Hunde schmerzfrei und gewaltlos erziehen

elektroschocksTierpsychologen legen Wert auf eine schmerzfreie, gewaltlose Hundeerziehung, die vom guten Miteinander und von Freiwilligkeit geprägt ist. Wer will einen Hund, der vor lauter Angst kuscht und nicht freudig Kommandos befolgt? Wer will einen Hund, der sich Quälerei nur so lange gefallen lässt bis er zubeißen kann? Wohl niemand will so einen Hund haben. Wer sich einen Hund anschafft, der will in der Regel einen Freund und Partner auf vier Pfoten. Das erfordert gegenseitige Rücksichtnahme und einen harmonischen, freundlichen Umgang miteinander.

Arbeiten Sie für nix? Die Belohnung nicht vergessen!

Mit Freundlichkeit, klaren Ansagen und korrektem Handling kommt man weiter als mit Gewalt. Stimmen Kommunikation, Regeln und die Belohnung, dann funktioniert es meist auch prima mit dem Lernen und mit der Leistung. Die Belohnung ist das Honorar für die geleistete Arbeit. Verständlich, denn mal ehrlich: Arbeiten Sie für nix? Das Hunde-Honorar muss der schlanken Linie zuliebe nicht immer ein Leckerli sein. Es kann auch ein Spiel, ein Streicheln oder ein Lob sein.

Hunde brauchen Orientierungshilfe

Wichtig ist, dass der Hund eine Orientierungshilfe bekommt, ob er etwas richtig oder falsch gemacht hat. Das ist ganz einfach: Falsches wird ignoriert und erneut geübt bis es stimmt und das Lob erfolgen kann. Richtiges wird natürlich sofort gelobt und belohnt. Sie sehen schon: Macht der Hund einen Fehler, müssen Sie ihn nicht streng bestrafen oder laut schimpfen. Sie ignorieren den Fehler und geben erneut das Kommando, damit der Vierbeiner die Chance hat, es diesmal richtig zu machen. Der Anreiz ist die Belohnung, für die sich der Hund ins Zeug legen wird. Aber wie das halt manchmal ist: Ab und zu dauert es ein wenig bis der Knoten platzt.

Finger weg von schmerzenden Scheußlichkeiten!

Fazit: Finger weg von Scheußlichkeiten, wie Würge-, Stachel- oder Elektrohalsband! Füllen Sie lieber den Belohnungsbeutel und arbeiten Sie souverän und kameradschaftlich mit Ihrem Hund zusammen.

Studie beweist: Elektroschocks stressen Hunde

Eine Pilotstudie der Lincoln Universität in Großbritannien zeigt, dass ein Training mit Elektrohalsbändern zu Verhaltensänderungen führt, was an Schmerzen oder Widerwillen liegen kann. Trotz niedriger Einstellung und Vorwarn-Funktion waren die Hunde gestresst und der Stress legte sich erst nach dem Training. Der Erstautor der bei PLOSone veröffentlichten Studie, Prof. Jonathan Cooper, stellte fest, dass mit Elektroschocks keine besseren Resultate erzielt wurden als bei einem erfahrenen, gewaltlosen Traning. Das Risiko für das Wohlergehen des Hundes besteht laut Cooper sowohl bei der falschen als auch bei der empfohlenen Anwendung der Elektrohalsbänder. Übrigens: In Deutschland ist das Verwenden von Elektroreizgeräten verboten, nicht aber die Werbung dafür und auch nicht der Verkauf solcher Geräte. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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