Kimba weiss Rat: Hunde buddeln wie ein Wolf

Copyright: Marion Friedl

Schräg gegenüber wohnt ein Jack Russel Terrier und der hat so richtig Spaß im Herbst: Frauchen buddelt Blumenzwiebeln ein und hinter ihrem Rücken buddelt der Jackie die Dinger wieder aus. „Warum tust Du das?“, hat ihn das Frauchen gefragt, aber der kleine Kerl hat beharrlich geschwiegen. Nicht so die Nachbarin: Die meinte, dass der Hund nur helfen will. Papperlapapp – die Wahrheit kenne ich: Euer Kimba, der Hundeexperte.

Wir Hunde buddeln, weil wir gar nicht anders können. Das ist nämlich ein angeborenes Verhalten und wir haben es von unserem Ur-Ur-Ur-Vater Wolf geerbt. Wölfe und Hunde in freier Natur verbuddeln Nahrungsreste, weil ja mal schlechte Zeiten oder der Hunger zwischendurch kommen könnte. Da passsen wir natürlich auf, dass uns keiner beobachtet, weil sonst jemand kommt, der uns die Nahrung aus dem Buddelversteck klaut.

Egal was Frauchen sagt: Wir buddeln weiter

So gesehen: Das Frauchen von dem Jack Russell Terrier hat einfach nicht aufgepasst: Die vergräbt im Garten ihre Habseligkeiten, lässt sich von ihrem Hund beobachten und der buddelt ihren Blumenzwiebel-Vorrat eben wieder aus. Blöd gelaufen. Also für das Frauchen. Nicht für den Hund. Obwohl das nicht ungefährlich ist, was der Hund da macht. Viele Blumenzwiebeln sind nämlich giftig und wenn er da rein beißt und die Beute womöglich frisst, ist es auch für ihn blöd gelaufen. Bauchweh oder ganz zappenduster – die zwei Möglichkeiten gibt es dann.

Übrigens: Egal, wie oft der Mensch Nein sagt und egal, was er versucht, um uns Hunden die Lust am Buddeln zu nehmen – wir buddeln weiter. Angeborenes Verhalten kann man uns nämlich nicht abtrainieren. Und das ist dann schon wieder blöd gelaufen für das Frauchen von Jackie.

Falls mal was fehlt: Wir buddeln auch in der Wohnung

Wir Hunde müssen ganz schön nach cleveren Verstecken suchen. Draußen im Garten ist es ja kein Problem: Loch in die Erde buddeln, Kauknochen rein legen, Loch zu scharren – und dann mit diesem „Ich hab gar nix gemacht“-Blick durch die Gegend laufen. Aber in der Wohnung wird das schon schwieriger. Es mangelt ein wenig an Erde. Deshalb buddeln wir dort in unserem Bettchen herum und verstecken das Leckerli unter dem Kissen.

Manche haben noch tollere Verstecke: Unter dem Teppich, im Wäschehaufen oder unter der Couch. Das Sofa allerdings ist ein echter Notnagel, denn wenn man da etwas verstecken will, muss man nicht buddeln. Und ohne buddeln macht das Beute verstecken nur halb so viel Spaß. Weil wir aber gerne Spaß haben, ändern wir die Buddelei dann einfach ab. Wir verstecken nicht unsere Sachen, sondern die von den Zweibeinern. Kugelschreiber, Feuerzeug, Hausschuh – falls etwas fehlen sollte: Es könnte unter der Couch oder unter dem Hundekissen liegen. Einfach mal nachsehen und buddeln! Viel Spaß dabei, wünscht Euer Kimba. Text: Kimba / Foto: Marion Friedl 

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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