Friss die Hälfte) kann auch angenehmer und ohne Hungerattacken mit Protest und Bettelei praktiziert werden. Lieber etwas länger Diät halten, als eine Meuterei riskieren, weil der Magen knurrt. Das macht nur schlechte Laune und die wird dann am Menschen ausgelassen. Das muss echt nicht sein.

Das Light-Futter clever schmackhaft machen

Die bessere Lösung ist ein kalorienreduziertes Light-Katzenfutter. Wenn der Umstieg schwer fällt, darf anfangs getrickst werden: Bisheriges Futter im Napf mit dem Light-Futter mixen. Nach und nach kann das gewohnte Futter reduziert und mengenmäßig durch das neue Light-Futter ersetzt werden. Womit wir schon beim Thema Menge sind: Statt eine Mahlzeit komplett zu streichen, wird einfach bei jeder Mahlzeit ein bisschen weniger in den Napf gegeben. So können die Fütterungszeiten eingehalten werden und die Samtpfote kann sich darauf verlassen, dass sie pünktlich und genauso oft wie bisher etwas in den Magen bekommt. Es wird ihr wahrscheinlich gar nicht auffallen, dass es etwas weniger ist als gewohnt. Schummeln ist eben manchmal clever.

Ersatz für die Leckerlis finden

Parallel zu den gekürzten Futterportionen wird natürlich auch an den Leckerlis gespart. Die sind nicht selten schuld am Katzen-Hüftgold. Damit es nicht ganz so auffällt, dass da eine Leckerei unterschlagen wird, muss Ersatz her: Ein kleines Gurkenstück, ein Karottenschnitz oder ein kleines Apfelstückchen wären Alternativen, die mal anders schmecken, gesund sind und wenig Kalorien haben. Brave Katzen müssen auch nicht mit einem Leckerli belohnt werden, denn ein Belohnungs-Spiel ist ebenfalls attraktiv und hält zudem in Bewegung, wenn man beispielsweise der Fellmaus hinterher flitzt oder ein Federspiel erwischen möchte.

Auch dicke Katzen können auf Trab gebracht werden

Und schon sind wir beim Thema Bewegung angekommen. Wer abspecken will, muss da durch und eigentlich ist das für Katzen nicht das Schlimmste, denn die sind sehr bewegungsfreudig. Außer das Übergewicht wird zum Handicap und macht faul und müde. Aber selbst die dicksten Moppelchen können auf Trab gebracht werden, man muss allerdings darauf achten, dass es die dicke Katze nicht überfordert und nicht zu sehr anstrengt. Sie soll ja Erfolgserlebnisse haben und das Bewegungsprogramm weiterhin mitmachen.

Tolle Kombi: Futter und Bewegung

Futter muss nicht immer im Napf und direkt vor der Nase der Katze landen. Man kann den Napf auch mal aufs Fensterbrett stellen und schon muss sich Mieze bewegen, damit sie ans Futter ran kommt. Der Napf darf auch gerne mal leer bleiben – stattdessen wird mit Trockenfutter eine Futterspur gelegt, die z.B. auf das Sofa, die Sofalehne entlang, hin zum Fensterbrett und runter auf den Boden quer durchs Wohnzimmer bis hin zu den Kratzbaum-Ebenen führen. Da muss gelaufen, geklettert, balanciert und gesprungen werden. Auch der Futterball ist geeignet: Da muss der Stubentiger nicht nur sein Köpfchen anstrengen, sondern auch Pfotengeschick beweisen und den gefüllten Ball rollen und verfolgen. Trockenfutter eignet sich auch für Intelligenzspiele und Strategiespiele: Auch dabei wird geknobelt und mit Bewegung gefressen. Mit dem Trockenfutter in der Hand können Sie Mieze auch zu Kletter-, Lauf- und Sprungübungen motivieren und sie damit für jede Aktivität belohnen. Das Futter kann auch versteckt werden – gerne vor den Augen der Fellnase, damit sich auch der Erfolg einstellt: Ein Knabberli unter der Couch, eines in der Katzenhöhle, das nächste auf dem Stuhl, wieder eins im Katzentunnel und so weiter und so fort.

Neue Attraktionen machen Lust auf Freigang

Wer Freigänger ist, hat es besonders leicht beim Abspecken, denn die Ausflüge enden ja nicht an der Türschwelle, sondern führen immer in die Umgebung. Und die kann nun mal nur erobert werden, wenn man sich bewegt. Wer aber bei miesem Wetter zum Stubenhocker wird, muss vielleicht mit neuen Attraktionen hinaus gelockt werden. Das kann eine Futterspur sein, aber es kann auch ein gemeinsames Vergnügen im Schnee sein, denn auch Schneebälle taugen als Spielzeug. Auch ein Laubhaufen, Tannenzweige, größere Steine oder ein Holzstoß können die Neugier wecken.

Die Waage muss nicht täglich genutzt werden

Als Stubenhocker bringt man schnell mal ein Pfündchen zu viel auf die Waage, die übrigens für Kontrollzwecke eine wichtige Rolle beim Abspecken spielt. Aber verzichten Sie auf tägliche Wiegen. Lieber nur zwei mal pro Woche wiegen und sich über Erfolge freuen, als täglich zu beobachten, wie zäh manchmal das Abspecken vonstatten geht. Auch eine Stagnation bei der Gewichtsabnahme ist kein Grund für Resignation oder gar Besorgnis: Diäterfolge passieren meist im Auf und Ab: Anfangs dauert es ein wenig, aber dann plündert der Körper die Fettpölsterchen. Zwischendrin kann das Abnehm-Tempo nachlassen, weil das abgespeckte Fett durch die Bewegung mit Muskelmasse ersetzt wird. Dies kann sogar zu einer kurzzeitigen Gewichtszunahme führen. Jetzt nur nicht aufgeben, denn das ändert sich auch wieder und dann purzelt wieder Gramm für Gramm. Und wenn das Frühjahr kommt, dann hat Mieze eine tolle Figur. Was will man mehr? Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

1 comment Categories: Katzen Schlagwörter:

One thought on “So nehmen dicke Katzen erfolgreich ab

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*