Komm, Kimba: Polarlichter schauen!

kimba-schlaeftHeute ist Euer Kimba müde – so richtig hundemüde. Und warum? Weil Frauchen nicht ganz richtig tickt: Sonnensturm und Polarlichter haben mir den Schlaf geraubt. Zappenduster war es, als der Wecker läutete: Ich habe ein Auge geöffnet und mich gewundert: Frauchen sprang aus dem Bett wie nie! Mein Frauchen! Die quält sich jeden Morgen aus dem Bett und würde lieber weiterschlafen. Aber nein, diesmal war sie um drei Uhr in der Nacht hellwach, zog sich an, schnappte sich die Kamera und mich und sagte: „Komm, Kimba: Polarlichter schauen!“

Nachts im Wald: Keine Sonne, kein Polarlicht und kein Eisbär

Mitten in der Nacht sind wir durch den Wald gelaufen und ich dachte mir noch: „Häh? Polarlichter im Wald?“ Aber dann kamen wir auf die Lichtung und Frauchen meinte: „Jetzt müssen wir die Augen aufhalten und warten, denn zwischen zwei und fünf Uhr soll man auch bei uns die Polarlichter sehen können.“ Ich schaute über die Wiese, ich gähnte, ich pinkelte, ich trottete herum – aber nirgendwo ein Polarlicht. „Nach oben musst Du schauen, Kimba! Auf der Sonne gab es einen Sonnensturm und deshalb sollen am Himmel Polarlichter auftauchen.“ Das war grenzwertig: Sonne in der Nacht, weit und breit kein Sturm – Frauchen, Du spinnst. Und Polarlichter? Ja, was glaubt Du denn, warum die so heißen? Weil es sie im Polarkreis gibt und siehst Du da einen Eisbär oder Pinguin? Nein, nicht mal ein leuchtendes Glühwürmchen. Nur einen Menschen und einen Hund, die eigentlich im Bett liegen sollten. Sicherheitshalber habe ich natürlich zum Himmel gesehen, aber da war alles ganz normal: Sternengefunkel und Dunkelheit – keine Sonne, kein Polarlicht oder sonstwas. Bis fünf Uhr musste ich auf der Lichtung bleiben – was blieb mir auch anderes übrig? Sollte ich das Risiko eingehen, dass Frauchen ohne meine Supernase den Heimweg durch den dunklen Wald nicht findet, sich verirrt und womöglich doch einem Eisbär in die Arme läuft? Dann würde der Frühstücksnapf leer bleiben – und welcher Hund will das schon?

Frauchen hat das Licht verschlafen

Um fünf Uhr war es dann so weit: Ein enttäuschtes Frauchen trat den Heimweg an. „Schade, ich hatte mich so gefreut.“ Mann, dieses Gejammer – dabei hasst mein Frauchen Winter und Kälte. Und Polar… – Das ist saukalt, das weiß jeder. Also muss nicht gejammert werden, weil das Polardingsda nicht bis zu uns angeflogen kam oder weil wir es übersehen haben, als wir immer wieder mal weggenickt sind. Ich will auch kein Licht in der Nacht: Am Tag ist es hell, in der Nacht ist es dunkel – das ist das Normalste von der Welt. Und normal ist auch, dass man schläft, wenn es dunkel ist – und zwar daheim im Bett. Genau das habe ich dann gemacht und kaum war ich ein wenig eingenickt, wurde es hell. Und was soll ich sagen: Frauchen hat das Licht verschlafen. Okay, war nicht das Polarlicht, aber immerhin das Morgenlicht. Hat sie nicht gejuckt und mich auch nicht, soll der Morgen machen was er will – wir haben erst mal ausgeschlafen. Trotzdem bin ich müde und döse den ganzen Tag vor mich hin – und alles nur wegen diesem Blödsinn… Text: Kimba / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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