Mag sein, dass Ihnen der neue Teppich gefällt, aber wenn er der Katze gegen den Strich geht, dann ist der Teppich nicht mehr lange schön: Es wird gekratzt, gebissen, gepinkelt und gekotet – bis das gute Stück aus der Wohnung fliegt. Doch warum tun Katzen dies? Weil ihnen etwas nicht passt und eine protestierende Katze pinkelt auf den Teppich. So ist das eben. Doch was geht ihr gegen den Strich und wie kann man das Pinkeln auf den Teppich verhindern? Ich habe da mal ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.
Gummigeruch und Gestank kann Katzennasen missfallen
Viele Katzen stören sich an einer gummierten Unterseite. Diese Gummierung riecht unangenehm und besteht oft nicht den Katzennasen-Test. Gerade Bad- und Flurteppiche haben oft gummierte Unterseiten. Am besten achten Sie schon beim Kauf darauf, dass auf eine Gummierung verzichtet wurde und stattdessen gewebt und geknüpft wurde. Das verteuert zwar die Teppichanschaffung, aber es kann die Lebensdauer des Teppichs beträchtlich verlängern.
Nicht nur der Gummigeruch kann Mieze stören. Es gibt Kunstfaserteppiche, die den Gummigeruch locker toppen. Dank Färbemittel und chemischer Zusatzstoffe stinken sie quasi zum Himmel und sie stinken auch der Katze. Mit Naturmaterialien (z.B. Wolle) kann dieses Gestanksrisiko vermindert werden. Sicherheitshalber sollten Sie beim Einkauf selbst am Teppich schnuppern. Achtung: Natürliche Materialien, wie etwa Sisal, kann zu Kratzspielen motivieren.
Augen auf beim Kauf von Putzmitteln
Nun gibt es den Fall, dass Mieze den neugekauften Teppich problemlos angenommen hat, aber kaum haben Sie den Teppich oder die Umgebung gereinigt, geht die Pinkelei auf dem Teppich los. Schauen Sie in diesem Fall auf die Beschreibung des Putzmittels: Ammoniak in Zusätzen für das Wischwasser riecht wie Katzenurin und animiert zum Pinkeln. Verwenden Sie möglichst geruchsfreien Teppichschaum. Haben Sie den Boden mit Zitrusduft gewischt – herzlichen Glückwunsch: Das mag Ihrer Nase gefallen, aber nicht der sensiblen Katzennase. Also weicht sie von den zitrusduftenden Fliesen auf den besser riechenden Teppich aus. Vermeiden Sie es auch, das Katzenklo mit Zitrusduft zu reinigen, denn dann verrichtet Ihre Katze womöglich das Geschäft nicht mehr in ihrem Klo sondern auf dem davor liegenden Badteppich. Verwenden Sie den Zitrusduft lieber umgekehrt: Auf dem Teppich und nicht auf den Fliesen und im Katzenklo. Sollten Sie Mottenpulver oder ähnliches auf den Teppich aufgebracht haben, kann dies auch ein Grund für Teppichpinkelei sein.
Auch Veränderungen können der Katze gegen den Strich gehen
Apropos Katzenklo verweigern und Badteppich benutzen: Das kann auch vorkommen, wenn der Standort des Katzenklos verändert wird, eine neue Streusorte gekauft wurde, der Einstieg oder das Dach am neuen Klo stört oder wenn nahe beim Katzenklo plötzlich ein Handtuchzipfel oder ein Bademantel herunter hängt, der vorher nie da waren. Dann bleibt die Katzentoilette sauber und es muss womöglich der Badteppich dran glauben.
Passiert das Malheur im Flur müssen die bereits genannten Punkte ebenfalls geprüft werden. Statt Badutensilien können dort Veränderungen an der Garderobe stören. Vielleicht ist auch zu viel Unruhe, die der Katze auf die Nerven geht und sie pinkelt deshalb protestierend auf den Teppich und nicht ins Katzenklo in der Ecke. Insbesondere im Flur müssen auch die Türen unter die Lupe genommen werden. Ist eine Tür geschlossen, die vorher immer offen war und just vor dieser Tür ist der Teppich versaut worden? Dann öffen Sie die Tür dauerhaft und der gepinkelte, gekotete oder gekratzte Protest-Spuk ist in den allermeisten Fällen vorbei.
Generell sind Katzen keine Freunde von Veränderungen: Das kann auch den Teppich (und zwar in jedem Zimmer und in jeder Ausführung) betreffen. Vielleicht hängt das Herz Ihrer Katze so sehr am alten Teppich, dass sie die Neuanschaffung einfach los werden will, damit der Alte wieder ausgerollt wird. Werfen Sie also nicht vorschnell den ausgedienten Teppich weg. Sie könnten ihn nochmal brauchen, um Ihre Katze zufrieden zu stellen. Text/Foto: Marion Friedl
