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„Hallo Pfote, hallo Kimba!“, „Ach, was hast Du für schöne Pfoten!“ Mein Frauchen flötet immer verzückt, wenn ich ihr die Pfote reiche. Sie meint, das liegt an der Pfotenpflege, aber ich finde ja, dass ich schon mit den schönsten Pfoten ever auf die Welt gekommen bin.

Naja, wenn es sie glücklich macht, dann lasse ich sie in dem Glauben und verrate eben nicht, dass ich ganz laut Ja gerufen habe, als ich vor 12 Jahren gefragt wurde, ob ich schöne Pfoten für mein irdisches Dasein brauche. Hihi, ich habe damals ziemlich oft Ja gerufen – aber das ist ein anderes Thema. Heute widme ich mich ausschließlich der Pfotenpflege.

Frauchen schnibbelt zu lange Haare weg

Frauchen meint, dass wir Hunde gerade im Winter eine sorgfältige Pfotenpflege brauchen. Wenn ich dann gehorsamst an meinen Krallen knabbere, die Ballen lecke und an den Haaren zwischen den Ballen herum zupfe, dann verspricht sie mir immer, dass ich die Pflegearbeit nicht alleine machen muss. Und schon rückt sie mit der kleinen Schere an und schnibbelt die zu langen Haare an den Pfoten weg. „Wir wollen doch nicht, dass da zu viel Salz, Streusteinchen und Eiskristalle drin hängen bleiben“, sagt sie dann und ich pflichte ihr natürlich brav bei.

Gegen die Krallenzange habe ich keine Chance

Und dann kommt etwas zum Einsatz, das ich echt hasse: Die Krallenzange. Ich versuche ja mit einem Trick diesen Teil der Pfotenpflege zu verhindern und jammere schon laut bevor das Ding überhaupt in der Nähe einer Kralle ist. Aber ich habe jedes Mal Pech: Frauchen fällt nicht auf meinen Trick rein. Die ist einfach zu schlau, finde ich. Und dann geht sie mit Schnipp und Schnapp zu Werke und säbelt mir die Krallen ab, die gerade so schön gewachsen sind.

Menschen gehen ins Nagelstudio und lassen sich dort für teures Geld lange Fingernägel verpassen und bei mir wachsen die Krallen gratis so lang, aber Frauchen meint: „Da bleibt der Kimba ja womöglich hängen und reißt sich eine Kralle aus.“ Okay, das ist eine gruselige Vorstellung und wahrscheinlich macht die Krallenkürzaktion wirklich Sinn. Zumal Frauchen meint, dass es Krallen gut tut, weil sie dann nicht mehr so leicht splittern können, wenn sie spröde werden.

Der Zimmerbrunnen befeuchtet die Luft und meine Zunge

Spröde. Pah! Ich habe keine spröden Krallen! Ich doch nicht! Ich habe allerdings noch nicht herausgefunden, ob das wirklich an dem Zimmerbrunnen liegt, den Frauchen vor allem im Winter gerne plätschern lässt. Das ist sozusagen Pfotenpflege nebenbei. Das Plätscherwasser befeuchtet die trockene Heizungsluft und feuchte Luft lässt Krallen nicht so spröde werden, meint sie. Mir soll es recht sein – ich befeuchte lieber meine Zunge mit dem Plätscherwasser.

Weg mit Salz und Dreck!

Ein weiches Tuch hat sie auch für die Pfotenpflege: Wenn wir vom Gassi gehen kommen, wird das mit lauwarmem Wasser nass gemacht und dann werden meine Pfoten abgewischt. Puh, das tut echt gut an den kalten Winterpfoten. Schön warm werden die dann. Frauchen putzt mit dem warmen Wasser aber auch Salzreste weg, die dann nicht mehr jucken und die Ballen nicht rissig machen. Naja, und der eine oder andere Dreck ist auch gleich weggewischt – geht also in einem Pfotenaufwasch.

Erst die Pinzette, dann der Pfotenbalsam

Sie sieht natürlich auch in meinen Zehenzwischenräumen und zwischen den Ballen nach, ob sich da irgendein Steinchen versteckt hat. Findet sie eins, dann holt sie es mit der Pinzette heraus. Das ist mal echt praktisch, denn so muss ich nicht wie verrückt lecken, knabbern und ziehen, um das blöde piekende Ding raus zu kriegen.

Und dann kommt die Krönung: Pfotenbalsam. Oh, der riecht gut und ich koste da immer davon. Das gefällt zwar Frauchen nicht, aber ich kann meine Zunge nicht zügeln und lecke noch während der Pfotenpflege am Balsam. Schließlich hat Frauchen gesagt, dass sie nur natürliches Balsamzeug kauft, das mir nicht schadet. Also kann ich ja wohl eine kleine Kostprobe nehmen, oder? Ich lasse aber noch genug Balsam auf den Pfoten, weil der meine Ballen so richtig schön weich pflegt und meine Krallen glänzen und funkeln, weil sie sich über die Feuchtigkeit freuen.

Was tut man nicht alles für ein glückliches Frauchen…

Nach dem Balsam ist Frauchen  endlich fertig mit der Pfotenpflege und dann sage ich natürlich höflich danke und reiche ihr meine Pfote, damit sie wieder flöten kann, wie schön meine Pfoten doch sind. Ach ja, was tut man nicht alles für ein glückliches Frauchen… Text: Kimba / Foto: Marion Friedl