Miezen brauchen Katzengras
Copyright: Gerald Förtsch

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Nicht jede Katze ist ein Freigänger und kann sich beliebig an der Open-Air-Grastheke bedienen. Vor allem reine Wohnungskatzen sollte man deshalb Katzengras anbieten, denn das dient der Gesundheit. Ein Häppchen Gras daheim genehmigen sich aber auch gerne Freigänger, wenn sie bei Regen und Kälte zum Stubenhocker werden oder im Winterschnee kein grünes Hälmchen finden. Es kommt aber auf einige Kriterien an, wenn man dem Stubentiger wirklich gutes Katzengras spendieren will.

Im Gras stecken gesunde Pluspunkte

Es gibt gute Gründe, warum Samtpfoten Katzengras bekommen sollten: Bei der Fellpflege verschlucken sie Haare und die müssen möglichst leicht wieder aus dem Magen nach draußen befördert werden. Das Gras hilft dabei, Haarknäuel zu bilden und ist ebenso hilfreich beim Hervorwürgen der Haare. Es ist gut, wenn Mieze möglichst viele Haare auf diesem Weg los wird, denn das entlastet den Darm und es kommt zu keiner Verstopfung. Im Gras steckt aber noch ein Pluspunkt namens Folsäure und die unterstützt die Blutbildung.

Nicht jedes Gras ist auch ein gutes Katzengras

Das Wichtigste gleich mal vorab: Katzengras sollte weich sein, denn scharfkantiges und hartes Gras (z.B. Zyperngras) kann Schnittwunden im Maul- und Rachenraum und sogar im Magen verursachen. Hat die Katze ungeeignetes Gras gefressen und das bereitet ihr Probleme, dann sollten Sie auf Alarmzeichen achten: Keine Lust zu fressen, häufiges Niesen, die Pfoten bearbeiten dauernd die Nase oder die Katze wirkt ungewöhnlich matt und erschöpft – dann heißt es: Ab zum Tierarzt, denn es könnte am Katzengras liegen. Innere Verletzungen können nicht nur böse Entzündungen verursachen, sondern sogar lebensgefährlich sein. Übrigens: Vorsicht bei Grünlilie: Dieses Gras bunkert Schadstoffe aus der Umgebung (z.B. Nikotin) und die wandern dann beim Fressen direkt in die Katze, wo sie nun gar nicht hingehören.

Schadstoffe gehören nicht in Halme und Erde

Gras wächst – so viel ist klar – meist in Erde. Die sollte natürlich ebeno frei von Schadstoffen sein wie das Gießwasser, damit nichts Giftiges und Unbekömmliches in die Grashalme und dann womöglich im Magen der Katze landet. Auch bei Hydrokultur oder Erdersatz sollte auf Schadstofffreiheit geachtet werden.

Auch auf das stabile Drumrum kommt es an

Am besten aufgehoben ist Katzengras in stabilen Gefäßen, wie etwa in einem Keramiktopf oder in einem Kunststoff-Behälter, der nicht so einfach zerlegt oder angenagt werden kann. Und wenn wirklich mal der Grastopf herunter geschubst wird, dann sollte er entweder gar nicht brechen oder wenigstens in ungefährliche, große Stücke zerbrechen, die schnell und leicht beseitigt weren können. Werden kleine Plastikteilchen verschluckt, ist das nicht gesund für die Katze. Gleiches gilt für Scherben (z.B. Glas), an denen sich die Katze schneiden kann oder sie verschluckt womöglich kleine Splitter.

Schützen Sie die Katze vor Schimmel

Katzengras wird in der Regel angesät und selbst gezogen. Das ist nicht weiter schwierig, wenn  man das regelmäßige Gießen nicht vergisst. Dünger ist natürlich tabu und es darf auch nicht zu feucht werden, denn dann bildet sich gesundheitsgefährdender Schimmel. Deshalb bitte Erde und Gras immer wieder auf etwaige Schimmelspuren prüfen und wenn Sie Schimmel entdecken, sollte das gesamte Gras mitsamt Erde in den Abfall wandern.

Rechtzeitig für Nachschub sorgen

Hat man einmal das Set Katzengrastopf inklusive Grassamen gekauft, ist die Grundausstattung im Haus. Kaum hat die Katze alles abgeerntet, sollte natürlich Ersatz bereit stehen. Deshalb schadet es nicht, gleich zwei Sets zu kaufen, denn dann kann an einem genascht werden und im anderen Set der Nachschub wachsen und gedeihen – und das gelingt in der Regel auch recht schnell, denn Gras braucht nicht lange, um zu sprießen.

Mit genug Saatgut kann ein Grasteppich sprießen

Wer seiner Katze Ersatz für die Wiese bieten will, der sollte großzügig einkaufen, denn mit Katzengrassamen kann man natürlich auch einen grünen Teppich ansäen. Wetten, dass Mieze den Grasteppich dann nicht nur für Naschpausen liebt, sondern sich auch gerne ins weiche Gras legt. Eine super Alternative zum Freigang, die sowohl in der Wohnung als auch auf dem Balkon Platz hat. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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