Der Tag der verlorenen Socke ist ein Hunde-Hit
Copyright: Marion Friedl

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Also, in meiner Waschmaschine muss ein Bernhardiner sitzen. Ein Bernhardiner mit viel Hunger. Immer wieder kommt es zu einem schrecklichen Szenario: Ich hole die frisch gewaschene Wäsche aus der Maschine und schnell ist klar: Es ist schon wieder eine Socke weg. Entführt, geklaut, gefressen – weg und schmerzlich vermisst. Heute ist Tag der verlorenen Socke und mein Kimba hofft ja insgeheim darauf, dass wieder eine Socke von diesem gefräßigen Bernhardiner verschlungen wurde. Die übrig gebliebene zweite Socke tröstet er dann sozusagen, denn die wird nicht weggeworfen, sondern hundegerecht wiederverwendet.

Zerren und Schleudern – was für ein Sockenspaß!

Was will ich mit einer Socke, die zu keiner anderen passt? Irgendwie scheint sie überflüssig zu sein. Doch warum das arme, verwaiste Ding wegwerfen? Ball rein in die einsame Socke, oben zuknoten und dann gibt es den Schleudergang für Hunde: So eine Ballsocke fliegt super weit und der Hund rennt begeistert hinterher, um das tolle Selfmade-Spielzeug zu apportieren.

Zerrspiel gefällig? Okay, das funktioniert auch mit einer Socke – aber sie wird wahrscheinlich nicht all zu lange durchhalten, wenn der Hund an der einen Seite und Frauchen an der anderen Seite zieht und sich die Socke herrlich dehnt. Aber was soll’s? Der Bernhardiner in der Waschmaschine wird bestimmt für Nachschub sorgen.

Was Hundenasen alles in Socken finden können

Wer steckt schon gerne seine Nase in die Socke eines Menschen? Hunde. Außerdem ist die Socke ja sauber gewachen und hat nur ihren Partner verloren. Deshalb mieft sie aber nicht traurig vor sich hin. Nein, sie riecht sogar verführerisch toll für Hundenasen, wenn man ein Leckerli hinein packt. Dann versucht der Vierbeiner wirklich alles, um an dieses Socken-Häppchen ran zu kommen. Das ist doch mal eine prima Abwechslung zum beliebten Futterball.

Statt Leckerli in der Socke kann auch mal ein Glöckchen drin stecken. Das ist vielleicht ein Überbleibsel vom Schoko-Osterhasen. In der Socke bekommt das Glöckchen eine ganz neue Aufgabe: Es soll nicht mehr den Osterhasen zieren, sondern immer dann bimmeln, wenn der Hund die Socke mit der Pfote oder der Nase herum schubst, schüttelt oder wenn die Socke in hohem Bogen durchs Zimmer geworfen wird.

Hundeerziehung mit der Socke

Es hat aber auch etwas in der Socke Platz, das weniger Spaß macht und trotzdem für Hunde genutzt werden kann. Scheppernde Blechverschlüsse zum Beispiel. Das ist ein akustisches Strafmittel bei hartnäckigen Benimmfehlern und damit eine kostensparende Alternative zu Klangschellen und Wurfketten. Beispiel: Der Hund will auf einen Besucher los rennen, um ihn anzuspringen. Im ersten Moment des Durchstartens landet die scheppernde Socke vor seinen Pfoten: Der Hund wird ausgebremst, bekommt das Kommando „Sitz“ und wenn er auf dem Hundepo sitzt, wird er gelobt. Vorteil der Schepper-Socke: Es landet nichts Hartes direkt auf dem Laminat, den Fliesen oder dem Parkett. Das vermeidet unschöne Kratzer und Dellen im Boden.

Verwaiste Socken sammeln für den Adventkalender

Doch weg von Erziehungssocken und hin zu schöneren Sockenverwendungen. Wenn der Bernhardiner in der Waschmaschine besonders oft Hunger hat und Socken verschlingt, dann könnte es sich lohnen, die einsam übrig gebliebenen Socken zu sammeln. Wozu? Na, der nächste Advent kommt bestimmt! 24 Socken müssen es für einen Hundeadventkalender allerdings schon sein. Na gut, Sie dürfen gerne mogeln: Nicht nur verwaiste Socken aus der Waschmaschine werden gesammelt, sondern auch die Socken, die sich von einem Partner trennen mussten, weil der ein unschönes Loch hatte. Kommt ja immer wieder vor. Mit der Zeit sammeln sich so einige Socken an – Sie werden sehen. Die werden im Advent befüllt und mit Wäscheklammern an einer Schnur aufgehängt. Fertig ist der Hunde-Adventkalender.

Vorhang auf für das Sockentierchen

Hätten Sie gedacht, dass man aus einer Socke sogar ein Kuscheltier basteln kann? Ob echte Wolle oder künstliche Hamsternestwolle – immer rein damit in die Socke. Bis die Socke schön dick und weich ist. Dann zunähen und noch Augen und eine Nase drauf sticken – fertig ist das Sockentierchen, mit dem der Hund spielen und kuscheln kann. Wer auf die Wolle verzichtet, kann die bestickte Socke auch als Handpuppe hernehmen: Vorhang auf fürs Hunde-Puppentheater.

Na, war eine Idee dabei? Oder gibt es einen anderen Tipp? Immer her damit – Kimba und ich sind gespannt auf Ihre Kommentare. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

3 comments Categories: Hunde Schlagwörter:

3 thoughts on “Der Tag der verlorenen Socke ist ein Hunde-Hit

  1. Netter Artikel zu den Socken! Unser Bambam – nein, kein Hund – ist ganz fasziniert von Socken. Besonders, wenn Herrchen oder Frauchen noch drinstecken. Und die Raubtierzähne im Zeh sind recht unangenehm. Werden es mal mit den übriggebliebenen Socken versuchen, ihn abzulenken. Danke für die Idee!

  2. Super geschrieben 🙂 Unsere ausgedienten Babysocken hat mein Hund im Winter an wenn die Pfoten wund sind , Die Pfoten werden dick mit Fettcreme eingeschmiert und dann Socken drüber das es schön einwirken kann .

  3. Ja die lieben Socken. Ich kann da nur zustimmen. Unser „Chef“ hat auch eine Vorliebe dafür. Bei uns geht kein Socken verloren. Fein säuberlich entschwinden die aus dem Wäschekorb und mit 99 % Sicherheit liegen die bei Lucky als Kopfkissen parat 🙂

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