Hundeerziehung mit Spaß: Such, Bring und Aus

kimba-ballHundeerziehung muss nicht immer anstrengend sein. Lernen kann auch Spaß machen und das obwohl der Hund in diesem Beitrag nicht nur ein Kommando lernt, sondern gleich drei Kommandos auf einmal büffelt: Such, Bring und Aus.

Beim Ballspiel drei Kommandos lernen

Im Vordergrund steht das Kommando Bring und das übt man am besten mit einem Ball. Der spielerische Ablauf dieser Lektion hat einen großen Vorteil: Es werden auch die Kommandos Such und Aus integriert: Zeigen Sie dem Hund den Ball in Ihrer Hand, werfen Sie den Ball und behalten Sie den ausgetreckten Arm als Sichtzeichen in der Luft und deuten Sie auf den Ball in der Entfernung. Sobald der Hund hinterherflitzt, hört er das Kommando „Such“. Hat der Hund den Ball im Maul, rufen Sie begeistert „Bring“ und gehen in die Hocke. Wenn er mit Ball bei Ihnen ankommt, hört er das Wort „Aus“ und Sie halten ihm die hohle Hand entgegen, damit er den Ball in Ihre Hand ablegt. Lob bekommt der Hund natürlich sobald er den Ball abgelegt hat. Das Lob hört er übrigens auch, wenn er den Ball nicht in Ihre Hand legt, sondern einfach zu Boden fallen lässt, denn schließlich hat er ja auf Aus den Ball ausgelassen. Das Lob können Sie gerne mit einer Streicheleinheit kombinieren, aber als Belohnung gibt es kein Leckerli, sondern das nächste Such-Bring-Aus-Spiel.

Der Hund lernt die Kommandos in diesem Fall wie nebenbei, denn er hört sie immer dann, wenn er die Aktion beginnt und kann so seine Handlung mit dem Kommandowort verknüpfen und das Lob am Ende der Übung zeigt ihm, dass er alles richtig verstanden und richtig gemacht hat.

Tricks und Alternativen für Ballverweigerer

Die meisten Hunde lieben diese Hundelektion, denn sie ist mehr Spiel als Paukerei. Doch gibt es auch unter Hunden Langweiler, begriffsstutzige Gesellen und Spielverderber, die einfach nicht spielen wollen. Da hilft oft ein leckerer Trick: Ball mit Leberwurstgeschmack. Einfach auf den Ball schmieren und schon wird der Ball zur leckeren Beute. Trainiert werden kann übrigens auch mit anderen Spielzeugen: Die Frisbee-Scheibe ist etwas für Sportskanonen, die keine Ball-Freaks sind. Das Lieblingsspielzeug von daheim – und das darf gerne auch das Plüschtier sein – fliegt ebenso gut wie ein Ball.

Das Trainingsziel mit dem Futter-Dummy erreichen

Der Futter-Dummy trifft oft den Geschmack von Spielverweigerern und in diesem Fall gibt es eine kleine Abweichung vom oben beschriebenen Training: Vor dem Wurf des Futter-Dummys wird der Dummy kurz geöffnet und der Hund darf hineinschnuppern. Aber er bekommt nichts, denn der Dummy wird wieder verschlossen und Sie werfen ihn. Jetzt folgen die Schritte, Such, Bring und Aus wie beschrieben, aber am Ende gibt es nicht nur das Lob, sondern in diesem Fall darf sich der Hund auch einen kleinen Happs aus dem Futter-Dummy nehmen. Dann beginnt die Übung erneut und diesmal müssen Sie den Hund zu Beginn nicht mehr in den Dummy hineinschnüffeln lassen, denn jetzt weiß er schon, dass da etwas Leckeres drin ist. Die Belohnung aus dem Dummy erhält er aber weiterhin am Ende der Übung.

Satteln Sie eine Choreografie und das Kommando Steh drauf

In dieser Serie hat der Hund viel gelernt: Sitz, Platz, Bleib, Komm, Bei Fuß, Such, Bring und Aus wurde gebüffelt und Sie haben noch nicht genug? Na gut: Wenn alle acht Kommandos prima sitzen, können Sie eine kleine Choreografie einstudieren. Überlegen Sie sich einen kleinen Ablauf und reihen Sie die Kommandos aneinander und wenn alle Kommandos im fliegenden Wechsel absolviert wurden, hat sich der Hund aber wirklich ein Lob und eine Belohnung verdient. Und sicher haben Sie jetzt auch genug gelernt, um selber das eine oder andere Kommando hinzuzufügen: Beispiel Steh: Sie trainieren das Bei Fuß gehen und bleiben plötzlich stehen, um sich einen Busch anzusehen. Beim Stehenbleiben sagen Sie Ihrem Hund gleichzeitg das Kommando Steh. Steht er neben Ihnen, dann „pflücken“ Sie vom Busch ein Belohnungleckerli für ihn und geben es ihm mit einem netten Lob. Er wird Ihnen den Trick, dass Sie das Leckerli in der Hand versteckt hielten und gar nicht wirklich gepflückt haben, sicher verzeihen. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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