Fasching ist nichts für schwache Hundenerven

kimba-faschingIst ja irre witzig, die Nummer mit den blöden Luftschlangen. Aber das ist wenigstens harmlos. Im Gegensatz zu anderen Faschings-Erlebnissen. Eigentlich ist das Gassi gehen ja super, aber mitten im Wald tauchte ein weißes Gespenst mit Hui-Geschrei und wedelndem Gewand auf – blöd gelaufen, wenn man keinen Schwanz zum Wedeln hat. Und wen hatte dieser Geist im Schlepptau? Den Tod – das war nicht mehr witzig, denn dieses Skelett hat mich so erschreckt, dass ich knurren musste. Aber was ein toller Hund ist, der erholt sich schnell und verbellt diesen Tod, damit er auch ja nicht nach mir oder meinem Frauchen die Finger ausstreckt. Also habe ich mir den mutigen Hund raushängen lassen und schon war er weg, der Tod.

Bei Tigern und Eisbären war Schluss mit Lustig

Ich war höchst zufrieden mit mir und dachte: Jetzt kann mich so schnell nichts mehr schrecken. Der Mexikaner mit seinem Riesenhut war auch Pippifax, aber plötzlich sprangen Tiger und Eisbären über den Spazierweg und Schluss war mit Lustig. Vorsichtshalber habe ich um diese Viecher einen großen Bogen gemacht – mit dem Erfolg, dass ich schießenden Cowboys und wilden Indianern begegnet bin. Das war auch nicht besser. Ich habe mich dann einfach auf meinen Hintern gesetzt und bin keinen Schritt mehr weitergegangen. Das hatte Erfolg: Frauchen drehte um und ging mit mir nach Hause – wo sie mich „kleiner Angsthase“ nannte und mich mit Luftschlangen schmückte. Na, dankeschön…

Fasten nach dem Fasching? Mit Strauß ist das okay

Aber sie machte mir wenigstens Hoffnung: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, hat sie gesagt. Zunächst dachte ich: Hoffentlich ist bald Aschermittwoch. Aber dann schob Frauchen prompt die schlechte Nachricht hinterher: „Dann beginnt die Fastenzeit.“ Fasten – das klingt gar nicht gut. Finger weg von meinem Napf und meinen Leckerlis! Ich gebe nichts her! Immerhin: Frauchen meinte, man muss ja nicht aufs Futter verzichten, aber man kann gesünder fressen. Mit weniger Kalorien (was auch immer das sein soll) und weniger Cholesterin (kenne ich auch nicht). Straußenfleisch wäre eine Alternative, meinte sie und machte gleich mal eine Schecker-Bestandskontrolle im Futterschrank. Auf der Tüte ist ein Riesenvieh abgebildet. So einen großen Vogel habe ich im Leben noch nicht gesehen und wenn der in meinem Napf landet, aber holla, die Straußenfee! Dann habe ich garantiert keinen Hunger. Also, her damit – so faste ich gerne.

Ab Aschermittwoch verzichte ich auf die Fellpflege

Frauchen sagte noch die Worte „Verzicht“ und „sparen“ – und da muss man als Hund vorsichtig sein. Auf‘s Gassigehen verzichte ich nur im Fasching und der ist ja in der Fastenzeit vorbei. An den lustigen Spielen und den gemütlichen Kuschelrunden sollte Frauchen auch nicht sparen. Aber hey: Die Fellpflege, die könnte sich Frauchen sparen. Die nervt mich sowieso. Ist das ein Vorschlag, Frauchen? Okay, keine Antwort ist auch eine Antwort – warte ich eben ab, was passiert in dieser Fastenzeit… Text: Kimba (Marion Friedl)/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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